Archivbestand
Landeskommissär Freiburg (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Normalakten; Generalaken; Ortsakten; Personalakten
Behördengeschichte: Die Institution der Landeskommissäre wurde in Baden im Rahmen der umfänglichen Neuordnung der Verwaltung im Jahr 1863 geschaffen. Die vier Kommissäre, mit Sitz in Karlsruhe, Mannheim, Freiburg und Konstanz hatten die Aufsicht über die Amts- und Kreisverwaltung und deren Beamte durchzuführen. Die Kommissäre waren dem Badischen Ministerium des Innern zugeordnet und wurden mit der Zeit mit einer Reihe eigenständiger Kompetenzen ausgestattet, bei denen sie anstelle des Innenministeriums entschieden. Diese Kompetenzen umfassten unter anderem die Überwachung der Polizeiverwaltung der Ämter und Gemeinden, die Bearbeitung von Beschwerden gegen polizeiliche Strafverfügungen, die Anordnung polizeilicher Maßnahmen bei schwerwiegenden Störungen der öffentlichen Ordnung sowie während des Ersten Weltkrieges Fragen der Kriegsleistungs- und Kriegsschädensverfahren und der Zwangswirtschaft. Nach dem Krieg fungierten sie als Demobilisierungs- und Bezirkswohnungskommissäre. Überdies übertrug ihnen die Gemeindeordnung von 1921 die Staatsaufsicht über die Städte. Obgleich die Landeskommissäre in einigen Bereichen wie eine Mittelinstanz agierten, waren sie rein formal keine Mittelbehörde zwischen dem Ministerium des Innern und den Bezirksämtern. In der Zeit des Nationalsozialismus ließ man die Institution der Landeskommissäre ungeachtet aller Bestrebungen zur Vereinheitlichung der Verwaltung im Reich bestehen und ersetzte sie nicht durch Regierungspräsidenten. Allerdings wurden die Landeskommissäre zwischen 1933 und 1945 vom Reich her wie eine Mittelinstanz behandelt und mit entsprechenden Aufgaben bedacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ man die Landeskommissariate durch Nichtbesetzung der Stellen auslaufen.
Bestandsgeschichte: Die Unterlagen des Landeskommissärs Freiburg verteilten sich zu Beginn der Verzeichnungsarbeiten auf die Bestände A 95/1, 3, 4, 5 und W 505. Im Rahmen der Bearbeitung wurden die vier Bestände zum Bestand A 95/1 zusammengeführt. Für den im Rahmen des Beständeausgleichs zwischen dem Generallandesarchiv und dem Staatsarchiv Freiburg aus Karlsruhe ins StAF gelangten Bestand A 95/3 konnte auf ein von Dr. Herwig John und Bernd Breitkopf 1989 erstelltes Findbuch zurückgegriffen werden, das im Zuge der Verzeichnung hinsichtlich der Gliederung und der Titelaufnahmen überarbeitet wurde. Der Bestand A 95/1 umfasst nunmehr 360 Faszikel und misst 2,7 lfd.m. Freiburg, Juni 2007 Dr. Christof Strauß
- Bestandssignatur
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Abt. Staatsarchiv Freiburg, A 95/1
- Umfang
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Nr. 1-360
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Baden 1806-1945: Mittel- und höhere Sonderbehörden >> Geschäftsbereich Ministerium des Innern >> Staatsverwaltung ab 1863
- Indexbegriff Sache
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Bezirkssparkasse Lahr
Elsass; Rheinau
Kommunalverband Bezirk Oberelsass in St. Georgen (Kreis Freiburg)
Kriegsgefangene; Rückkehr
Landeskommissär Freiburg
Personalakten; Landeskommissär Freiburg
- Indexbegriff Ort
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Freiburg im Breisgau FR; Landeskommissär
Lahr/Schwarzwald OG; Bezirkssparkasse
Lörrach LÖ; Getränkesteuer
Rheinau [F]; rechtsrheinischer Besitz
St. Georgen : Freiburg im Breisgau FR; Kommunalverband Bezirk Oberelsass in St. Georgen
- Bestandslaufzeit
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(1836-) 1863-1948
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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13.11.2025, 14:41 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1836-) 1863-1948