Bestand
Historischer Bestand IV (Bestand)
Behördengeschichte: Laut Gemeindeordnung für die Provinz Westfalen vom 31.10.1841, § 12 wird im Allgemeinen aus mehreren Gemeinden ein Verwaltungsbezirk gebildet, seine Bezeichnung lautet "Amt". Der § 14 besagt, dass die bisherigen Bürgermeistereien (die einschlägigen Vorbehörden) als Amtsbezirke beibehalten werden sollen. Das Amt Herne, dessen erhalten gebliebene Aktten dieser Bestand verzeichnet, ist als Nachfolgebehörde der Bürgermeisterei Herne anzusehen, da eine solche im Zeitpunkt des o. a. Gesetzes bestand. Das Amt Herne fungiert von seiner praktischen Einrichtung Anfang 1844 bis 1897, in welchem Jahre Herne Stadt wurde und das Amt zu bestehen aufhörte. Leiter des Amtes Herne - Amtmänner - waren nacheinander:ab 15.03.1844: Premierleutnant a.D. Hellweg (später Steuerempfänger, Soest)ab 01.01.1847: Rgierungsreferendar Esser (später Bürgemeister, Lüdenscheid)ab 01.01.1851: Rittergutsbesitzer auf Strünkede von Forell (später komissarischer Verwalter des Kreises Bochum)ab März 1868: 1. Beigeordneter Overkamp (Geschäftsführer, kein Amtmann)ab 03.06.1869: Steuerempfänger Uhlenbuschab 20.03.1875: Premierleutnant Hesse (später Rücktritt zur Armee)ab 01.02.1877: Hautpmann a.D. von Beck und Polach (später Bürgermeister, Mühlheim/ Ruhr)ab 15.07.1879 Hauptmann a.. Schäfer (später Bürgermeister Herne)Auffallend ist, dass von den acht Amtschefs sechs eine Dienstzeit von höchstens über fünf Jahren hatten. In der o.a. Gemeindeorndung sowie in den beiden Abänderungen vom 11.03.1850 und dem 19.03.1856 sind lediglich die Auftragsangelegenheiten des Amtes aufgezählt. Die Akten sind daher nach dem am vollständisten erhalten gebliebenen Aktenzeichen geordnet worden (sie sind wiederholt geändert), damit der Benutzer sich ein Bild von sämtlichen vom Amt Herne wahrgenommenen Aufgaben machen kann. Das zugrunde gelegte Regierungssystem galt auch schon vor Einrichtung des Amtes Herne bei der Bürgermeisterei, etwa ab 1835. Gleich der Bürgermeistere war das Amt Herne für elf Gemeinden zuständig. Ab 01.08.1875 ermäßigte sich mit der Bildung des neuen Amtes Wanne die Zahl der amtsangehörigen Gemeinden auf sechs. Es waren dies Herne, Baukau, Bladenhorst, Hiltrop, Horsthausen und Pöppinghausen, Bickern, Crange, Eickel, Holsterhausen und Röhlinghausen mussten abgegeben werden. Registraturgeschichte: Das Registratursystem, wonach die verzeichneten Amtsakten geordnet sind, setzt sich aus 12 Titeln zusammen, diese wiederum bestehen aus mehreren Sektionen, deren Anzahl wechselt. Die Ordnung ist eine sachliche. Aktenstücke ohne Aktenzeichen wurden sinngemäß eingegliedert. Wohl nach 1875 eingeführte Einteilungen nach Abteilungen und Fächern waren als Aktenzeichen so selten anzutreffen, dass sie für die Neuordnung nicht verwendbar waren. Archivierung: Bei Beginn der Ordnungarbeit konnten an verschiedenen Anzeichen festgesetllt werden, dass der Aktenbestand des Amtes Herne nicht mehr vollständig war. Auf eine weitere Kassation von Akten wurde daher verzichtet. Obwohl das Amt in seinem sachlinen und gebietlichen Zuständigkeitbereich der Bürgermeisterei entsprach, hab es drei Gesichtspunkte für die gesonderte Verzeichnung des Amtes Herne: 1. der neue Name, 2. im allgemeinen die Einführung der Protokollbücher ab Einrichtung des Amtes (für Herne 1844), 3. das überwiegende Verhältnis von neun angelegten Akten zu den weiterführten aus der Zeit der Bürgermeisterei. Die Archivalien des Amtes Hernes sind erstmals von nichtstädtischer Stelle 1949 nach dem modernen Dezimalsytem des kommunalen Haushaltsplanes geordnet gewesen. Das Bedürfnis nach einer ganz genauen Inhaltserforschung sowie der Wunsch nach einer historischen und aufgabengerechten Ordnung hat die inzwischen erfolgte Neu-Verzeichnung angebracht erscheinen lassen Im übrigen lassen sich die Akten mittels einer im Anhang dieses Repertoriums stehenden Konkordanz auch nach den alten Archivsignatur ermitteln. Die Altsignatur wurde aus römischen Zahlen gebildet, um sie derart symbolisch von den modernen Besänden zu unterscheiden, die mit der Schaffung der Stadtämter beginnen sollte. Wertermittlung: Betrachtet man abschließend die Auswertungsmöglichkeiten der Archivalien des früheren Amtes Herne, so ergibt eine Bestandsanalyse, dass der Wert der Quellen, wie weiter oben ja bemerkt, durch zeitliche Lücken mehr oder weniger beeinträchtigt wird. Viele Vorgänge sind über das Schulwesen anzutreffen, je weiter die Akten zeitlich fortschreiten, desto reicher sind sie. Akgten zur Wirtschaftsgeschichte sind auch bereits in der frühen Zeit des Amtes Herne recht zahlreich vertreten. Die meisten Nachrichten dürften sich über die Bevölkerung finden, die in ganzen Aktenreihen vorkommen. Verfasst von Archivar Hindebrandt (Herne, 14.04.1965)
Behördengeschichte:
- Reference number of holding
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Best. 205
- Context
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Stadtarchiv Herne (Archivtektonik) >> 3 Amtliches Archivgut bis 1896
- Provenance
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Amt Herne
- Date of creation of holding
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01.01.1769-31.12.1943
- Other object pages
- Delivered via
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- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
Stadtarchiv Herne. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Amt Herne
Time of origin
- 01.01.1769-31.12.1943