Gemälde
Selbstbildnis mit Saxophon
Mit über vierzig gemalten und zahlreichen graphischen Selbstporträts befragte Max Beckmann sein eigenes Ich ungewöhnlich oft. Das Bremer Porträt zeigt ihn als Bühnendarsteller. Die Welt des Varietés und des Zirkus beschäftigte Beckmann über viele Jahre und die Bühne wurde in seiner Kunst zum Gleichnis für das Theater des Lebens. Hier ist seine Rolle uneindeutig. Er trägt ein enganliegendes Trikot, wie man es von Akrobaten kennt, und hält ein Saxophon in den Händen, das als Jazzinstrument die unabhängige Gegenwartskunst versinnbildlicht. Über der Öffnung des Saxophons scheint noch der Trichter eines Grammophons durch. Beckmann hatte sich offenbar zunächst als Zuhörer dargestellt, beschrieb sich dann aber als passiven Musiker. Das nicht gespielte Instrument verweist ebenso wie der kahlgeschorene Kopf und der verschattete Blick auf seine dunklen Vorahnungen angesichts der politischen Situation in Deutschland. Über den architektonisch verunklärten Bühnenraum und den dissonanten Farbklang des Bildes kommentiert er einmal mehr den eigenen Seelenzustand.
- Standort
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Kunsthalle Bremen
- Inventarnummer
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660-1954/31
- Maße
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Objekt: 140 x 69,5 cm
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Inschrift/Beschriftung
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Inschrift: Beckmann P. 30 [Paris 1930] (oben links signiert und datiert)
- Klassifikation
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Gemälde
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
- (wann)
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1930
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (wann)
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1954
- (Beschreibung)
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Erworben von der Kunsthalle Bremen 1954
- Letzte Aktualisierung
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22.05.2025, 13:52 MESZ
Datenpartner
Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gemälde
Entstanden
- 1930
- 1954