Bestand
1OB 017 Landeskirchenamt Sachakten 1: Az. 11-13 (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Landeskirchenamt Sachakten 1 : 1948-1971 Behördengeschichte Die Evangelische Kirche im Rheinland trägt ihren Namen seit der Auflösung des Staates Preußen und den landespolitischen Gebietsveränderungen in der Nachkriegszeit. Mit dem Beschluss auf der Landessynode 1948 in Velbert wurde die Reform der ehemaligen Provinzialkirche in Gang gesetzt und mit der Verfassung vom 12. November 1948 die Evangelische Kirche im Rheinland begründet (KABL 1948, Nr. 18/20). Gleichfalls bewirkte die Abschaffung der ehemaligen Konsistorialverwaltung die Konstituierung des Landeskirchenamtes. Die territoriale Zuständigkeit blieb jedoch weiterhin auf der Grundlage der ehemaligen preußischen Rheinprovinz bestehen. Das Gebiet umfasst Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Das Landeskirchenamt verblieb zunächst im bisherigen Dienstgebäude des Konsistoriums in der Inselstaße 10 in Düsseldorf. 1971 wurde ein Neubau in der Hans-Böckler-Straße 7 bezogen. Geleitet wird die Evangelische Kirche im Rheinland von der Kirchenleitung und der Landessynode, der als Vorsitzende der Präses vorsteht. Unterstützt von der Arbeit der landeskirchlichen Ausschüsse werden durch die Kirchenleitung Beschlüsse und Verordnungen erlassen, die vom Landeskirchenamt ausgeführt werden. Zu den wesentlichen Ausschusstätigkeiten zählen u.a.: Ausschuss für Kirchenordnung (11-3-6-3); Rechtsausschuss (11-19-3-1); Finanzausschuss (12-1-9-1); Theologischer Ausschuss (13-1-1-1) und Innerkirchlicher Ausschuss (13-1-18). Persönlichkeiten des Landeskirchenamtes 1948-1984 Präsides: 1948-1957: D. Heinrich Held 1958-1971: D. Dr. Joachim Beckmann 1971-1981: Lic. Karl Immer 1981-1989: D. Gerhard Brandt Theologische Oberkirchenräte: D. Dr. Joachim Beckmann, D. Johannes Schlingensiepen, Helmut Rößler, Edgar Boué, Heinz Stöver, Heinz Himmelbach, Lic. Karl Immer, Arnold Nieland, Ludwig Quaas, Gerhard Brandt, Hermann Walter Augustin, Jürgen Schroer, Werner Salzmann, Prof. Dr. Joachim Mehlhausen, Hans-Ulrich Stephan Juristische Oberkirchenräte: Dr. Otto Pabst, Hans Ulrich, Dr. Erich Dalhoff, Dr. Heinrich Haferkamp, Jochen Dittrich, Dr. h.c. (H) Nikolaus Becker, Erhard Krause Bürodirektor/Verwaltungsdirektor: Heinrich Dudey, Gerhard Gooßes Bestandsgeschichte und -struktur Der Gesamtbestand der Sachakten gliedert sich in drei Teile: Sachakten 1 (1948-1971), Sachakten 2 (1972-1984), Sachakten 3 (1985-1997). Da weder Abgabe- noch Übernahmeregelungen von der ehemaligen Archivleitung nachgehalten wurden, ist der Zeitpunkt der Zugänge der Teilbestände Sachakten 1 und 2 dem Archiv nicht bekannt. Der Sachaktenbestand rekrutiert sich aus der Über-lieferungsbildung der Zentralregistratur des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche im Rheinland. Daher erfolgt seine Einordnung innerhalb der Archivtektonik in die Gruppe der Oberbehörden mit dem Bestandskürzel 1OB 017. Er bildet die Nachfolgeüberlieferung der ehemaligen Konsistorialverwaltung (1OB 002, Laufzeit 1817-1948). Nach dem Umzug in das neue Dienstgebäude 1971 wurden die bislang geführten Liegehefter geschlossen und im Archivmagazin deponiert. Mit fortlaufender Bandzählung wurden in der Registratur jetzt Hängehefter verwendet. Grundlage der Aktenordnung ist der Aktenplan, der 1948 im Zuge der Verwaltungsreform eingeführt wurde und bis 1984 seine Gültigkeit hatte. Er formt die gesamte Registraturverwaltung in Anlehnung an das Dezimalprinzip in die Bereiche der Generalakten (Az. 11 bis 13), Akten über Einrichtungen und Organisationseinheiten der Landeskirche (Az. 21 bis 25), Kirchenkreisakten (Az. 31), Gemeindeakten (Az. 41) und die Personalakten (Az. 51 ff.). Der vorliegende Sachaktenbestand 1 ist ein Teilbestand der Sachaktengruppe und hat nur die Akten der Generalia mit den Aktenzeichen 11, 12 und 13 von 1948-1971 zum Inhalt. 11Verfassung und Verwaltung (11-1 bis 11-25, jeweils mit weiterer Untergliederung: Evangelische Kirche in Deutschland Altpreußische Union, EKU - Evangelische Kirche im Rheinland - Katholische Kirche - Ökumene - Bund und Länder - Militärregierung - Verschiedenes - Kreisgemeinden - Kirchengemeinden - Pfarrstellen (Patronate, Anstalts-pfarrstellen) - Schulwesen, Universitäten - Kirchengemeindebeamte, Angestellte und Arbeiter - Bauwesen - Kirchliche Kunst - Friedhöfe - Kirchenmusik - Archiv-pflege - Disziplinarangelegenheiten - Statistik - Arbeitsrecht - Wirtschaftsfragen - Suchdienst - Kriegsgefangenenfürsorge - Wehrdienst und Verweigerung) 12Finanzangelegenheiten (12-1 bis 12-24, jeweils mit weiterer Untergliederung: Aufsicht über die kirchliche Finanzwirtschaft - Allgemeine Vermögensverwaltung - Kirchliches Vermögen - Sondervermögen und Stiftungen - Staatsleistungen - Kirchensteuer - Kollekten, Zuwendungen - Allgemeine Besoldungsgrundsätze - Pfarrbesoldung - Besoldung von Hilfsgeistlichen und Vikaren - Versorgung des Pfarrerstandes - Kirchengemeindebeamtenbesoldung - Kirchengemeindebeamtenversorgung - Kirchliche Angestellten- und Arbeiterbesoldung - Missionare, Katecheten- und Gemeindehelferbesoldung -Personenversicherung - Sachversicherung - Staatssteuern - Saarland - Nothilfe - Umlage - Verschiedenes - Beihilfen - Reisekosten und Ge-bühren) 13Geistliche Angelegenheiten (13-1 bis 13-24, jeweils mit weiterer Untergliederung: Stellung der Evangelischen Kirche in Konfessions- und Weltanschauungsfragen - Studenten - Kandidaten und Hilfsprediger - Geistliche, verschiedene Angelegenheiten - Missionare - Kirchliche Versorgung der Gemeinden - Gottesdienst, Feiertage, Bibel, Gesangbuch, Agende - Amtshandlungen - Christenlehre und Religionsunterricht - Seelsorge - Katechetischer Dienst - Kirchliche Ehrungen - Verschiedenes - Kirchliche Männerarbeit - Kirchliche Frauenarbeit - Kirchliche Jugendarbeit - Volkskirchliche Arbeit - Vorbildung, Prüfung und Aufgabenbereich der kirchlichen Berufsarbeiter - Kulturelles Leben (Presse, Schrifttum, Rundfunk, Film) - Freie Kirchliche Arbeit - Innere Mission - Äußere Mission - Akademiearbeit - Diakonisches Werk) Bestand Landeskirchenamt Sachakten 1: 1948-1971 Der Bestand wurde im Zuge der Retrokonversion auf Grundlage des Aktenplans digital erschlossen. Übertragen wurden dabei lediglich Angaben wie Aktenzeichen, Klassifikationsgruppe, Aktentitel, Bandzahl und Laufzeit. Bei konkreten Fragestellungen wird die Einsicht in die betreffenden Akten empfohlen. Der Teilbestand hat einen Umfang von 190 Regalmetern und umfasst 4786 Verzeich-nungseinheiten. Fehlende, kassierte und leere Archivmappen wurden im Bereich „Bemerkungen“ gekennzeichnet. Im Rahmen der Bearbeitung des Teilbestandes Sachakten 2 (1972-1984) konnten vereinzelte Aktenzeichen mit Laufzeitüberschneidungen identifiziert werden, die aus der Überlieferung der ersten Registraturschicht vor 1972 (Sachakten 1) stammen und in die Anfänge der EKiR reichen. Dazu zählten die folgenden Bereiche: - 11-17 Kirchenmusik: Prüfungsakten - 12-4 Sondervermögen und Stiftungen - 12-20 Nothilfe: Ostpfarrerversorgung Diese Überschneidungen wurden von Ulrich Dühr im Rahmen einer Bestandsdurchsicht und -ergänzung im Mai 2016 - soweit möglich - bereinigt und die betreffenden Archivalien zwischen den Teilbeständen Sachakten 1 und 2 umgelegt. Hierbei und durch die Einarbeitung bislang separat gelagerter und nicht erfasster Akten wurde der Teilbestand 1 um die Nummern 4679-4765 ergänzt, die nach dem Aktenzeichen einsortiert wurden. Hier entnommene Archivalien sind in den Bemerkungen zu den jeweiligen Gliederungen aufgeführt. Inhaltliche Eckpunkte der Nachkriegsüberlieferung sind u.a.: die Konstituierung der Evangelischen Kirche im Rheinland (Verabschiedung einer neuen Kirchenordnung 1952 und Festschreibung des neuen Präsesamtes); die Auseinandersetzung mit der Deutschen Frage (Vertriebenenarbeit, Zuwanderung und Ostpfarrerversorgung); das Engagement in der Bildungsarbeit (Gründung der Evangelischen Akademie „Haus der Begegnung“ Mülheim/Ruhr, Wiedereröffnung der Kirchlichen Hochschule, Gründung landeskirchlicher Schulen und Internate); die aktive Arbeit in der Sozialpolitik (Sozialethischer Ausschuss unter Friedrich Karrenberg) und die Gleichberechtigung ordinierter Theologinnen im Pfarramt. Bedingt durch die Neukonstituierung des Landeskirchenamtes und die daraus folgende Neuordnung in der Geschäftsführung und -verwaltung haben sich in den Anfangsjahren Handaktenbestände bei den leitenden Persönlichkeiten der EKiR parallel zur „eigentlichen“ Zentralregistratur begründet. Sie schließen die Lücken der Sachaktenregistratur und bieten zu zahlreichen kirchenpolitischen Initiativen und Fragestellungen ergiebige Auskünfte. Nachfolge-Bestand Landeskirchenamt Sachakten 2: 1972-1984: siehe Online-Findbücher: 1OB 017 LKASachakten 2 Az11 1OB 017 LKASachakten 2 Az12 1OB 017 LKASachakten 2 Az13 Ergänzende Aktenbestände: - Handaktenbestände der Präsides und Oberkirchenräte - 6HA - Nachlässe der Präsides und Oberkirchenräte (auch Friedrich Karrenberg) - 7NL - Best. 41 Ortsakten - 1OB 008 - Best. 31 Kirchenkreisakten - 1OB 010 - Personalakten der Pfarrer (Pers. 51) - 1OB 009 Literatur: - Joachim Conrad, Stefan Flesch, Nicole Kuropka, Thomas Martin Schneider (Hgg.): Evangelisch am Rhein. Werden und Wesen einer Landeskirche, Düsseldorf 2007 (mit ausführlicher Bibliografie) - Uwe Kaminsky: Kirche in der Öffentlichkeit - Die Transformation der Evangelischen Kirche im Rheinland (1948-1989), Bonn 2008 (Evangelische Kirchengeschichte im Rheinland Bd. 5)
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Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 1OB Oberbehörden >> 1OB 017 Landeskirchenamt - Sachakten
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06.03.2025, 6:28 PM CET
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