Denkmal | Standbild

Moltke-Denkmal

Das Standbild stellt Helmuth Graf von Moltke in schlichter Uniform dar. Im Zentrum des Denkmalplatzes an der Nordostseite der nördlichen Platzbegrenzung des „Großen Sterns“ steht der originale monumentale Marmorsockel des Moltke-Denkmals, jedoch ohne seinen ursprünglich hier noch untergebauten Inschriftenstandsockel. Durch den Wegfall des mehrteiligen Standsockels steht heute der marmorne Hauptsockel des Standbildes auf einem ursprünglich nur ein schmales Zwischenglied bildenden niedrigen Treppensockel, der 1938 unten durch einen flachen weiteren einstufigen Standsockel ergänzt wurde. Das Sockelzwischenglied über dem 1938 ergänzten Sockelteil ist in seiner Stufung gekehlt und an den vier Ecken abgeschrägt und leicht vorgezogen. In gleicher formaler Bildung ruht darauf der oben profiliert abschließende Unterbau des Sockelblocks. Der Sockelblock zeigt analog zu den darunter liegenden Zonen vier abgeschrägte und leicht vorgezogene Ecken, die durch kannelierte Voluten betont werden. Die Voluten mit kleineren Einrollungen am oberen Ende und größeren Einrollungen nach unten sind trotz Abtreppung unten recht flach ausgebildet. Das neubarocke Motiv ist damit dem jugendstiligen Zeitgeschmack auch formal angepasst worden. Auf der Hauptsockelfront ist als Ersatz des 1938 beseitigten Wappens ein gegenüber dem Zustand von 1905 reduziert erscheinendes Wappen in Ritzzeichnung vertieft eingearbeitet worden. Der Hauptsockel schließt mit einer mehrfach profilierten Deckplatte, die sich nach oben geschweift verjüngend in der Art einer Dachausbildung bis zur quadratischen Plinthe des Standbildes fortsetzt. Das Standbild Moltkes steht auf einer quadratischen Plinthe. Die Plinthe trägt an der linken Seite vorne die vertiefte Künstlerbezeichnung. Uphues zeigt den „Sieger von 1871“ (Anspielung auf Moltkes herausragende militärische Rolle im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871) in einer für den Generalfeldmarschall typischen, auch vom „Hofmaler“ Anton von Werner wiederholt in Öl gemalten Haltung. Moltke, gegen einen von zwei mächtigen dorisierenden Säulen flankierten Brüstungsblock (gemeint ist wohl ein repräsentativer Verhandlungstisch, dessen Schmalseite der Betrachter hier zu sehen erhält) gelehnt, scheint gerade seine Generäle und Beamten zum Rapport bestellt zu haben und lauscht konzentriert deren Vortag. Der Paradesäbel, dessen Knauf und die mit Quaste verzierte Handschlaufe bei der Betrachtung des Standbildes von der rechten Seite her sichtbar wird, verläuft hinter der Figur und damit bei frontaler Betrachtungsicht verborgen. Der von den Säulen gestützte, an der oberen Kante mit einem floralem Friesband verzierte Querbalken der Figurenstütze trägt an den Seiten Jahreszahlen. Am rechten Balkenende steht: 1864, am linken Balkenende: 1866. Auf der Rückseite des Balkens steht: 1870-1871. Die Jahreszahlen beziehen sich auf die drei sogenannten Reichseinigungskriege von 1863/64 (Deutsch-Dänischer Krieg), 1866 (Deutsch-Österreichischer Krieg) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg). Die Figur Moltkes ist in strenger, frontaler Achsialität angelegt. In aufrechter Haltung, die Beine übereinandergeschlagen und die Hände in Hüfthöhe vor dem Körper ineinandergelegt, steht Moltke an die hinterfangende Stütze gelehnt. Er ist in zeitgenössischer Generalsuniform gekleidet, der Kopf mit einer zur Uniform gehörenden Mütze bedeckt (Jörg Kuhn).

Urheber*in: Uphues, Joseph / Fotograf*in: Susanne Kähler / Rechtewahrnehmung: HTW Berlin, FB 5 (Gestaltung und Kultur)

Namensnennung 4.0 International

0
/
0

Standort
Berlin/Mitte (aktueller Bezirk)/Tiergarten (Altbezirk)/Tiergarten (Ortsteil)/Großer Tiergarten, Großer Stern, Nordostseite
Maße
Höhe: 11.5 m (gesamt)
Höhe: 5.5 m (Figur)
Material/Technik
Marmor; behauen; gemeißelt; poliert; gemauert
Inschrift/Beschriftung
Inschrift: MOLTKE (am Sockel, Vorderseite)
Bezeichnung: J. UPHUES.1904 (an der Plinthe linke Seite)
Inschrift: 1864 1866 1870-1871 (am Objekt)
Inschrift: HELMUTH GRAF VON MOLTKE / PREUSSISCHER GENERAL FELDMARSCHALL UND CHEF DES / GENERALSTABES DER ARMEE GEB. 26.10.1800 GEST. 24.4.1891 / NACH SEINEN FELDZUGSPLÄNEN WURDEN DIE KRIEGE 1864 . 1866 . 1870-71 SIEGREICH GEFÜHRT. (an der Mauereinfassung der Denkmalanlage)

Ereignis
Herstellung
(wer)
Joseph Uphues (1850-1911)
(wann)
1904/1905

Förderung
Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin
Letzte Aktualisierung
02.06.2025, 10:31 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Sammlungen des Fachbereichs Gestaltung und Kultur der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Denkmal; Standbild

Beteiligte

  • Joseph Uphues (1850-1911)

Entstanden

  • 1904/1905

Ähnliche Objekte (12)