Bestand

Rep. 151 Nachlass Hannauer, Georg (Bestand)

Bemerkungen Biografisches: Johann 'Georg' HANNAUER (auch HANAUER) wurde am 15. März 1817 in Heumaden als Sohn eines Bauern zur Welt. Von 1829 bis 1837 besuchte er das Kgl. Lyzeum zu Regensburg. Am 17. Oktober 1837 schrieb er sich am deutschen Collegium in Rom ein, wo er bis 1844 studierte. In Rom wurde HANNAUER am 23. September 1843 zum Priester geweiht ("ad titulum missionis"). Anschließend erwarb er den philosophischen und theologischen Doktorgrad. 1844 wurde er Kooperator der Stadtpfarrei Pleystein. Bei der Rückkehr in seine Heimat brachte HANNAUER die Reliquien des heiligen Aurelius von Rom nach Moosbach mit. Zunächst auf Schloss Burgtreswitz zwischengelagert, gelangten diese Reliquien am 12. Oktober 1845 in die Pfarrkirche Moosbach, wo sie den Brand des Ortes im Jahre 1848 unbeschadet überstanden. Zum Sommersemester 1845 zog Hannauer nach Regensburg, wo er seine Studien bezgl. des bayerischen Staatskirchenrechts nachholte. 1846 bis 1852 war er als Informator und Offiziator im Schottenkloster St. Jakob in Regensburg tätig, wo er auch wohnte. 1851 wurde er Nachfolge von Professor Georg Anton HEIGL für die Fächer Empirische Anthropologie, Logik, Metaphysik und Geschichte der Philosophie. Fachlich offenbarte HANNAUER sich als Neoscholastiker. Seine rhetorischen und didaktischen Fähigkeiten wurden von Zeitgenossen und Augenzeugen noch Jahrzehnte später gelobt. 1852 oder 1853 rettete der Zimmergeselle Jakob WILDENAUER aus Nabburg den Professor, als dieser am Kirchturm "beschäftigt war", wie es hieß, vor einem Absturz, wofür WILDENAUER vom bayerischen König eine Belobigung von zehn Gulden bekam (Kreis-Amtsblatt der Oberpfalz 1854, S. 584). 1854/55 verfasste HANNAUER das im Bestand befindliche Manuskript (UAR, Rep. 151, Nr. 1-3), das er auch als Buch herausgab. 1855 schrieb er für das Lyzealprogramm "Über den Ursprung der Ideen nach Thomas von Aquin". HANNAUER unterrichtete weiter am Kgl. Lyzeum und verstarb dort überraschend an einem Blutschlag am 11. Januar 1868 im Alter von 50 Jahren (Regensburger Wochenblatt vom 21.1.1868, S. 25). Publikationen von Georg HANNAUER: - Ueber den Ursprung der Ideen nach Thomas von Aquin : Programm der Studienanstalt Regensburg, Stadtamhof: Mayr 1855. - Abriß der Vorlesungen über Philosophie, Regensburg, 1865 (?), 383 S.; Vorwort Bestandsgeschichte Hannauer verfasste die Manuskripte vermutlich in den Jahren 1853 bis 1855. Es lassen sich drei verschiedene Manuskripte mit Hannauers Handschrift ermitteln, die jeweils nicht vollständig zu sein scheinen (Rep. 151, Nr. 1 bis 3). Die Manuskripte bilden die Grundlage für ein Buch Hannauers, das 1856 oder 1865 erschien. Die Manuskripte wurden nach Hannauers Tod (1868) in der Bibliothek des Kgl. Lyzeums aufbewahrt. Vermutlich vor 1968 wurde der Umschlag umgedreht und mit der Signatur Phil. 683 versehen (Rep. 151, Nr. 4). Die Mappe gelangte 2011 im Rahmen einer Abgabe der Katholisch-Theologischen Fakultät in das Universitätsarchiv. Der Bestand wurde im Herbst 2017 verzeichnet, klassifiziert und mit einer Kurzbiografie Hannauers versehen.

Reference number of holding
Universitätsarchiv der Universität Regensburg, Rep. 151

Context
Universitätsarchiv Regensburg (Archivtektonik) >> Bestände UAR >> Privatarchive und Nachlässe >> Einzelpersonen >> Nachlässe und Privatarchive

Indexentry person
Hannauer, Georg

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15.02.2024, 7:31 AM CET

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