Einfluss von Komorbiditäten und invasiv gemessenem Schlagvolumen auf das Überleben von Patienten mit schwerer Aortenklappenstenose mit niedrigem Druckgradienten bei normaler Ejektionsfraktion („low-gradient severe aortic valve stenosis“)
Abstract: Verschiedene retrospektive Studien zeigten bei Patienten mit Aortenklappenstenose einen Zusammenhang zwischen geringem Schlagvolumenindex trotz erhaltener Ejektionsfraktion und erhöhter Mortalität. Dieser Zusammenhang konnte auch noch nach erfolgreichem Aortenklappenersatz beobachtet werden. Es ist jedoch nicht abschließend geklärt, ob der Grund für die erhöhte Sterblichkeit dieser Untergruppe von Patienten mit AS eine spezielle Form der Klappenerkrankung ist oder mehreren von der Herzklappenerkrankung unabhängigen Komorbiditäten zuzuschreiben ist.
Für die vorliegende Arbeit wurden 327 Patienten mit einem durchschnittlichem Alter von 68 ± 10 Jahren, normaler Ejektionsfraktion (≥ 50%) und invasiv gemessener AÖF ≤ 2 cm² aus-gewählt, die sich zwischen 1995 und 2005 zur Diagnostik einer Aortenklappenstenose vor-stellten. Im Vergleich zu Patienten mit normalem Schlagvolumen (SVI > 35 ml/m²) waren Patienten mit geringem Schlagvolumen (SVI ≤ 35 ml/m²) häufiger weiblich (59 vs. 38%;
p < 0.001) und zeigten einen höheren STS-Score (3,0 vs. 2,2; p = 0.01), der eine erhöhte Prävalenz von Komorbiditäten beschreibt, indem er diese zu einem Risikowert zusammen-fasst. Die durchschnittliche Dauer des Beobachtungszeitraums betrug 8,9 ± 5,4 Jahre. 269 Patienten (82%) unterzogen sich einem AKE. In der univariaten Analyse über den gesam-ten Studienzeitraum zeigte sich, dass Alter, Geschlecht, diverse Komorbiditäten wie z.B. Diabetes mellitus, sowie SVI und als zusammenfassender Parameter der Risikofaktoren der STS-Score mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sind. In einem bivariaten Model blieb dieser Zusammenhang hinsichtlich erhöhter Sterblichkeit nur in Hinblick auf den STS-Score (HR 1,6; p < 0.001), nicht jedoch bezüglich des SVI (HR 0,94; p = 0.5) bestehen. Für den Zeitraum von Studienbeginn bis zu einer etwaigen OP bzw. bis zum Eintritt des Todes ergaben die Ergebnisse der bivariaten Analyse einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einem hohen STS-Score und einer erhöhten Mortalität (HR 1,64; p < 0.001), jedoch nicht zwischen dieser und dem SVI (HR 0,82; p = 0.31). Auch die uni- und bivariate Analyse für den Zeitraum nach erfolgtem AKE zeigte dieselbe Assoziation hinsichtlich des STS-Scores (HR 1,7; p < 0.001) und des SVI (HR 1,02; p = 0.884).
Bei Patienten mit Aortenklappenstenose kann nach den vorliegenden Daten die erhöhte Sterblichkeit der Patienten mit einem invasiv gemessenen geringen Schlagvolumen zu einem großen Anteil den Komorbiditäten, die durch den STS-Score zusammengefasst werden, zugeschrieben werden. Trotz dieser Tatsache konnte herausgefunden werden, dass auch diese Patientengruppe hinsichtlich der Überlebensprognose von einem AKE profitiert
- Location
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Extent
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Online-Ressource
- Language
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Deutsch
- Notes
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Universität Freiburg, Dissertation, 2019
- Keyword
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Aortenklappe
Patient
Überleben
Stenose
Schlagvolumen
- Event
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Veröffentlichung
- (where)
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Freiburg
- (who)
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Universität
- (when)
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2020
- Creator
- Contributor
- DOI
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10.6094/UNIFR/151541
- URN
-
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-1515411
- Rights
-
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Last update
-
14.08.2025, 10:59 AM CEST
Data provider
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Associated
Time of origin
- 2020