Bestand

Spruchkammer 4 - Backnang: Verwaltungsakten (Bestand)

Behördengeschichte: In der Folge des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 wurden in den Stadt- und Landkreisen Württemberg-Badens Spruchkammern gebildet.Die Spruchkammer 4 - Backnang nahm im Mai 1946 ihre Tätigkeit auf, bestand aber wohl schon seit April desselben Jahres. Ihr Zuständigkeitsbereich erstreckte sich auf die folgenden 49 Orte: Affalterbach, Almersbach (Nord u. Süd), Altersberg, Althütte, Backnang, Bruch, Burgstall, Cottenweiler, Ebersberg, Erbstetten, Eutendorf, Fichtenberg, Fornsbach, Frickenhofen, Gaildorf, Grab, Großspach, Großerlach, Gschwend, Hausen a.d. Rot, Heiningen, Heutensbach, Jux, Kirchberg/Murr, Kirchenkirnberg, Kleinaspach, Laufen/Kocher, Lippoldsweiler, Maubach, Murrhardt, Nassbach, Oberbrüden, Oberrot, Oberweissach, Oppweneiler, Ottendorf, Rielingshausen, Rietenau, Sechselberg, Spiegelberg, Strümpfelbach, Sulzbach/Kocher, Sulzbach/Murr, Unterbrüden, Unterrot, Unterweissach, Waldrems und Weiler z. Stein. Untergebracht war die Spruchkammer zunächst in einer Villa der Firma Fritz Häuser AG, Rietenauer Weg 4, ab Januar 1947 dann in Gebäuden derselben Firma, Gerberstraße 32-36, in Backnang. Geschäftsführende Vorsitzende waren Bürgermeister Dr. Baumgärtner (1.10.46-31.5.48), Rudolf Buschow (24.3.-1.11.47) und Reinhold Gräter (10.1.47-30.9.48), weitere Vorsitzende Amtsgerichtsrat Willging (15.8.47-31.5.48), Hugo Reppert (4.11.47-4.3.48, versetzt nach Ludwigsburg) und Karl Löhlein (10.2.-10.6.48). Als Öffentliche Kläger fungierten Alfred Keuler (1.7.46-30.9.48), August Walter (8.1.-30.6.48) und Fritz Erb (1.7.46-30.6.48). Geschäftsstellenleiter war Albert Haas. Die meisten Verfahren waren bis zum 30. Juni 1948 abgeschlossen. Zur Erledigung der noch verbliebenen Arbeit wurde bis zur Auflösung der Spruchkammer Ende September 1948 nur noch wenig Personal benötigt.

Bestandsgeschichte: Nach der Auflösung der Spruchkammer Backnang im September 1948 gelangten die Akten an das Archiv des Ministeriums für politische Befreiung bzw. an das Zentralarchiv bei der Zentralspruchkammer Nordwürttemberg. Dieses wurde ab 1.Oktober 1950 dem Staatsarchiv Ludwigsburg angegliedert (Bestand EL 902/3). Im Zuge eines Beständeausgleichs vom Jahre 1976 wurden die Verwaltungsakten aller Spruchkammern 1981 an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgegeben (Bestand EA11/204), jedoch 1992 aufgrund einer neuen Beständeabgrenzung ihrer Provenienz entsprechend als Akten nachgeordneter Dienststellen des Ministeriums für politische Befreiung in das Staatsarchiv Ludwigsburg zurückgeführt (Bestand EL 900/3).

Bearbeiterbericht: Bei Beginn der von Antje Nagel von August bis Oktober 1983 vorgenommenen Verzeichnung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart befand sich das Schriftgut, zu dem kein Aktenplan vorhanden war, größtenteils in Schnellheftern und Leitzordnern; einzelne Schriftstücke lagen lose zwischen den Aktenbündeln. Die Beschriftung der Ordner eignete sich nicht zur Übernahme für die Verzeichnung. Für die Korrespondenzakten erschien es sinnvoll, sie zu Sachakten neu zu formieren; allerdings konnten die Betreffserien von Spruchkammerausfertigungen und das Belastungsmaterial des Öffentlichen Klägers in ihrer ursprünglichen Ordnung belassen werden. Bei der Verzeichnung wurden insgesamt 0,07 lfd. m. kassiert. Es handelte sich hierbei um Duplikate, Mustervordrucke, Lieferscheine, Amtsblätter und Pressestimmen. Auch wurden an das Staatsarchiv Ludwigsburg 0,02 lfd. m. Verfahrensakten zurückgegeben. archiviert worden. Auch wurden an das Staatsarchiv Ludwigsburg 0,4 lfd.m. Verfahrensakten zurückgegeben. Nach der erfolgten Rückführung der Spruchkammer-Verwaltungsakten ins Staatsarchiv Ludwigsburg wurde die Verzeichnung leicht überarbeitet und als vorliegendes Findbuch zum Abschluß gebracht. Der Bestand EL 900/3 besteht jetzt aus 58 Archivalieneinheiten mit 1,8 lfd. m. Umfang. Das Repertorium schrieb Frau Hildegard Aufderklamm. Ludwigsburg, im Juni 1995 Dr. Rainer Brüning

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, EL 900/3
Umfang
58 Büschel (2,0 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium für politische Befreiung >> Heimatspruchkammern: Verwaltungsakten

Bestandslaufzeit
1946-1948 (Va ab 1923)

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:40 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1946-1948 (Va ab 1923)

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