Urkunde

Johann Dominicus Spinola (Giovanni Domenico Spinola), päpstlicher Protonotar, Referendar und Generalauditor, ordentlicher Richter über Kirchenstra...

Digitalisierung: Hessisches Staatsarchiv Marburg

Attribution 4.0 International

0
/
0

Reference number
Hessisches Staatsarchiv Marburg, 1807
Formal description
Ausfertigung, Pergament, an Hanfschnur angehängtes Wachssiegel in Metallkapsel (Siegelbild fehlt)
Notes
Unter der Plica links: Gestempeltes Notarszeichen; (Ego Chusanoes [?] Roscibus cur carl cam [...] [?] / pri [...] tran[...] [...]upti publicandum [?]).

Unter der Plica rechts: ([...] Bichus [...] [?] / Transsumptum [....] urbana [?]).

Inserierte Urkunde von 1513 Mai 6: Papst Leo X. genehmigt die Resignation des Volpert [Riedesel zu Bellersheim], Abt von Hersfeld, der durch seinen Prokurator in die Hand des Papstes sein Abbatiat über das Kloster St. Simon und Judas in Hersfeld resigniert hat. Dadurch war das Kloster Hersfeld in Rom vakant geworden; der gewählte Kaiser Maximilian [I.] empfahl daraufhin den bereits zum Koadjutor mit dem Recht zur Nachfolge im Amt bestimmten Hartmann [Burggraf von Kirchberg], Abt von Fulda, als Abt von Hersfeld. Das Kloster Hersfeld war in den letzten Jahren wegen der Machtlosigkeit der Äbte von verschiedenen Missgeschicken und Schulden betroffen, die Gebäude befinden sich in schlechtem Zustand. Da keine Aussicht auf Besserung aus eigener Kraft bestand, hat der Papst entschieden, das Kloster Hersfeld dem Kloster Fulda auf Dauer zu inkorporieren, damit es unter dem Schutz Abt Hartmanns eine vorteilhafte Entwicklung nimmt. Auf Bitten Kaiser Maximilians hat der Papst die Einkünfte und alle Rechte des Klostes Hersfeld dem Kloster Fulda inkorporiert; eine besondere Erlaubnis des Diözesanbischofs ist dafür nicht nötig. Die Einkünfte des Kloster Hersfeld übersteigen im Jahr 60 Kammer-Golddukaten nicht; kürzlich ist auch durch den Kaiser behauptet worden, dass Hersfeld Einkünfte in Höhe von 178 Kammer-Golgdukaten besitzt, daher bezweifelt der Kaiser die niedrigere Angabe und zeigt sich Abt Hartmann und dem Kloster Fulda gegenüber wenig gewogen (minus utile reddi posse tempore procedente); der Papst beruhigt Abt und Kloster in dieser Angelegenheit und spricht sie von allen möglichen Kirchenstrafen frei. Die bisherige Inkorporationsurkunde soll weiterhin volle Gültigkeit haben, auch wenn die Angabe über Einkünfte in Höhe von 178 Kammerdukaten falsch ist. Das Kirchenrecht steht dem nicht entgegen. Ausstellungsort: Rom. Ex apostolica servitutis nobis. (Datum Rome apud Sanctum Petrum anno incarnationis Dominice millesimoquingentesimotertiodecimo pridie Nonas Maii pontificatus nostri anno primo) [1513 Mai 6].

Further information
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Datum Rome ex edibus nostris sub anno a nativitate Domini millesimo sexcentesimovigesimo quarto indictione septima die vero quinta Iulii pontificatus autem sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Urbani divina providentia pape octavi anno eius primo

Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Johann Dominicus Spinola (Giovanni Domenico Spinola), päpstlicher Protonotar, Referendar und Generalauditor, ordentlicher Richter über Kirchenstrafen und allgemeiner Exekutor lässt von seinen Notaren auf Bitten von Johann Bernhard [Schenck zu Schweinsberg], Abt von Fulda, und seines Agenten Mathias de Valle eine mit einer Bleibulle versehene Urkunde Leo X. [von 1513 Mai 6] transsumieren; das Transsumpt wird in der Audientia publica literarum contradictarum verlesen; die Urkunde lag im unbezweifelbar echten und unbeschädigten Original vor. Siegelankündigung. Ausstellungsort: Rom. Inserierte Urkunde: Urkunde Leos X. von 1513 Mai 6 [Nr. 1436]. (siehe Abbildungen: Vorderseite, Rückseite)

Vermerke (Urkunde): Rückvermerk: Am Rand: (Transumptum bullarum gratia perindevalere unionis anno 1624).

Vermerke (Urkunde): Zeugen: Julius Oluidlo [?] und Dominikus Amadeus, Notare

Vermerke (Urkunde): Siegler: Johannes Dominicus Spinola, päpstlicher Protonotar

Vermerke (Urkunde): Weitere Überlieferung: Vgl. das ähnliche Transsumpt vom selben Datum unter Nr. 1806.

Context
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1621-1630
Holding
Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]

Date of creation
1624 Juli 5

Other object pages
Last update
27.05.2024, 5:45 PM CEST

Data provider

This object is provided by:
Hessisches Staatsarchiv Marburg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Urkunde

Time of origin

  • 1624 Juli 5

Other Objects (12)