Archivbestand

Nachlass Dr. Martin Wellmer (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Geb. 22. Oktober 1902 in Bergkirchen, gest. 28. Mai 1972 in Freiburg, Abitur in Minden, Ausbildung zum Buchhändler, 1922-1930 Arbeit als Buchhändler und Antiquar in verschiedenen Städten, dann bis 1935 Studium der Geschichte, Romanistik und Germanistik in Freiburg (Dr. phil. 1936), 1936/37 Ausbildung zum Archivar, 1937-1940 halbtags jeweils als Lehrer und im Generallandesarchiv Karlsruhe tätig, nach der Teilnahme am Zweiten Weltkrieg ab 1947 erster Leiter des neu gegründeten Landesarchivamts und seit 1953 Leiter der Außenstelle Freiburg des Generallandesarchivs Karlsruhe.

Inhalt und Bewertung

Materialsammlung und Korrespondenz zur Landes- und Ortsgeschichte sowie zur Archiv- und Registraturpflege v.a. in Südbaden

Werdegang und Aufgabenbereich von Martin Wellmer: Werdegang Martin Wellmer wurde am 22.10.1902 in Bergkirchen, Kr. Minden, als fünfter Sohn des Landarztes Dr.med. Rudolf Wellmer und seiner Ehefrau Agnes, geb. Freyberg, geboren und ist am 28.5.1972 in Freiburg verstorben. Sein Vater (verstorben 1944), hatte in Berlin promoviert und übernahm 1892 mit der Praxis in Bergkirchen zugleich die langjährige medizinische Betreuung des Wittekindhofs bei Volmerdingen, einer neu gegründeten Anstalt der Inneren Mission für Schwachsinnige. Nach Übergabe der Praxis an die beiden älteren Söhne war er Vertrauensarzt an der Ortskrankenkasse Bad Oeynhausen und weiteren Krankenkassen. Martin Wellmer wuchs im evangelischen, sozial engagierten Elternhaus in Bergkirchen mit sechs Geschwistern auf, wohnte zusammen mit diesen aber während der Schulzeit in Minden und bestand dort 1922 am humanistischen Gymnasium die Reifeprüfung. So lange sich ältere Brüder im Studium befanden, war der Weg an die Universität ihm aus finanziellen Gründen versperrt. Daher war er nach einer Lehre v.a. bei der Gsellius'schen Buchhandlung in Berlin von April 1922 bis März 1925 noch bis November 1930 als Buchhändler und wissenschaftlicher Antiquar in Heidelberg, Darmstadt und Berlin tätig, unterbrochen von Bildungsreisen nach Paris und London. Nur nebenher besuchte er 1923 Vorlesungen an der Universität Berlin und belegte er anlässlich seines Paris-Aufenthalts 1926-1927 Kurse an der Sorbonne. Sein Studium der Geschichte und Romanistik (Französisch) im Hauptfach, der Germanistik im Nebenfach und der Philosophie absolvierte Wellmer von Wintersemester 1930/31 bis Wintersemester 1934/35 in Freiburg, vorwiegend bei den Professoren Hermann Heimpel und Gerhard Ritter, Hanns Heiss und Martin Heidegger. Außerdem interessierte er sich für Archäologie und arbeitete 1932 bei dem Prähistoriker Professor Georg Kraft mit, u.a. bei der Ausgrabung des Latène-Friedhofs in Hochstetten. 1934 kam Professor Theodor Mayer nach Freiburg. Wellmer machte bei ihm Staatsexamen (Gesamtnote vorzüglich) und befasste sich in seiner Facharbeit mit dem Problem der dörflichen Markenverfassung vorzugsweise in Baden, woraus der Vorschlag Meyers erwuchs, dem Fragenkreis am Vierdörferwald bei Emmendingen im Rahmen einer Dissertation weiter nachzugehen. Wellmer fand heraus, dass die Markgenossenschaften nicht in der Zeit der Völkerwanderungen, sondern in einer späteren Zeit fortschreitender Kolonisierung entstanden, als die hergebrachten Nutzungsrechte von Marken, die keinen Eigentümer hatten, geregelt und abgegrenzt werden mussten. Seine auf intensivem Quellenstudium in Staats-, Stadt- und Gemeindearchiven beruhende Dissertation Zur Entstehung der Markgenossenschaften. Der Vierdörferwald bei Emmendingen, die als Veröffentlichung des Oberrheinischen Instituts für geschichtliche Landeskunde IV in Freiburg 1938 erschien, blieb richtungweisend. Sie führte ihn zum Archivarsberuf. Die Laufbahn wurde mehrfach durch ungünstige Zeitumstände erschwert. Seit 1935 wissenschaftlich für das von Theodor Mayer geleitete Alemannische Institut tätig, promovierte er 1936 magna cum laude, nahm schon vor Erhalt der Promotionsurkunde (am 24.3.1938) am 5. Lehrgang des Instituts für Archivwissenschaft beim Geheimen Staatsarchiv Berlin von April 1936 bis September 1937 teil, schloss mit "Gut" ab und wurde zum 1.10.1937 unbefristet als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Generallandesarchiv Karlsruhe angestellt, wo es jedoch an einer freien planmäßigen Archivratsstelle fehlte. Daher sollte er zunächst Studienrat werden. Während der Vorbereitung auf das Lehramt an höheren Schulen heiratete er im Sommer 1939 die Studienassessorin Erika Brandt (geb. 4.11.1911) aus Singen. Aus dieser Ehe gingen die Söhne Hansjörg (1940) und Martin Eberhard (1951) hervor. Am 20.4.1940 zum Studienreferendar ernannt und damit außerplanmäßiger Beamter, legte Wellmer im Sommer 1940 die zweite philologische Staatsprüfung am Karlsruher Bismarck-Gymnasium ab. Seine Prüfungsarbeit befas ste sich mit der Verwendung von Archivalien im Geschichtsunterricht der Oberstufe. Ab Januar 1941 wurde er als Studienassessor in der Assessorenliste für den höheren Schuldienst geführt, die Ernennung erhielt er am 25. Februar 1941. Doch er war schon seit 1.1.1941 zur Dienstleistung im Generallandesarchiv Karlsruhe abgeordnet und außerdem bereits zur Wehrmacht einberufen. Bis 1943 befand er sich u.a. beim Landesschützen-Bataillon 408 (Standort Pforzheim, später Heilbronn) noch in Deutschland, seit Anfang 1943 mit Bataillon 402 in Frankreich, 1944 in Orléans und Bordeaux. Im September 1944 bei Bourges in französische Gefangenschaft geraten, musste er, als Unteroffizier mit guten Französischkenntnissen, zeitweise ein dem Lager Tulle in Südfrankreich unterstehendes Arbeitslager leiten. Anfang Mai 1947 wurde er nach Freiburg entlassen, da seine Frau im Krieg dorthin zu ihrer Mutter gezogen und 1945 wieder in den Schuldienst gegangen war. Von hier aus versuchte er, die Rückkehrmöglichkeiten an das Generallandesarchiv zu klären und die beantragte Entnazifizierung in der amerikanischen Besatzungszone durch polizeiliche Anmeldung dort zu fördern. In Karlsruhe drohte Arbeitslosigkeit, denn aus dem Generallandesarchiv kam angesichts ungewisser Zukunft der Rat, in den Schuldienst oder an ein anderes Archiv zu gehen. Da Wellmer seit 15.5.1947 in Freiburg eine Dolmetscherstelle beim Staatskommissariat für politische Säuberung hatte, blieb er und wurde am 1.10.1947 als vorerst kommissarischer Leiter des Badischen Landesarchivamtes eingestellt, das eine Doppelfunktion als Staatsarchiv des Landes (Süd-)Baden und als Amt für Archivpflege erfüllen sollte. Die Einverständniserklärung des Kultusministeriums Württemberg-Baden zur Übernahme Wellmers in das (süd-)badische Beamtenverhältnis traf schließlich im Juni 1949 ein, so dass er am 20.7.1949 zum Beamten auf Lebenszeit und Archivrat ernannt werden konnte und mit Wirkung vom 1.8. die zugehörige Planstelle bekam. Vorher war akribisch zu klären, ob das frühere Beamtenverhältnis aufgrund der Ernennung von 1941 in der amerikanischen Besatzungszone weiter bestanden hatte. Erst nach Konstituierung des Landes Baden-Württemberg beschleunigte sich Wellmers Karriere. Am 11.5.1956 wurde er zum Ersten Archivrat ernannt, am 20.8.1957 mit Wirkung zum 1.9.1957 durch das Staatsministerium wegen Personalmangels dort zum Generallandesarchiv versetzt mit dem Auftrag, die Hälfte der Arbeitszeit weiterhin in der Außenstelle Freiburg abzuleisten. Die Geschäftseinteilung hatte der Direktor des Generallandesarchivs zu regeln, dessen ständiger Stellvertreter Wellmer wurde. Im Februar 1959 zum Oberstaatsarchivrat befördert, wurde er zum 1.4.1961 als deren Leiter an die Außenstelle Freiburg zurückversetzt. Mit Wirkung vom 1.1.1966, knapp zwei Jahre vor der Pensionierung am 31.10.1967, war er Staatsarchivdirektor. Schon 1968 kündigte sich die schwere Krankheit an, der er im Mai 1972 erlag und derentwegen er langjährig gern ausgeübte Nebentätigkeiten sowie für den Ruhestand gedachte wissenschaftliche Projekte seit 1971 nach und nach aufgeben musste. Dienstliche Tätigkeit In seiner kurzen Amtszeit beim Generallandearchiv Karlsruhe vor 1945 war Wellmer hauptsächlich mit dem Ordnen und Verzeichnen von Siegeln, Handschriften, Druckgut und Akten der Ritterschaft Kraichgau befasst, an der Öffentlichkeitsarbeit mit Presseführungen beteiligt, führte Lehramtsanwärter in die Benutzung archivalischer Quellen ein und arbeitete an einem Gutachten über Eignung des Ortes Markdorf für eine Stadtrechtsverleihung. Spätere Interessenrichtungen zeichnen sich hier ab. Außerdem war er mit vorbeugenden Luftschutzmaßnahmen betraut. Unter Besatzungsverhältnissen konnten in dem neu entstehenden Land (Süd-)Baden nach Durchtrennung der bisherigen Bindungen an das Generallandesarchiv Karlsruhe archivische Belange zunächst nur durch den Freiburger Stadtarchivdirektor Dr. Friedrich Hefele als ehrenamtlichem Lan despfleger für Archive betreut werden, der sich hierbei auf die frühere Arbeit der Badischen Historischen Kommission stützte, seinen Auftrag aber im Herbst 1947 zurückgab und eine Reorganisation des Archivwesens anregte. Dazu gehörte die Anstellung eines hauptamtlichen Landesarchivars für Südbaden. Diese Funktion, wenn auch nicht den Titel, erhielt dann Wellmer, der seit 1.10.1947 dem Zuständigkeitsbereich des Kultusministerium zugeordnet war und schon im September 1947 dem Ministerium einen Arbeitsplan und Vorschläge vorgelegt hatte, die auf ein Badisches Landesarchivamt mit Doppelfunktion als Amt für die Betreuung und Beaufsichtigung nichtstaatlicher Archive und als Staatsarchiv für das neu gebildete Land Baden hinausliefen. Dem Staatsarchiv sollten vorerst Registraturbetreuung und Aktenerfassung bei den Behörden obliegen. Noch vor endgültiger Klärung der Zuständigkeiten und organisatorischen Fragen wurde er zum 1.10.1947 zum Leiter des Badischen Landesarchivamtes berufen, das "förmlich" erst im Mai 1948 errichtet wurde, zunächst weder Personal noch Diensträume hatte und eine tragfähige Grundlage seiner Tätigkeit erst mit dem Denkmalschutzgesetz von Juli 1949 erhielt. Schon im Voraus leistete Wellmer mit Organisations-, Improvisations- und Überzeugungsgabe sowie durch eigenen Einsatz Entscheidendes für Erhalt und Erschließung der Kommunalarchive. Später wurden die Heran- und Weiterbildung von Archivpflegern und das Wachhalten öffentlichen Interesses an der Archivpflege weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit. Zu diesem Zweck war er Mitorganisator von Archivpflegertagungen und 1952-1961 Mitinitiator und Schriftleiter der Mitteilungsblätter für Archivpflege, dem Fachorgan des 1952 gegründeten Verbandes der badischen Archiv-, Registratur- und Rechnungspfleger. Die Konzeption des Kultusministeriums, der zufolge für staatliche und nichtstaatliche Aufgaben zwei Behörden zu gründen und durch Personalunion des Leiters miteinander zu verbinden waren, setzte sich bis 1952 nicht voll durch. Zunächst war Wellmer als Leiter des Landesarchivamtes zugleich mit der Versehung der Dienstgeschäfte eines Staatsarchivs beauftragt und unterstand dem Landeskulturamt, das im April 1953 dem Regierungspräsidium Südbaden eingegliedert wurde. Im Dezember 1954 erhielt seine Behörde die offizielle Bezeichnung Staatliches Amt für Archivpflege. Ebenfalls zum April 1953 wurde sie für die staatlichen Aufgaben unter Zuständigkeit des Staatsministeriums dem Generallandesarchiv unterstellt und fungierte seit Dezember 1954 als Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe, Außenstelle Freiburg. Beiden Dienstherren und Behörden zugleich hatte Wellmer als Dienststellenleiter gerecht zu werden, wobei dem Generallandesarchiv im Bemühen um Wiederherstellung der früheren Zuständigkeit für ganz Baden zwischen 1957 und 1961 durch seine Versetzung nach Karlsruhe, wenngleich als ständiger Vertreter des Direktors, erhöhtes Gewicht zukam. Der Zwang, den Dienst zwischen beiden Dienstorten gleichmäßig aufzuteilen, führte u.a. auch zur Reduzierung seiner Lehrveranstaltungen. Während seiner 20jährigen Amtszeit begannen die staatlichen Aufgaben der Bewertung, Aussonderung und Übernahme von südbadischem Behördenschriftgut die Archivpflege in Stadt- und Gemeindearchiven zu überflügeln, was zum Erwerb des Hauses Colombistraße 4 als Dienstsitz und Magazingebäude 1965 und zur allmählichen Personalaufstockung führte. Doch erst infolge des Baden-Württembergischen Denkmalschutzgesetzes von 1971 stellte vier Jahre nach Wellmers zur Ruhesetzung das Staatliche Amt für Archivpflege seine Tätigkeit gänzlich ein. Die Entwicklung führte zur Konstituierung des Staatsarchivs Freiburg am 1.1.1975 mit integrierter Abteilung Landesbeschreibung, zu dessen Nebenaufgaben auch Gemeinde- und Adelsarchivpflege zählten und als dessen Initiator Wellmer häufig gewürdigt wurde. Abschließend sei auf Wellmers Bedeutung für das gesamte Archivwesen im Südwesten hingewiesen, das er ab 1949 als Organisator der international besuchten Südwestdeutschen Archivtage erlangte, teils durch Fachvorträge, als Protokollant und Berichterstatter, als Initiator und Leiter von Exkursionen bis 1960, vor allem aber als Tagungsleiter seit etwa 1950 bis 1957. Als beratender Triarier prägte er Stil und Thematik dieser Fachtagungen, deren Geschäftsstelle sich lange in seinem Dienstgebäude befand, bis mindestens 1970 mit. Nebentätigkeiten Ebenso engagiert wie seinen beruflichen Pflichten widmete sich Wellmer landesgeschichtlichen Vereinigungen, Arbeitskreisen, Kommissionen und Ausschüssen oder ging vertragliche Verpflichtungen mit wissenschaftlichen Institutionen ein. Hier lag der Schwerpunkt seiner nebenberuflichen Aktivitäten. Seiner wissenschaftlichen Tätigkeit vorwiegend in diesem Rahmen und seiner aus der Archivpflege resultierenden Bekanntheit verdankte er ferner die Mitarbeit an verschiedenen Sammelwerken, von denen an dieser Stelle bibliographische Beiträge für die von Hermann Heimpel und Herbert Geuss besorgte zehnte Auflage (1969) der Quellenkunde der deutschen Geschichte von Dahlmann-Waitz erwähnt werden sollen. Wellmer hatte vorwiegend Baden und das Elsass zu bearbeiten und investierte jahrelang viel Zeit, konnte aus gesundheitlichen Gründen den Auftrag jedoch nicht mehr erfüllen. Vielseitig war auch seine oft informelle Beratungstätigkeit, auf die nur hingewiesen werden kann. An Nebentätigkeiten brachte ihm nach Anfängen ab 1949 das Jahr 1951 (ab Sommersemester ) den bis Sommer 1971 wahrgenommenen Lehrauftrag für oberrheinische Landesgeschichte an der Universität Freiburg. Seit Sommer 1964 gesellte sich diesem ein weiterer an der Pädagogischen Hochschule Freiburg hinzu. Auch bei der deutsch-französischen Jugendbildung und in der Erwachsenenbildung hat sich Wellmer zeitweise engagiert. Nach Zusammenlegung der Statistischen Landesämter von Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum Statistischen Landesamt Baden-Württemberg in Stuttgart bot sich die gern ergriffene Chance, im Rahmen eines Werkvertrages als Autor und Organisator an der amtlichen Kreisbeschreibung Freiburg mitzuwirken. Dem Statistischen Landesamt war eine Abteilung Landesbeschreibung integriert, der in den vier Regierungsbezirken je eine Nebenstelle für diese Spezialaufgabe unterstand. Über die Nebenstelle Freiburg, die einen eigenen wissenschaftlichen Referenten und Leiter hatte, sollte nun Wellmer Aufsicht führen. Allerdings ging 1964 die Aufgabe der Landesbeschreibung vom Zuständigkeitsbereich des Finanzministeriums in den des Staatsministeriums über und sie unterstand der Archivdirektion beim Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Ihre Darstellungen sollten wissenschaftliches Neuland erschließen, damit fundierte Kenntnisse als Grundlage für das Verständnis der Gegenwart in Kreis, Gemeinden und Ortsteilen vermitteln und so die Verwaltung unterstützen. Es entstanden zuverlässige, flächendeckende Zusammenstellungen von Daten, Strukturen und Entwicklungen, die als Hilfsmittel für vergleichende landeskundliche Forschung auch bei einem breiteren Publikum Anklang fanden. Wellmer war maßgeblich an Arbeitsplanung, Material- und Hilfskräftebeschaffung für die Beschreibung des Stadt- und Landkreises Freiburg beteiligt, für deren 1969 erschienenen ersten Band er den allgemeinen Beitrag zur Siedlungsgeschichte Beitrag verfasste, während Ortsgeschichtliches aus seiner Feder dort nicht erschien. Die Archivdirektion vermittelte ihm wohl auch die Mitarbeit am Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands Band VI, als deren Herausgeber ihr Leiter fungierte und deren Betreuung mit zum Programm der Kommission für geschichtliche Landeskunde gehörte. Wellmer empfahl sich durch seine Mitarbeit am Deutschen Städtebuch 1951-1960; er lieferte eine beträchtliche Zahl der ortsgeschichtlichen Beiträge. Seit seinen beruflichen Anfängen im Generallandesarchiv Karlsruhe bestand enger Kontakt mit der Badischen Historischen Kommission. In ihrem A uftrag war er 1938 vertretungsweise mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Schriftführers betraut, 1939 wurde er außerordentliches Mitglied, 1939-1940 Schriftleiter der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, und musste eine Edition des Hans-Toma-Schriftwechsels fertigstellen. Als einer der "Behördenvertreter" wurde er daher schon 1954 zum Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg berufen, die damals aus der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte und der Badischen Historischen Kommission entstanden war. Sie förderte die Herausgabe wissenschaftlicher Zeitschriften, Editionen und Publikationsreihen und war auch Mitherausgeber der Kreisbeschreibungen. Offenbar arbeitete Wellmer im Atlasausschuss an der Planung verschiedener Karten für den Historischen Atlas für Baden-Württemberg mit, ohne selbst Bearbeiter zu werden. Schwerpunkt seiner Tätigkeit war jedoch die Begutachtung von Editionsvorhaben der Kommission, besonders derjenigen von Urbaren. Dem Freiburger Alemannischen Institut, einer 1931 entstandenen Vereinigung wissenschaftlicher Fachkräfte für gemeinsame landes- und volkskundlichen Forschung, die 1951 als eingetragener Verein neu konstituiert wurde und deren Struktur derjenigen einer Akademie entspricht, war er seit 1935 durch Mitarbeit verbunden. Um 1950 unterstützte er aber trotz absehbarer Rivalitäten mit diesem Institut auch rege die Bemühungen Theodor Mayers um seine Neugründung und wissenschaftliche Leitung des zunächst städtischen Instituts für die Geschichte des Bodenseegebietes in Konstanz, aus dem sich dann - als zweiter Spross des "alten" Alemannischen Instituts - ab 1953 der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte entwickelte, wobei es zu einer Abgrenzung der Interessengebiete kam. Wellmer vermittelte u.a. auch Tagungsteilnehmer und kam selbst regelmäßig. Hier traf er, wie bei den Fachtagungen des Alemannischen Instituts Freiburg, häufig mit Hochschullehrern auch aus benachbarten Ländern zusammen und erhielt Einblick in neueste Forschungsergebnisse, beteiligte sich aber nicht durch eigene Vorträge wie in Freiburg, wo er seit mindestens 1962 im wissenschaftlichen Beirat war, seit 1963 sogar langjährig Geschäftsführer, und das Alemannische Jahrbuch 1970 herausgab. Auch zum traditionsreichen Breisgau-Geschichtsverein hatte er seit 1938 gute Beziehungen. Damals trug er hier seine Forschungsergebnisse über den Vierdörferwald bei Emmendingen vor. Er gehört zu dessen Wiederbegründern um 1947, war 1956-1964 Erster Vorsitzender, dem der Verein eine neue Satzung verdankt, und von 1951-1959 Schriftleiter der Zeitschrift Schau-ins-Land. Darüber hinaus war er Exkursionsleiter, z.B. zwecks Erforschung von Burgruinen, und hielt hier wie im Alemannischen Institut zahlreiche Vorträge, die meist auch Eingang in die jeweiligen Zeitschriften dieser Vereinigungen fanden. Seit 1969 war er Ehrenmitglied, Band 90 (1972) des Schau-ins-Land sollte eine Festschrift für ihn werden. Nur kurzlebig war dagegen der von Wellmer zusammen mit Angehörigen des Forstgeschichtlichen Instituts und des Historischen Seminars der Universität Freiburg 1950 begründete Oberbadische Forschungsring, zu dessen wenigen Mitgliedern er gehörte. Er hatte sich der Flurnamenforschung und der Kartierung von forst- und landschaftsgeschichtlichen Denkmälern verschrieben, entfaltete aber wenig Wirkung in der Öffentlichkeit und stellte 1965 seine Tätigkeit ein. Merkwürdigerweise verdankt Wellmer die hohe staatliche Auszeichnung, die ihm 1971 zuteil wurde, nicht seinem unermüdlichen Einsatz im Dienst landesgeschichtlicher Forschung oder der Archivpflege, sondern seiner Vermittlungs- und Dolmetscherfunktion für hochrangige Persönlichkeiten der Republik Kongo - Vertreter der Kirche und Politiker -, zu der er 1966-1971 über persönliche Kontakte zum Direktor der Verlagsgesellschaft Tele-Africa in Stuttgart und Kinshasa und Chefredakteur der Zeitschrift Congo-Revue gekommen war. Unt er anderem stellte er den Lesesaal seiner Dienststelle für Vorträge über Schul- und Erziehungswesen im Kongo zur Verfügung, wirkte in Stuttgart bei der Eröffnung einer kongolesischen Kunstausstellung mit und war Gutachter für die Zeitschrift Tele-Africa. Für die damit verbundene Vertiefung der deutsch-kongolesischen Beziehungen erhielt er unerwartet die Médaille d'Or du Mérite des Arts, Sciences et Lettres der Demokratischen Republik Kongo.

Der Nachlass Martin Wellmers: Noch während seiner Amtszeit beschäftigte sich Martin Wellmer mit der Separierung seiner privaten und aus Nebentätigkeiten erwachsenen Unterlagen von dienstlichen Handakten, ohne diese zu Ende führen zu können. Die Nachlassverhandlungen begannen kurz nach seinem Tode im Juni 1972, zunächst mit seiner Witwe, Studiendirektorin Erika Wellmer in Freiburg, und dem Sohn Dr. Hansjörg Wellmer in Dortmund. Sie erstreckten sich auf: 1. die wissenschaftliche Bibliothek, die teils zu Hause und teils im Arbeitszimmer in der Außenstelle Freiburg des Generallandesarchivs Karlsruhe aufgestellt war 2. den wissenschaftlichen Nachlass an Manuskripten und Sammlungen, der sich überwiegend im Dienstzimmer befand 3. ein inhaltlich nicht näher umschriebenes Familienarchiv Wellmer. Wegen Antrags auf Erbschein stagnierten die Verhandlungen bis Juni 1973. Zwischenzeitlich wurden jeweils über den Leiter der Außenstelle Freiburg 1972 zwei Pakete medizinischer Tagebücher von Dr.med. Rudolf Wellmer dem Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg sowie 1972 und 1973 Kartons mit archäologischen Funden teils dem Landesamt für Ur- und Frühgeschichte, teils dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Freiburg, zugeleitet. Entliehene Bücher und Archivalien wurden den Eigentümern, v. a. dem Alemannischen Institut Freiburg und der Stadt Markdorf, zurückgegeben. Der Vertrag von Frau Erika Wellmer als Testamentsvollstreckerin mit dem Generallandesarchiv, Außenstelle Freiburg, vom 15./26.6.1973 ist in Teil A - Bibliothek - Schenkungsvertrag, in Teil B - wissenschaftlicher (schriftlicher) Nachlass - Hinterlegungsvertrag unterteilt. Das Familienarchiv blieb ausgeklammert. Der Nachlassvertrag Teil A bestimmt, dass alle Druckschriften (Bücher, Broschüren, Kleindrucke, Periodica) der Dienstbibliothek des Generallandesarchivs Karlsruhe - Außenstelle Freiburg eingegliedert und dabei mit dem Hinweis auf ihre Herkunft aus der Bibliothek von Staatsarchivdirektor Dr. Wellmer versehen werden, dass jedoch Fau Wellmer die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Handbücher, Nachschlagewerke und Bibliographien zur europäischen und deutschen Geschichte sowie zur badischen und württembergischen Landesgeschichte erhält sowie Urkundenbücher; einzelne von Familie Wellmer ausgewählte Monographien zur Geschichte des Schwarzwaldes und Freiburgs, historische Atlanten und Kartenwerke. Auch sollte ihr Druckgut zukommen, das sich als in der Dienstbibliothek schon vorhanden erwies. Die Vertragsbestimmungen wurden 1973 erfüllt. Doch stieß die Unterzeichende auf unbeabsichtigte Rückstände. Denn als sich die Verzögerung des Vertragsabschlusses abzeichnete, war mit Einverständnis der Witwe Martin Wellmers sein Arbeitszimmer im Dienstgebäude geräumt und der schriftliche wissenschaftliche Nachlass in das Magazin verbracht worden. Wie sich bei Ordnungsarbeiten 2002 erwies, waren darunter auch Broschüren und Sonderdrucke. Einen Teil davon hatte Wellmer selbst in einer Kartei erfasst und in Schubern aufgestellt. Sonstige im Archivbestand verstreute Exemplare wurden nun angegliedert und die Sammlung nach vorwiegend geographischen Aspekten strukturiert und verzeichnet, um ihre Schwerpunkte transparent zu machen. Der Umfang dieses Druckgutes, das vertragsgemäß im September 2002 an die Dienstbibliothek des Staatsarchivs Freiburg abgegeben und von ihr in Auswahl übernommen wurde, wuchs auf ca. 1,30 lfd.m an. Sonderdrucke von Wellmers eigenen Arbeiten dagegen blieben als Belegexemplare im Archivbestand und wurden den Arbeitsunterlagen eingegliedert bzw. denjenigen Arbeitsbereichen zugewiesen, deren Resultat sie sind. Die vorwiegend aus Primärquellen erarbeiteten Materialsammlungen und Skripte, teils zu abgeschlossenen Publikationen, teils zu noch nicht realisierten Projekten, hinterlegte Frau Wellmer gemäß Nachlassvertrag Teil B - Wissenschaftlicher Nachlass - auf unbestimmte Dauer zur kostenlosen Verwahrung im Magazin der Außen stelle. Der Vertrag wahrt ihre vollen Eigentumsrechte an diesem Nachlassteil, schließt jedoch Ausleihe von Unterlagen zur Einsichtnahme nach Hause aus. Die Vorlage von Material für wissenschaftliche Zwecke im Lesesaal gestattet er uneingeschränkt zu den gleichen Bedingungen, die für staatliches Archivgut gelten. Die Verzeichnung des Nachlasses, dessen Umfang und Zusammensetzung nach Hinterlegung festzustellen ist, wird vorgesehen, ohne ein Repertorium zur Pflicht zu machen oder hierfür eine Frist zu setzen. Im Bestand gibt es Hinweise darauf, dass ab 1973 sukzessive einzelne noch im Dienstzimmer des Archivleiters befindliche Aktenbündel als zum Nachlass gehörend erkannt und dem Magazin zugeleitet worden sind. Nachträge aus der Wohnung Wellmer seit Vertragsabschluss sind nicht belegt. Dagegen wurden - meist wohl ab 1975 - gelegentlich Registraturakten des Landesarchivamts und der Außenstelle Freiburg des Generallandesarchivs aus der Gemengelage mit Nachlassbestandteilen herausgelöst und in die (Alt-)Registratur des Staatsarchivs Freiburg integriert. Andere Materialien, z.B, Urbarkopien, waren separat im Tresor abgelegt, wurden später nicht mehr als zum Nachlass gehörend erkannt und 1986 Sammlungsbeständen angegliedert. Für die (wenigen) Benutzungen des Nachlasses seit 1973 genügten die Angaben der Lagerortkartei und die Inhaltsangaben aus Wellmers Amtszeit, die auf Deckblättern von Aktenbündeln standen. Zuwachs erhielt der wissenschaftliche Nachlass in den Jahren 2002-2003: Am 28.10.2002 übergab Dr. Hansjörg Wellmer anlässlich des 100. Geburtstages seines Vaters 0,10 lfd.m ortsgeschichtliches Schriftgut als Geschenk (Zugang 2002/48) und stellte weitere Übereignungen in Aussicht. Im Juli 2003 übermittelte er in drei Sendungen Unterlagen der Jahre 1923 bis 1982 im Umfang von 0,50 lfd. m, die als Depositum dem Nachlass integriert werden sollten (Zugang 2003/33): vorwiegend biographische Unterlagen und Korrespondenz, Vorlesungsmitschriften, die Dokumentation der von Martin Wellmer 1955-1956 geleiteten Burg-Ausgrabungen (Notgrabung) bei Kleinkems, Unterlagen über seine Beziehungen zu kongolesischen Geistlichen und Politikern sowie Bildgut, die er selbst anhand eines Auszugs aus dem im Entstehen begriffenen Repertorium zur Bestandsergänzung ausgewählt hatte. Darunter befinden sich auch zum Verständnis der Zusammenhänge wichtige Vorgänge aus den Jahren 1982 und 1989. Außerdem erweiterte sich der Nachlass im Juni 2003 durch Wiedereingliederung der oben erwähnten, in Sammlungen des Staatsarchivs Freiburg geratene Archivalieneinheiten um rund 0,50 lfd.m. Nach Entlastung um insgesamt rund 4 lfd.m Schriftgut durch Kassationen bei Ordnung und Verzeichnung 2001-2003 sowie 1,30 lfd.m an die Bibliothek abgegebenem Druckgut und nach Hinzufügung der 1,10 lfd.m Neu- und Wiederzugänge umfasst der Nachlass derzeit in 882 Bestellnummern rund 12,30 lfd.m Akten, Bildgut, Karten, Pläne und Siegelabgüsse aus den Jahren 1923-1989. Die im Nachlass enthaltenen Skripte und Kopien decken jedoch inhaltlich einen Zeitraum vom 8. bis 19. Jahrhundert ab und reichen teilweise bis 1945.

Nachlassbearbeitung im Staatsarchiv Freiburg: Kassationsgrundsätze Die Umstände der Schriftgutübernahme bedingten eine intensive Nachbewertung im Archiv, die jedoch auf den Status des Nachlasses als Depositum Rücksicht zu nehmen hatte. Während aus der Diensttätigkeit sämtliche Akten von nur vorübergehender Bedeutung vernichtet wurden, z.B. Kassensachen, und lediglich Sorge getragen wurde, dass die Arbeit des Badischen Landesarchivamtes, das im Bestand G 480/1 gemäß Erschließungskartei nicht als eigenständiger Registraturbildner berücksichtigt ist, sowie die dienstlichen Sonderaufgaben zufrieden stellend dokumentiert wurden, beschränkte sich die Kassation im Bereich des Depositums zunächst auf Verpackungsmaterial, Leerformulare und Doubletten, dann auf die Bibliographie-Karteien zur Quellenkunde des Dahlmann-Waitz: Die Bearbeitungsrichtlinien des Max-Planck-Instituts für Geschichte von 1961 erlaubten Kassation von Doubletten, und das vorhandene Material war als ausgeschieden, als Doublettensammlung oder Ordnungshilfe kenntlich. Kassiert wurden auch Umbruchkorrekturen insbesondere von fremden Arbeiten, Fehlkopien und unleserlich gewordene Vervielfältigungen. Im Zuge der Verzeichnung wurde danach die Mehrfachüberlieferung (Durchschläge) z.B. von Regesten reduziert. Ziel der Kassationen war es, das Material so zu komprimieren, dass Wellmers Biographie, beruflicher Werdegang und Aufgabenkreis als Archivar und Historiker sowie seine Forschungs- und Sammlungsschwerpunkte - Südwestdeutschland, vor allem Breisgau und Markgräflerland, Vierdörferwald bei Emmendingen, Markdorf , aber auch das Elsass - erhalten blieben. Auch sollten sein persönlicher Arbeitsstil und die charakteristische Kontinuität seiner Interessen dokumentiert werden. Aufbewahrt wurde ferner Material von zeitgeschichtlicher Bedeutung und von erkennbarer Herkunft aus Vereins- und Verbandstätigkeit. Zeitungsausschnitte wurden kassiert, wenn nicht einwandfrei datierbar und ohne Herkunftsangabe. Protokolle des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte, die meist chronologisch abgeheftet waren, wurden nicht ausgedünnt, da in anderen Beständen des Staatsarchivs Freibug nur lückenhaft vorhanden. Somit blieben auch die Vorträge der Tagungen auf der Reichenau, die fast sämtlich in der Reihe Vorträge und Forschungen des Konstanzer Arbeitskreises gedruckt sind, mit ihren Diskussionsergebnissen erhalten. Von Kassationen ausgenommen blieben aus demselben Grund die Protokolle des Alemannischen Instituts. Ordnungsarbeiten Der anfangs beabsichtigten Trennung von staatlichem Eigentum und privatem Depositum stand entgegen, dass in den Amtsjahren Wellmers, besonders in der oft auf Improvisation angewiesenen Ära Wohleb und den Anfängen des Südweststaats, die Grenzen zwischen Diensttätigkeit und Nebentätigkeiten z.T. unscharf waren und dies sich auf die Aktenführung auswirkte. Noch im Ruhestand hat Wellmer Dienstangelegenheiten abgewickelt oder wurde zu ihnen befragt. Auch sind die Materialsammlungen, einmal entstanden, für vielfältige dienstliche und außerdienstliche Zecke benutzt worden. Für die amtliche Kreisbeschreibung Freiburg erstellte Urkundenregesten etwa (Nebentätigkeit) haben durch Vermittlung des Staatlichen Landesamtes für Archivpflege Gemeinden mitfinanziert, die für ihre Archive davon Mehrfertigungen erhielten; sie wurden aber auch für private Forschung genutzt. Der ursprüngliche Entstehungszweck ließ sich aus den Unterlagen und Hinweisen im Nachlass nicht immer sicher bestimmen. Ohne intensive Ermittlungen in anderen Archivbeständen, die den Rahmen der geplanten Nachlasserschließung gesprengt hätten, ist dies nicht zu leisten. Da die klare Abgrenzung eines wissenschaftlichen Apparats Wellmer von einer Belegstücksammlung Landesarchivamt also nicht möglich war, da es wenig sinnvoll erschien, vorgegebene Sach- und Sinnzusammenhänge zu zerstören, und da benutzungsrechtlich nicht erforderlich (die Absicht, das Depositum künftig in eine Schenkung umzuwandeln, besteht wei terhin), wurde bei Ordnung und Verzeichnung des Nachlasses darauf verzichtet. Schon auf den ersten Blick zeigte sich, dass die Ordnung im Nachlass nach der Magazinierung verändert wurde. Hilfsmittel wie die erst im Zuge der Ordnungsarbeiten zusammengefundene Bestandskartei Wellmers oder die in Familienbesitz 2002 und 2003 ermittelten Listen, woran sich Ordnungsarbeiten hätten orientieren können, gab es zunächst nicht. Nach dem Auffinden erwiesen sie sich als nur bedingt verwendbar. Denn Wellmer wollte u.a. in Anlehnung an Archivalienabteilung 65 des Generallandesarchivs auch in Freiburg eine solche konstituieren, die es jedoch seither nicht gibt, plante hierzu zeitweise eine Unterabteilung W (Wellmer) und vergab an andere Akten - aber nicht alle - aus inzwischen unbekanntem Grund eine Folge laufender Nummern (erst ab 500), in welcher weder die Akten noch die Titelaufnahmen seiner zwischenzeitlich ermittelten Bestandskartei mehr lagen. Die Beschriftung der Ordner und Mappen war oft überholt und boten deshalb ebenfalls kaum Anhaltspunkte für die Bestandsordnung. Mithin wurde, nach stichprobenhafter Sichtung der Regalinhalte, erst während der Verzeichnung fachweise sortiert, um thematisch zusammengehörige Verzeichnungsblöcke zu erhalten oder Archivaliengattungen zu vereinen. Vorwiegend fielen die Ordnungsarbeiten Januar 2003 an, als Urkunden- und Karteikästen sowie die Zeitungsausschnittsammlung, Bildgut, Karten und Pläne systematischer Strukturierung unterzogen wurden. Spätere Funde und die Neuzugänge wurden dann je nach Umfang teils in die verzeichneten Archivalieneinheiten integriert, teils nur im Repertorium den Sachgruppen eingefügt. Mit Ausnahme der meist geheftet und gebündelt abgelegten Materialien zu publizierten Arbeiten sowie der Protokollserien wurden die Archivalieneinheiten vor Verzeichnung neu gebildet. Vor allem der Inhalt der Urkundenkästen und der Zeitungsausschnittsammlung bedurfte solcher Maßnahmen. Die Ordnungszusammenhänge der Karteien, die sich teils in Pappkartons verpackt, teils lose hinter Akten in den Regalfächern anfanden, waren zu rekonstruieren. Dabei wurde darauf verzichtet, bereits in Akten aufgegangene ehemalige Zettelkasteninhalte wieder zurückzulegen. Die seinerzeit zum aktuellen Gebrauch eingerichteten Agenda-Kästen wurden aufgelöst. Großformatige Kartenskizzen und Pläne wurden für eine gesonderte Lagerung vorbereitet. Übergeordneter Aspekt aller Ordnungsarbeiten war, die Archivalieneinheiten den Tätigkeitsbereichen Wellmers zuzuweisen und nur dasjenige Material in den Sammlungen zu belassen, das nicht klar in andere Zusammenhänge gehört und in Sammlungen besser benutzbar ist. Parallelität der Archivalienordnung im Magazin mit der Abfolge der Bestellnummern im Repertorium war nicht angestrebt: Wegen der abschließenden Strukturierung des Repertoriums mit Hilfe der Sortierfunktion des Datenerfassungsprogramms MIDOSA 20 enthält dieses ohnehin "Springnummern", zumal die zugrunde liegende Klassifikation nachträglich geändert werden musste, weil der Umfang einzelner Archivaliengruppen unproportional angewachsen oder neue dazugekommen waren. Verzeichnung und Signaturenvergabe Die Nachlassverzeichnung erfolgte in drei Phasen: Von April bis August 2002 war sie für 7,20 lfd.m Archivalien beendet, von September 2002 bis Juli 2003 für 5,10 lfd.m, davon galt im Juni und Juli 2003 die Arbeit den Neuzugängen. Die Verzeichnung erfolgte mit den fortschreitenden Ordnungsarbeiten ab April 2002, möglichst nach Archivaliengattungen getrennt. Dabei wurde das Datenerfassungsprogramm MIDOSA 95 (aktualisierte Version MIDOSA 20) der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg angewendet. Im Mai 2003 nahezu abgeschlossen, lebte die Verzeichnung im Juli wieder auf durch Eingliederung versprengter Nachlassteile aus anderen Archivbeständen sowie des Neuzugangs 2003/33. Diese Ergänzungen und der überwiegende Teil der Korrekturen waren Mitte August 2003 beendet. Struk turiert wurde das Repertorium mittels Klassifikation und Sortierfunktion des Datenerfassungsprogramms, wobei v.a. der Nachtragszugang von 2003 eine Umklassifizierung bedingte. Auf die - erwogene - Einführung getrennter Klassifikationen für Dienstnachlass und Depositum wurde wegen der parallelen Struktur beider Nachlassbestandteile und zur Wahrung der Sachzusammenhänge verzichtet. Die Richtlinien der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg für Titelaufnahme und Repertorisierung von Aktenschriftgut des 19. und 20. Jahrhunderts von 1981 wurden im aktuellsten bekannten Entwurfsstadium ihrer Neufassung der Bestandsverzeichnung zugrunde gelegt, die seit Juli 2003 vorliegenden Richtlinien für die Regestierung von Urkunden nach Möglichkeit noch beachtet. Angepasst an Besonderheiten des Bestandes wurden folgende Änderungen der Richtlinien vorgenommen: Die Umfangsangabe erfolgt nicht in cm, da die Mehrzahl der Archivalieneinheiten schmaler ist und das Aufrunden auf cm erhebliche Differenzen zum tatsächlichen Bestandsumfang bewirkt hätte. Bei Bildgut und Karten wird, wie allgemein üblich, die Stückzahl genannt, sonst die Beschaffenheit des Archivale (Heft, Faszikel, Kasten). Vorsignaturen des Staatsarchivs Freiburg sind angegeben, wenn die Archivalien zeitweise einem anderen Archivbestand angehört haben. Ansonsten sind alphanumerische und rein numerische Signaturen, die Wellmer selbst vergeben hatte, ohne den Zusatz STAF als Vorsignaturen festgehalten, von ihm vergebene laufende Nummern dagegen nicht übernommen. Seine Mappen-, Ordner- und Kastenbeschriftungen gingen in die Bemerkungen ein, da hierdurch frühere Zusammenhänge und Entstehungszwecke deutlich werden. In das Bemerkungsfeld aufgenommen wurden auch: Hinweise auf fremdsprachige Texte, benutzungsrelevante Besonderheiten des Archivale wie hand- oder maschinenschriftliche Erstellung, Publikationen oder Urheber, Querverweise. Bildmaße sind, wenn nicht anders angegeben, Kantenmaße (Breite x Höhe) und folgen unmittelbar auf die Titelaufnahme. Die Datierung war problematisch, da die Unterlagen vielfach ohne Jahresangaben sind. Das Datenerfassungsprogramm Midosa 20 erfordert jedoch zu Ordnungszwecken Laufzeitangaben für Archivalieneinheiten. Daher wurde die Entstehungszeit gegebenenfalls aus eingelegten datierten Notizzetteln, Briefen oder der Datierung wieder verwendeten Papiers auf den Rückseiten erschlossen. Erschlossene Laufzeitangaben stehen in eckigen Klammern. Teilweise wurden Jahresangaben von datierten Archivalieneinheiten auf undatierte Faszikel gleichen Inhalts und Entstehungszwecks übertragen, um ungefähre Anhaltspunkte zu geben. Genauere Datierung ist in vielen Fällen durch Heranziehung von Akten aus dem Bestand G 480/1 möglich, dies hätte jedoch die Fertigstellung des vorliegenden Repertoriums verzögert. Der von Karteien, Archivalienabschriften oder -kopien inhaltlich erfasste Zeitraum steht jeweils in runden Klammern, bei fehlenden Datierungen wurde analog der Ermittlung von Entstehungszeiten verfahren. Aus arbeitsökonomischen Gründen und zugunsten besserer Benutzbarkeit wurde die Trennung von Orts-, Personen- und Sachindex im Repertorium beibehalten. Der Sachindex ist jedoch reduziert auf Institutionen, Vereinigungen oder sonstige juristische Personen sowie Periodika und Zeitungs-/Zeitschriftentitel. Im Personenindex blieb der Doktorgrad als Personennamenbestandteil vor dem Vornamen stehen. Nach Möglichkeit wurden im Rahmen des vertretbaren Aufwandes Lebensdaten ermittelt und den Personennamen beigefügt. Während der Verzeichnung wurden vorübergehend als Ordnungselement und für einzelne Archivaliengattungen (Bilder, Karten) alphanumerische Signaturen verwendet, die nach Abschluss der jeweiligen Verzeichnungsphase durch rein numerische ersetzt wurden. Nur bei Zettelkästen wurde aus magazintechnischen Gründen der vorangestellte Großbuchstabe Z bei der Bestellnummer belassen.

Historische Aussagekraft des Nachlasses: Der Nachlass war - und ist auch seinem derzeitigen Inhalt nach - ein mit einigen posthumen Unterlagen angereicherter Teilnachlass. Jeweils zwischen 16 und 20 % des Schriftguts erwuchsen aus Wellmers Berufstätigkeit als Archivar und seiner Lehrtätigkeit, etwa 47% sind wissenschaftliches Sammlungsgut, teils auch dienstlicher Herkunft, der Rest resultiert aus Nebenbeschäftigungen mit Schwerpunkt Vereins- und Verbandsarbeit und eigenen Veröffentlichungen und Projekten. Die Frage nach der historischen Aussagekraft stellt sich daher in zweifacher Hinsicht, nämlich in Bezug auf südbadische Archivgeschichte und auf das Archivwesen vor und nach 1945 und in Bezug auf wissenschaftliche Forschung allgemein. Vorausgeschickt sei, dass der Archivbestand gut benutzbar ist, soweit Typoskripte vorliegen, jedoch nur voll ausgeschöpft werden kann bei guter Kenntnis der deutschen Schrift (Sütterlin) und des Auflösens von Kürzeln. Miserable Papierqualität (Rückseiten von bedrucktem Holzschliffpapier) und häufige Verwendung von Blei- oder Farbstift mindern teilweise die Lesbarkeit. Der Quellenwert ist für die Zeit vor und nach 1945 unterschiedlich zu beurteilen. Die Masse des Schriftguts entstand nach 1945. Besonders aufschlussreich ist der Nachlass daher für Verhältnisse der Nachkriegszeit und auch, überraschenderweise, für deutsch-afrikanische Beziehungen Anfang der Siebziger Jahre (Kongo, Senegal). Führende kongolesische Persönlichkeiten werden in Bild und Schrift - nicht nur Korrespondenz - mit ihren politischen Ideen fassbar; Wellmer übersetzte u.a. ihre in Freiburg und Stuttgart gehaltenen Reden. An zeitgeschichtlich relevantem Material zur NS-Zeit enthält der Nachlass manche archiv- und universitätsinternen Momente, etwa in der Korrespondenz mit Theodor Mayer. Er gewährt auch Einblicke in ein Stück Wissenschaftsgeschichte der 30er Jahre, vor allem durch die Mitschriften aus Universität und Institut für Archivwissenschaft. Zur eigenen Lehrtätigkeit an Universität und Pädagogischer Hochschule nach 1945 ist außer organisatorischen Unterlagen wenig vorhanden. Besonders an eigenen Ausarbeitungen für die Lehrveranstaltungen mangelt es. Ein größerer Schriftgutkomplex entstammt der dienstlichen Fortbildung, so etwa die Protokolle des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte e.V. Diese Umdrucke, hier chronologisch geordnet, vervollständigen Erkenntnisse über den damaligen Forschungsstand, da die Vorträge und Diskussionen nicht durchweg veröffentlicht sind. Die behördengeschichtliche Bedeutung ist eher nachrangig, da Korrespondenz und Handakten Parallelüberlieferungen in den Altregistraturen u.a. des Staatsarchivs Freiburg, des Generallandesarchivs Karlsruhe, des Statistischen Landesamtes und der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg sowie der Kommission für geschichtliche Landeskunde haben. Deren Entwicklung und auch die der Archivpflege ist bereits durch Publikationen gut dokumentiert. Die Unterlagen aus dem Badischen Landesarchivamt und späteren Staatlichen Landesamt für Archivpflege ergänzen diese Überlieferung jedoch besonders für die ersten Jahre und sind authentische Zeugnisse einer Notzeit. Hier hat der Nachlass einen Überlieferungsschwerpunkt und veranschaulicht, was die Nachrufe auf Wellmer 1972-1973 als seine besondere konzeptionelle Leistung hervorheben. Auch zur Geschichte der südwestdeutschen Archivtage findet sich manches Ergänzende. Wellmers Bedeutung als Orts-, Landes- und Regionalhistoriker aus der Schule Theodor Mayers mit Spezialisierung auf das Oberrheingebiet ist in den Nachrufen gewürdigt worden, wobei je nach Betrachtungsweise der Autoren seine siedlungsgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen oder verfassungsgeschichtlichen Ergebnisse als Hauptleistung angesehen werden. Einigkeit herrscht über seine profunden Detailkenntnisse. Der Rang seiner Forschungen wird u.a. daraus ersichtlich, dass nach 75 Jahren die Dissertation über den Vierdörferwald bei Emmendingen vom Alemannischen Institu t neu aufgelegt wird. Großenteils beruht der Wert des Nachlasses darauf, dass Wellmer sich der regionalen Forschung und der Ortsgeschichte vorwiegend in Zusammenarbeit mit historischen Vereinigungen und Arbeitskreisen widmete, deren Mitorganisator, Förderer und Berater er oft war, und dass er auch Anteil an historischer Kommissionsarbeit hatte, die sich nach der Blütezeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert in den Nachkriegsjahren neu konstituierte und stärker als zuvor auf Zusammenwirken mit Fachwissenschaftlern auch des außeruniversitären Bereichs beruhte. Seine Papiere sind also für die Geschichte dieser Vereinigungen nicht uninteressant; so besitzt z.B. der Breisgau-Geschichtsverein wenig eigene Unterlagen aus der Vorstands- und Schriftleiterzeit Wellmers, und über den Oberbadischen Forschungsring ist sonst kaum noch Überlieferung vorhanden. Bleibt die Frage nach dem heutigen Quellenwert von Wellmers Materialreservoir für Forschungszwecke mit geschichtlichen Fakten vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit hinein für Südbaden, speziell den Breisgau, das Markgräflerland, den Vierdörferwald bei Emmendingen und die Gegend um Markdorf, oft mit entlegenen Nachrichten, Auszügen aus schwer erreichbaren Quellen und mit ungedruckter Literatur, die er mit Sachkenntnis meist im Generallandesarchiv Karlsruhe und in Gemeindearchiven fertigte oder fertigen ließ. Die Antwort fällt differenziert aus. Denn die hierauf basierenden wissenschaftlichen Arbeiten Wellmers sind großenteils gedruckt. Über von ihm einmal bearbeitete Themen forschte er jedoch stetig weiter, so dass in die Sammlungen neue Erkenntnisse eingegangen sein können. Da er nach eigenen Forschungsinteressen und denen der Kreisbeschreibung Freiburg selektiv vorging, ist das Material keine reine Mehrfachüberlieferung - obwohl er Gemeindearchiven Mehrfertigungen von Urkundenregesten überließ, Unterlagen an die Abteilung Landesbeschreibung weitergab, die Gemeindearchivinventare auch an Universität Freiburg und Generallandesarchiv gingen und die Gutachten zu Editionsvorhaben der Kommission für geschichtliche Landeskunde mit den Transkriptionen dorthin gelangten. Denn nur in der Materialsammlung Wellmers sind solche Belege konzentriert vorhanden, ergänzt u.a. durch Rezensionen aus Zeitungen und Fachzeitschriften, die den zeitgenössischen Wissensstand umreißen. Andererseits sind sie inzwischen z.T. älter als 30-60 Jahre, und die Forschung in vielen Wellmer interessierenden Bereichen ist weitergegangen. Seine Zähringer-Forschungen z.B. dürften weitgehend entbehrlich geworden sein durch Ulrich Parlows Quellendokumentation über die Zähringer (1024-1218) von 1999 und die Edition von Eva-Maria Butz von 2002 oder die 1986 und 1990 erschienenen Veröffentlichungen von Karl Schmid und Hans Schadek zur Zähringer-Ausstellung. Andererseits gelangte Wellmers Burgenforschung nicht zum publizierten Abschluss, galt aber als richtungweisend. Schließlich veralten wohl Forschungsergebnisse oder Fragestellungen, aber in der Regel nicht deren Quellenbelege. Von den Editionen, die Wellmer plante oder begutachtete, sind seither etliche von anderen Bearbeitern erschienen. So etwa die Adelhauser Urbare 1988 oder der Günterstaler Berain von 1344 im Jahre 2002. Andere von ihm exzerpierte Quellen, z.B. der Konstanzer Liber decimationis, wurden ebenfalls inzwischen neu ediert oder sind, wie Gregor Baumeisters Annalen, seit 1995 in Nachdrucken zugänglich. Doch teils haben die Bearbeiter die Unterlagen im bisher unverzeichneten Nachlass Wellmer mangels Kenntnis nicht benutzt, so dass Vergleiche lohnen können, teils sind noch unedierte Quellentexte in Abschriften vorhanden. Die Bildsammlung ist, soweit sie nicht nach bewusster Auswahl im Jahre 2003 in das Staatsarchiv gelangte, eher zufällig zusammengekommen - als Erinnerung an Ereignisse oder als Redaktionsunterlagen für Publikationen. Sie bezieht sich vorwiegend auf den Breisgau und Markdorf sowie auf den Bereich der Burgenforschung. Dia-Serien zu den Vorträgen Wellmers fehlen. Es gibt jedoch Luftbilder und Fotodokumentationen von inzwischen historischem Wert und auch unveröffentlichtes Material. Die Karten- und Plansammlung, die teils aus bearbeiteten Kopien und Reproduktionen, teils aus eigenen Entwürfen besteht, enthält überwiegend so nicht gedruckte Stücke; sie ist aber vor allem wegen des brüchigen Papiers nur eingeschränkt nutzbar.

Hinweise für die Benutzung: Benutzungsbedingungen Da mit der Deponierung keinerlei Auflagen oder Vorbehalte verbunden waren, unterliegt die wissenschaftliche Benutzung des Bestandes ausschließlich den Bestimmungen des Gesetzes über die Pflege und Nutzung von Archivgut des Landes Baden Württemberg (LArchG) in der Fassung vom 12.3.1990 und der Archivbenutzungsordnung der Landesregierung Baden-Württemberg vom 29.8.1988. Vervielfältigung und Weitergabe von Archivalien-Reproduktionen regelt § 6 Abs. 2 der Archivbenutzungsordnung: Sie ist nur mit Nennung des Archivbestandes und der Signatur zulässig. Für die Gebührenerhebung ist die Verordnung des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst über die Gebühren der Staatsarchive in ihrer jeweils gültigen Form siehe Landesarchiv Baden-Württemberg (http://www.landesarchiv-bw.de/web/46047) maßgeblich. Die Nutzung des vorliegenden Repertorienbandes und der hierin verzeichneten Archivalien hat außerdem Urheber-, Copyright- und Persönlichkeitsschutzrechte zu beachten. Da Martin Wellmer 1972 verstarb und da es keine speziell zu Personen angelegten Akten im Nachlass gibt, sind die Unterlagen von Nutzungsbeschränkungen durch Sperrfristen nach § 6 Abs. 2 LArchG allerdings nur betroffen, soweit - z.B. in Teilen der Korrespondenz - noch lebende Personen oder Personen erwähnt werden, deren Tod weniger als 10 Jahre zurückliegt. Die Einsichtnahme in solche Archivalien kann nach Genehmigung eines Antrages auf Sperrfristverkürzung gemäß § 6 Abs. 4 LArchG für wissenschaftliche Forschungsvorhaben gewährt werden. Das Verfahren ist in § 2 Abs. 5 geregelt Die Zustimmung der betroffenen Personen oder ihrer Rechtsnachfolger ist vor der Verwendung bzw. Veröffentlichung von Daten einzuholen, sofern diese nicht anonymisiert werden. Zur Erleichterung des Verfahrens wurden in den Personenindex Geburts- und/oder Sterbejahre aufgenommen, nach Möglichkeit auch bei Autoren oder Herausgebern von Publikationen. Diese Angaben können auch bei Feststellung noch bestehender Urheberrechte nach § 64 UrhG (für Bildgut nach § 72 Abs. 2 UrhG) hilfreich sein, wenn die Datierung z.B. von Bildern oder Sonderdrucken nicht gesichert ist.

Archivalienbestellung und Zitate: Bestellt und zitiert werden die Archivalien wie folgt: StAF U 203/1 Nachlass Wellmer Nr. 20 (usw.). Bei Zettelkästen ist deren Gesamtsignatur anzugeben: StAF U 203/1 Z 12.

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Freiburg, U 203/1
Extent
Nr. 1-893 (1-880 + 13 anders signierte Karteikästen)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg (Archivtektonik) >> Deposita >> Nachlässe

Indexentry person
Wellmer, Martin - Nachlass

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Rights
Last update
13.11.2025, 2:41 PM CET

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  • Bestand

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