Bestand
Forstamt Ellwangen (Bestand)
I. Zur Verzeichnung des Bestandes: Im Jahre 1949 wurden die damals im Staatsarchiv Ludwigsburg vorhandenen Akten des Forstamts a.O. Ellwangen von dem Archivangestellten Rolf Schmid geordnet und verzeichnet. Es handelte sich im wesentlichen um Akten, die in den Jahren 1904 bis 1922 von der Forstdirektion Stuttgart an die Archivverwaltung abgegeben worden waren (insgesamt 293 Büschel). Weitere, seit 1949 von den Forstämtern n.O. an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgelieferte Akten des Forstamts a.O. Ellwangen hat der Archivangestellte Tremel 1955/56 in das Schmid'sche Repertorium eingearbeitet. Hierbei wurden dem Bestand die ebenfalls neu eingekommenen Akten der dem Forstamt Ellwangen unterstellten Revierämter Adelmannsfelden, Dettenroden, Ellenberg, Ellwangen, Hohenberg, Kapfenburg und Schrozberg als Anhang angeschlossen. Die Neuschrift des auf mehr als den dreifachen Umfang erweiterten Repertoriums fertigte 1957-58 die Aushilfsschreibkraft Lippert (bis Büschel 585) und die Archivangestellte Rentschler (ab Büschel 586). Der Bestand F 106 umfaßt nunmehr etwa 950 Büschel (mit springenden Nummern für die Akten der Revierämter) in 10,5 lfd. m. Bei der Verzeichnung ist versäumt worden, einzelne Büschel zu kassieren, die nicht archivwürdig sind. Nur für die zweite Hälfte des Bestandes (ab Büschel 586) konnte dies vor der Reinschrift des Repertoriums noch nachgeholt werden, wobei dann 9 Büschelnummern ausgefallen sind; soweit die Reinschrift im Oktober 1958 bereits fertiggestellt war, wurden die Cassanda einstweilen beibehalten.
II. Zur Behördengeschichte: Das Forstamt a.O. Ellwangen bestand ein ganzes Jahrhundert lang (1803-1902) und war mit dem Forstamt a.O. Rottweil das langlebigste aller Forstämter a.O.. In seiner inneren Organisation war jedoch das Forstamt Ellwangen besonders häufigen Änderungen unterworfen. Hierüber hat R. Schmid seinerzeit folgendes ermittelt: Nach dem Übergang der Forstpropstei Ellwangen an Württemberg 1803 wurde für die Waldungen des neuerworbenen Gebietes das württ. Oberforstamt Ellwangen eingerichtet (vgl. M. Miller, Die Organisation und Verwaltung von Neuwürttemberg, W. Vjh. 39, 1933, S. 84 f.). Das Oberforstamt Ellwangen umfasste 1806 sechzehn Huten. Davon wurden die Huten Aalen, Dankoltsweiler, Dettenroden, Ellenberg, Ellwangen, Hohenaltheim, Hohenberg, Ramsenstrut, Unterkochen durch reisige Förster, die Huten Abtsgmünd, Hinterbüchelberg, Mögglingen, Schrezheim, Steigberg, Stimpfach, Westhausen durch fußgehende Förster verwaltet. Die Hut Westhausen wurde im Jahre 1807 aufgelöst; im gleichen Jahr wurden die Huten Schmiedelfeld, Tannenberg, Weiltingen und Wilflingen gebildet, die Huten Aalen und Unterkochen an das neuerrichtete Oberforstamt Aalen (s. Rep. F 108) abgetreten. Am 3. November 1810 trat das Oberforstamt Ellwangen die Huten Dankoltsweiler, Hohenberg und Tannenberg an das neu gebildete Oberforstamt Crailsheim (s. Rep. F 105a), Schmiedelfeld an das Oberforstamt Comburg/Hall (s. Rep. F 107), Hohenaltheim und Weiltingen an Bayern ab. Von dem aufgelösten Oberforstamt Aalen (s. Rep. F 108) erhielt das Oberforstamt Ellwangen damals die Huten Aalen und Kapfenburg, außerdem die neu gebildeten Huten Adelmannsfelden und Michelfeld. Aus der Forstorganisation vom 7. Juni 1818 ging das Forstamt Ellwangen mit folgenden 6 Revieren hervor: Adelmannsfelden, Dettenroden, Ellenberg, Ellwangen, Ramsenstrut, Wilflingen. Bei der Organisation vom 21. Januar 1822 wurde das Revier Ramsenstrut aufgelöst, das Revier Dettenroden dem Forstamt Kapfenburg (s. Rep. F 108) zugeteilt. Zum Forstamt Ellwangen gehörten fortan die Reviere Adelmannsfelden, Dankoltsweiler, Ellenberg, Ellwangen, Neuler, Wilflingen. Weitere Organisationsänderungen waren (in zeitlicher Reihenfolge): Am 22. Dezember 1840 wurde der Sitz des Reviers Neuler nach Niederalfingen verlegt und das Revier entsprechend umbenannt. Am 1. März 1853 wurde das 1810 an das Forstamt Crailsheim (s. Rep. F 105a) abgetretene Revier Hohenberg wieder dem Forstamt Ellwangen einverleibt. Am 12. Februar 1866 wurde das Revier Wilflingen in Revier Abtsgmünd, am 19. November 1868 das Revier Niederalfingen (vormals Neuler) - dem Dienstsitz des Revierförsters entsprechend - in Revier Schrezheim umbenannt. Am 15. April 1872 kamen nach der Auflösung des Forstamts Kapfenburg (s. Rep. F 108) von dort die Reviere Dettenroden, Kapfenburg und Michelfeld an das Forstamt Ellwangen. 1875/77 wurde das Revier Adelmannsfelden aufgelöst; 1878 folgte die Auflösung des Reviers Kapfenburg; 1880 wurde das Revier Michelfeld in Revier Bopfingen umbenannt. Nach Auflösung des Forstamts Crailsheim 1879 (s. Rep. F 105a) erhielt das Forstamt Ellwangen das Revier Weippertshofen als Revier Crailsheim zugeteilt. 1888 wurden dem Forstamt Ellwangen die Reviere Creglingen und Schrozberg des damals aufgelösten Forstamts Mergentheim (s. Rep. F 110) und das Revier Rossfeld des (weiter bestehenden) Forstamts Hall (s. Rep. F 107) einverleibt; die Reviere Bopfingen und Kapfenburg des Forstamts Ellwangen kamen an das Forstamt Heidenheim (s. Rep. F 107a). Bei der Aufhebung des Forstamts a.O. Ellwangen am 1. April 1902 wurden seine Reviere Abtsgmünd, Crailsheim, Dankoltsweiler (Sitz Ellwangen), Ellenberg (Sitz Ellwangen), Ellwangen, Hohenberg, Rossfeld (Sitz Crailsheim), Schrezheim (Sitz Ellwangen) selbständige Forstämter n.O. Das Revier Creglingen wurde Sitz eines Forstamtmanns des Forstamts Mergentheim, das Revier Schrozberg vereinigte man mit dem Revier Crailsheim zum Forstamt n.O. Crailsheim. Ludwigsburg, Oktober 1958 Gez. Dr. W. Grube
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, F 106 I
- Umfang
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969 Büschel (12,7 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden 1806-um 1945 >> Geschäftsbereich Finanzministerium >> Forstämter 'alter Ordnung' (bis 1902)
- Bestandslaufzeit
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1803-1902
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1803-1902