Bestand
Nachlass Martin Meyer (Bestand)
Wissenschaftliche Aufzeichnungen zur
rheinischen (Xanten, Manderscheid-Blankenheim) und westfälischen
Geschichte.
Bestandsgeschichte: Dr. Martin
Meyer (1870-1933), Archivar in Münster, Magdeburg, Koblenz,
Düsseldorf, Breslau, Schlewwig und wieder Münster. Vermutlich befindet
sich der Nachlass seit der Zeit nach Meyers Tod 1933 im
Archiv.
Form und Inhalt: Dr. Martin
Meyer wurde am 5. März 1870 in Düsseldorf als Sohn eines Pfarrers
geboren und starb am 6. 5. 1933 in Münster.
Bis zum Abitur
1888 besuchte er das Paulinum in Münster. Von
1888 bis 1893
studierte er Geschichte und klassische Philologie in Tübingen, Berlin
und an der Akademie Münster mit dem Abschluss der Promotion. Die
Dissertation behandelt das Thema: Zur Geschichte der älteren
Stadtverfassung der Städte Corvey und Höxter, 1893 (Dienstbibliothek:
WL 280).
Danach war er von 1894 bis 1897 Mitarbeiter der
Monumenta Germaniae historica, Abteilung Diplomata und leistete 1895
und 1897 in Straßburg seinen Militärdienst ab.
Im Januar
1898 kam er als Archivhilfsarbeiter unter dem damaligen Direktor
Friedrich Philippi ans Staatsarchiv Münster und absolvierte in den
folgenden 12 Jahren eine ungewöhnliche Folge von Versetzungen an
sieben preußische Staatsarchive. Bereits im Juli 1899 wurde er an das
Staatsarchiv Magdeburg versetzt und kam im März 1900 als
Archivassistent an das Staatsarchiv Koblenz, wo er im April 1904 zum
königlichen Archivar ernannt wurde. In Koblenz blieb er sechs Jahre,
bevor er im April 1906 an das Staatsarchiv Düsseldorf, im November
1907 an das Staatsarchiv Breslau, im Oktober 1909 an das Staatsarchiv
Schleswig und im Oktober 1910 schließlich wieder an seine
Ausgangsstation, das Staatsarchiv Münster versetzt wurde.
1913 hat er selbst vergeblich versucht, sich noch einmal an ein
anderes Staatsarchiv versetzen zu lassen.
Im 1. Weltkrieg
diente er als Vizefeldwebel und wurde im November 1918 aus dem
Heeresdienst entlassen, um wieder am Staatsarchiv Münster Dienst zu
tun. Im März 1924 wurde er schließlich unter dem Direktor Ludwig
Schmitz-Kallenberg im Rahmen der Umsetzung der preußischen
Personal-Abbau-Verordnung vom 8. Februar 1924 in der Wirtschaftskrise
der Jahre 1923/24 in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Noch im selben Jahr veröffentlichte er die erste von drei schnell
aufeinanderfolgenden Auflagen mit dem Titel "Kleine Gedichte".
Ebenfalls 1924 erschien das Werk "Sechzig Thesen ans Tor unserer
Zukunft", das ebenfalls in mehreren erweiterten Auflagen erschien,
zuletzt 1928 als "Neunzig und einige Thesen" (alle Dienstbibliothek: 4
M 17).
An wissenschaftlichen Werken hat er außer seiner
Dissertation nur einen Beitrag "Ratingens Ursprung und erste Blüte"
verfasst, der 1919 in den Düsseldorfer Nachrichten erschien (s. Nr. 1
und Dienstbibliothek 13 M 41). Geplant hatte er deutlich mehr. So hat
er schon vor seiner Zeit als Archivar in Münster begonnen, eine
Edition der ältesten drei Necrologien des St. Viktor-Stifts in Xanten
vorzubereiten (vgl. P 001 Dienstregistratur, Nr. 584). Auch ein
Xantener Urkundenbuch und Xantener Regesten plante er. Nach gut 30
Jahren, als die Edition der Necrologien bereits beim Verlag
Aschendorff im Satz war, zog er sie in Auseinandersetzung mit einem
damals in Düsseldorf tätigen Archivar zurück (s. Nr. 3). Das
Urkundenbuch hatte er bereits 1909 einem "Konkurrenten" überlassen (s.
Nr. 4). Aus dem Nachlass ist außerdem zu ersehen, dass er in seiner
Koblenzer Zeit (1900 bis 1906) an einem größeren Beitrag über die
Grafschaft Manderscheid-Blankenheim arbeitete (s. Nr. 7, 8, 9).
Zu Martin Meyer s. Wolfgang Leesch, Die deutschen
Archivare 1500-1945 2, S. 406; vgl. seine Personalakte: LAV NRW W, R
001 Personalakten, Nr. 4790.
Der Nachlass wurde
am 22. Mai 1933 als Zugang 9/1933 vom Geheimen Archivrat Robert
Krumbholtz als Depositum übergeben (P 501 Dienstregistratur, Nr.
1111). Ein Depositalvertrag konnte jedoch nicht ermittelt werden (P
501 Dienstregistratur, Nr. 1572).
Mechthild
Black-Veldtrup, 2021
- Bestandssignatur
-
V 065
- Umfang
-
11 Akten
- Sprache der Unterlagen
-
German
- Kontext
-
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen (Archivtektonik) >> 4. Nichtstaatliches Schriftgut / Archivische Sammlungen >> 4.4. Nachlässe und Sammlungen (V) >> 4.4.1. Nachlässe und Sammlungen von einzelnen Personen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Wolfgang Leesch, Die deutschen Archivare 1500-1945, Bd.2, München-London-New York-Paris 1992, S. 406.
- Bestandslaufzeit
-
19. Jh., 20.Jh.
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Westfalen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 19. Jh., 20.Jh.