Bild

Spreelandschaft bei schwülem Wetter

1877 malte Max Schmidt – ehedem Schüler August Wilhelm Schirmers, derweil seit fünf Jahren Professor an der Königsberger Akademie – nach mitgebrachten Studien vor der Natur das Bild »Spreelandschaft bei schwülem Wetter«: ein damals seltenes Motiv in ungewöhnlich großer Ausfertigung. Denn obwohl die deutschen Künstler in dieser Zeit die heimische Landschaft ihrer engeren Umgebung malerisch zu entdecken begannen, wie Carl Friedrich Lessing beispielsweise die Landschaft Schlesiens (vgl. »Eifellandschaft«, 1844, ehemals Nationalgalerie, Kriegsverlust), blieben Spreemotive vergleichsweise selten. Allenfalls von Karl Friedrich Schinkel ist eine früher entstandene, freilich idealisierte Spreelandschaft bekannt (»Spreeufer bei Stralau«, 1817, Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 5/91). Schmidt zeigt im verhangenen Licht der Mittagssonne den im Südosten Berlins gelegenen Dämeritzsee. »Es ist der Blick von Erkner aus […] nach der Spree mit den Müggelbergen im Hintergrunde, und zwar ganz treu«, schrieb Schmidt an Max Jordan am 11. März 1878 (SMB-ZA, I/NG 1931, Journal-Nr. 1878/237). Links weiden zwei Kühe, rechts angelt ein Fischer in einem Kahn. 1884 sah Franz von Reber in diesem Bild bereits ein typisches Beispiel für die Berliner Landschaftsmalerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der bevorzugt »schilfreiche Flußumgebungen, Sumpfpartien, Moore [sowie] die Kiefergehölze der Mark« dargestellt seien (Geschichte der neueren deutschen Kunst, Leipzig 1884, S. 102). | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 112 x 159 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 259

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1877 Ankauf aus der Berliner Akademieausstellung
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1877

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1877

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