Bestand
Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau II: Bauamt für das öffentliche Wasserversorgungswesen, Kraftfahrlinien, Privat- und Nebenbahnen (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1869 wurde das Amt des Staatstechnikers für das öffentliche Wasserversorgungswesen eingerichtet. 1907 wurde das Amt des Staatstechnikers für Abwasserbeseitigung begründet. Beide Stellen wurden 1924 zum Bauamt für das öffentliche Wasserversorgungswesen vereinigt und diese neue Dienststelle der 1848 geschaffenen Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau angegliedert. Als 1934 aus der Ministerialabteilung das Technische Landesamt hervorging, übernahm diese neue Dienststelle Teile der Funktion und der Registratur des aufgelösten Bauamts für das öffentliche Wasserversorgungswesen.
Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält die bis 1934 geschlossenen Akten des Bauamts, soweit sie nicht im Technischen Landesamt (siehe E 168) fortgeführt wurden, also die staatlichen Unterlagen zur Wasserver- und -entsorgung von den Anfängen bis 1934. Angeschlossen wurden die Akten der Ministerialabteilung über Kraftlinien, Privat- und Nebenbahnen.
1. Zur Geschichte der Behörde: Die staatliche Straßen- und Wasserbauverwaltung gehörte seit 1848 zum Geschäftsbereich des Innenministeriums. Innerhalb dieses Geschäftsbereichs besaß sie als technische Verwaltung eine aus der allgemeinen Verwaltung herausgehobene Organisation. Durch Verordnung vom 30.11.1848 (Reg.Bl. S. 603) wurde eine besondere Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau geschaffen (E 166). Angegliedert an die Ministerialabteilung bestand seit 1924 eine eigenständige Verwaltung, das Bauamt für öffentliche Wasserversorgung. Zur Förderung der Wasserversorgung der württembergischen Gemeinden war 1869 das Amt des Staatstech- nikers für das öffentliche Wasserversorgungswesen errichtet worden, das später in Bauamt umbenannt wurde. Es besaß eine eigene Registratur. Seine Ansprechpartner waren nicht die nachgeordneten Straßen- und Wasserbauämter, sondern die Gemeinden und die Oberamtskörperschaften. 1907 wurde das neue Amt eines Staatstechnikers für Abwasserbeseitigung als weitere selbständige Dienststelle im Innenministerium errichtet. Beide Ämter wurden 1924 zum "Bauamt für das öffentliche Wasserversorgungswesen" vereinigt. Als 1934 aus der Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau das Technische Landesamt (Bestand E 168) hervorging, übernahm die neue Dienststelle Funktion und Registratur des aufgelösten Bauamts für das öffentliche Wasserversorgungswesen. Eine der wichtigsten Aufgaben des Bauamts wurde vom Technischen Landesamt nicht weitergeführt: die Aufstellung von Plänen für Ortskanalisationen und Gemeindekläranlagen. Lediglich Prüfaufgaben wurden noch sporadisch wahrgenommen. Der Staat zog sich aus der Wasserversorgung und der und der Kanalisation zurück. Die Akten des Technischen Landesamts gingen bei seiner Auflösung 1952 zu einem Teil an die Regierungspräsidien über und kamen - vor allem die den Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern betreffenden - in verschiedenen Ablieferungen an das Staatsarchiv Ludwigsburg. Eine über das Staatsarchiv Sigmaringen 1984 eingekommene Teilablieferung wurde 1985 als Bestand E 164 c formiert. Dieser Bestand wurde aufgelöst und in die neuformierten Bestände sachgerecht integriert.
2. Zur Verzeichnung und Ordnung: Bei der Neuverzeichnung des Bestandes Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau I wurden die vor 1934 abgeschlossenen Unterlagen zur Wasserversorgung und zur Abwasserbeseitigung als Grundbestand eines neu zu bildenden Bestandes abgetrennt. Entsprechende Unterlagen fanden sich in den Beständen der Nachfolgebehörden (Technisches Landesamt, Regierungspräsidien), vor allem aus dem südwürttembergischen Bereich. Es handelt sich in der Regel um nicht fortgeführte Akten des Bauamts für das öffentliche Wasserversorgungswesen und des Amts für Abwasserbeseitigung bis 1934. Auch bei der Nachbewertung der Bestände des Regierungspräsidiums Stuttgart fielen gleichartige Unterlagen auf. Alle Unterlagen wurden genau geprüft, einzelne Teile der Kassation zugeführt, der verbleibende Teil auf die beiden Provenienzen Technisches Landesamt bzw. Ministerialabteilung II chronologisch aufgeteilt. Der neugebildete Bestand E 167 umfaßt die noch vorhandenen staatlichen Unterlagen zur Wasserversorgung und Kanalisation von den Anfängen bis 1934. Die Akten wurden innerhalb der Sachgruppen im wesentlichen nach dem Ortsalphabet aneinandergereiht. Angeschlossen wurden die Akten der Ministerialabteilung I über Kraftfahrlinien, Privat- und Nebenbahnen, die im Technischen Landesamt kaum noch eine Rolle spielten. Die Akten wurden in den Jahren 1996/97 von den Mitarbeitern Biemann, Grotz und Schirm unter Aufsicht des Unterzeichneten verzeichnet und von Herrn Schirm verpackt. Die Reinschrift des Repertoriums besorgte EDV-gestützt Frau Aufderklamm. Der Bestand umfaßt 919 Büschel mit insgesamt 25,5 Meter. Ludwigsburg, im November 1998 Dr. Taddey
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, E 167
- Umfang
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919 Büschel (25,1 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Ober- und Mittelbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Ministerium des Innern >> Oberbehörden, zentrale Einrichtungen
- Bestandslaufzeit
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1835-1942
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1835-1942