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Klosterfriedhof im Schnee (Kopie nach Caspar David Friedrich)

Caspar David Friedrich »hat jetzt den großen Kirchhof im Winter […] ziemlich fertig, es ist imposant, und die Eichgerippe sind äußerst wahr, doch sieht das ganze wieder etwas barock und architektonisch aus« (Carl Gustav Carus an Gottlob Regis am 3.5.1819, zit. nach: H. Börsch-Supan und K. Jähnig, Caspar David Friedrich, München 1973, S. 352). Für Paul Ortwin Rave war Friedrichs zwischen 1817 und 1819 entstandenes großformatiges Hauptwerk »Klosterfriedhof im Schnee« eines der bedeutendsten Bilder der deutschen Romantik: »Die Ruine einer gotischen Klosterkirche [...] als ergreifendes Denkmal ehemaliger Glaubenstiefe; noch leben Mönche, die ihren gestorbenen Gefährten zur letzten Ruhe geleiten, und dies in einem Wald urtümlich kraftvoller Eichen. Der verschneite Boden mit den Gräbern, die Stämme mit den entlaubten knorrigen Zweigen, der hochstrebende Bau – alles verbindet sich wie zu geheimnisvollem Choral- und Orgelklang« (Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, Berlin 1949, S. 304). Dem Werkverzeichnis von Helmut Börsch-Supan und Karl Wilhelm Jähnig zufolge befand sich das Gemälde 1826 in der Friedrich-Sammlung des Berliner Verlegers Georg Andreas Reimer. 1856 war es im Besitz von Carl Gropius in Berlin. 1912 wurde das Gemälde der Nationalgalerie von Generalkonsul Paul Freiherr von Merling geschenkt. Seit 1945 gehört das Bild zu den Kriegsverlusten.Eine im Format identische, vor dem Original entstandene, künstlerisch hochwertige Kopie des 19. Jahrhunderts ist dagegen überliefert. Nicht bekannt ist, wer der Kopist war, wann genau die Kopie entstand und wer sie in Auftrag gab. Möglicherweise wurde die Kopie von einem Zeitgenossen Friedrichs ausgeführt. Dieser kam Friedrichs Malweise vor allem bei den Bäumen, Büschen, Pflanzen, Mönchsfiguren sowie der der Greifswalder Jacobikirche nachempfundenen Architektur erstaunlich nahe. Partien des Himmels dagegen wirken mitunter etwas flächig. Die einzige bekannte Farbreproduktion aus dem Jahr 1937 erlaubt die Annahme, daß der Kopist die Farbigkeit des Originals recht getreu wiederholte. | Birgit Verwiebe

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
NG 6/15
Maße
Höhe x Breite: 120 x 173 cm
Material/Technik
Öl auf Leinwand

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
2015 Ankauf von Irene Schomacker, Lüdenscheid, Hans-Ulrich Lucke, Steinhagen, und Dr. Michael Lucke, Wuppertal Cronenberg
Ereignis
Herstellung
(wann)
nach 1819

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

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Objekttyp

  • Bild

Entstanden

  • nach 1819

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