Abschlussbericht | Final report

Studie zum aktiven und passiven Wahlrecht von Menschen mit Behinderung

Die Studie beschäftigt sich mit den Voraussetzungen und Grenzen der in § 13 Nr. 2 und 3 Bundeswahlgesetz (BWG) geregelten Wahlrechtsausschlüsse. Sie betreffen Menschen, für die zur Besorgung aller ihrer Angelegenheiten ein Betreuer nicht nur durch einstweilige Anordnung bestellt ist (Nr.2) sowie Menschen, die sich auf Grund einer Anordnung nach § 63 in Verbindung mit § 20 des Strafgesetzbuches in einem psychiatrischen Krankenhaus befinden (Nr. 3). Die Untersuchung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. In ihrem sozialwissenschaftlichen Teil erfolgen empirische Erhebungen über die Anzahl der bundesweit von den genannten Wahlrechtsausschlüssen Betroffenen, deren soziodemographische Merkmale sowie der den Ausschlüssen zugrundeliegenden Krankheitsbildern. Außerdem werden im klinisch-psychologischen Teil die Betroffenenperspektive einbezogen, bestehende und mögliche Assistenzsysteme auch im internationalen Vergleich skizziert und der objektivierbare Bedarf nach Assistenz und die subjektiven Bedürfnisse hinsichtlich derartiger Unterstützungs-und Assistenzmaßnahmen dargestellt. In den juristischen Teilen erfolgt eine Untersuchung der Wahlrechtsausschlüsse in völkerrechtlicher und - damit in Wechselbeziehung stehend - verfassungsrechtlicher Perspektive. Im Mittelpunkt der völkerrechtlichen Untersuchung stehen die Vorgaben durch die Behindertenrechtskonvention (BRK). Deren Vorschriften werden nach den Regeln der Auslegung völkerrechtlicher Verträge interpretiert und im Kontext der Meinung des BRK-Ausschusses sowie der politischen Dynamik in der internationalen Gemeinschaft diskutiert. Im Zentrum des verfassungsrechtlichen Teils der Studie steht zunächst die verfassungsrechtliche Maßstabsentfaltung und hier namentlich das Zusammenspiel der verfassungsrechtlichen Wahlrechtsgrundsätze mit den spezifischen Benachteiligungsverboten von Menschen mit Behinderungen sowie der Bedeutung der BRK. § 13 Nr. 2 und 3 BWG werden sodann an diesem Maßstab überprüft. Abschließend zeigt die Studie 4 Handlungsoptionen auf.

Studie zum aktiven und passiven Wahlrecht von Menschen mit Behinderung

Urheber*in: Lang, Heinrich; Kampmeier, Anke S.; Schmalenbach, Kirsten; Strohmeier, Gerd; Mühlig, Stephan

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ISSN
0174-4992
Extent
Seite(n): 322
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion

Bibliographic citation
Forschungsbericht / Bundesministerium für Arbeit und Soziales (FB470)

Subject
Politikwissenschaft
Recht
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Recht
Behinderter
psychische Krankheit
Wahlrecht
politische Willensbildung
Stimmrecht
Wahlgesetz
soziale Faktoren
demographische Faktoren
Behindertenhilfe
Völkerrecht
Verfassungsrecht
Benachteiligung
Bundesrepublik Deutschland
psychische Störung

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Lang, Heinrich
Kampmeier, Anke S.
Schmalenbach, Kirsten
Strohmeier, Gerd
Mühlig, Stephan
Event
Veröffentlichung
(who)
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(where)
Deutschland, Berlin
(when)
2016

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-47362-2
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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  • Abschlussbericht

Associated

  • Lang, Heinrich
  • Kampmeier, Anke S.
  • Schmalenbach, Kirsten
  • Strohmeier, Gerd
  • Mühlig, Stephan
  • Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Time of origin

  • 2016

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