Bestand

Ehingen: Amtsbücher (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Behördengeschichte
Geschichte der Pflege Ehingen und des Pflegamts Frankenhofen
Das Zisterzienserkloster Salem erwarb vor 1271 Hausbesitz in der Stadt Ehingen und richtete dort einen Klosterhof ein, der 1329 Sitz eines weltlichen Pflegers für die Verwaltung der umliegenden, zumeist auf der schwäbischen Alb gelegenen Güter wurde. Besonders umfangreiche Besitzungen nannte das Kloster in Frankenhofen, Tiefenhülen und Stetten sein eigen. Letztgenannte Dörfer fielen 1803 infolge des Reichsdeputationshauptschlusses zusammen mit anderen ehemals salemischen Besitztümern an das Haus Thurn und Taxis als Entschädigung für seine Verluste aus den Reichsposten in linksrheinischen Gebieten. Die übrigen Orte der Pflege gelangten zusammen mit den Hauptbesitzungen des Klosters Salem zunächst an die Markgrafen von Baden. 1805 kaufte Thurn und Taxis jedoch für 12000 Gulden von Baden unter anderem Besitzungen und Gefälle der ehemaligen salemischen Pflege Ehingen, soweit sie auf Reichsgebiet lagen, d.h. Emerkingen, Volkersheim, Heufelden und Anhausen (FZA, Schwäbische Akten, Nr. 564). Der letzte Salemer Pfleger Troll wurde Vorsteher des Pflegamts Frankenhofen, wie die Verwaltungseinheit nunmehr benannt wurde. Er behielt seinen Sitz in Ehingen und verwaltete bis zum Kaufvertrag von 1805 gleichzeitig die an Baden gefallenen Güter. Ähnlich wie in anderen Verwaltungseinheiten richtete Thurn und Taxis sowohl ein Oberamt für die hoheitlichen Aufgaben als auch ein Rentamt für die grundherrlichen und Feudalrechte ein. Beiden war jedoch nur eine kurze Lebensdauer beschieden, denn 1806 verlor das Adelshaus aufgrund der Rheinbundakte die landesherrliche Souveränität an Württemberg, die Domänen sowie grund- und lehnsherrliche Rechte behielt es. Als 1807 der Obervogt von Schemmerberg von Seyfried in den Ruhestand trat, wurde die Pflege Frankenhofen mit Obermarchtal vereinigt, und der Pfleger Troll trat dessen Nachfolge an (FZA, Akten des Pflegamts Frankenhofen, Nr. 64; ebd., Reponierte Registratur des Rentamts Buchau, Nr. 89). Das Archiv wurde ebenfalls nach Obermarchtal verlegt.
Bestandsgeschichte
In der Salemer Registratur der Pflege Ehingen wurden sowohl Urkunden, Amtsbücher als auch Akten aufbewahrt, wie ein erstes, 1751 von dem Pfleger Gotthard Hertz angelegtes Repertorium ausweist. Anlass für dessen Anlage war eine 1749 in Ehingen wütende Feuersbrunst, vor der man das Registraturgut vorsichtshalber zusammenpackte und zum Abtransport bereitstellte. Unter Anleitung eines Paters aus Salem wurden die Akten nach dem Brand, von dem der Pfleghof verschont blieb, ortsweise weitgehend alphabetisch geordnet und beschrieben (Dep. 30/11 T 2, Nr. 775). Von jener unübersichtlichen Aufstellung wurde dann eine saubere Abschrift genommen und zwischen den einzelnen Orten einige Seiten Platz zur Fortführung gelassen. Auch wurde das Registratursystem stellenweise geändert (ebd. 776). Nach dem Vorwort zum ersten Repertorium besaß die Registratur folgende Beschaffenheit: Ein mit N. I bezeichneter Kasten ("Briefkasten") in der Amtsstube enthielt Urkunden, Urbare und Statuten, also die besonders rechtserheblichen Teile der Registratur. In den Büchergestellen N. II und III waren "Jahrs Rödel und Rechnungen" bzw. Rapularien aufgestellt. Erstere hatten eine Laufzeit von 1585 bis zur Gegenwart mit einer Lücke zwischen 1630-1660, letztere setzten bereits 1500 ein. Wie das Repertorium zeigt, wurden die Akten in insgesamt 28 Schubladen ("Scatulae") verwahrt, wobei für größere Orte wie Ehingen mehrere solcher Scatulae belegt werden mussten. Diese fassten in solchen Fällen bestimmte sachliche Betreffe. Die Aktenfaszikel in den Scatulae waren dem zunächst aufgestellten Repertorium gemäß litteriert, nach dem zweiten nummeriert.
1791 wurde die Registratur von dem Oberamtma nn Friedrich Stehle erneut geordnet und darüber ein Repertorium angelegt, das auch im Entwurf und einer Abschrift von 1794 vorliegt (Dep. 30/11 T 2, Nr. 777-779). Er teilte die Registratur in 13 Hauptrubriken ein, wiederum im wesentlichen die Orte der Pflege, und schuf innerhalb dieser Rubriken Abteilungen, deren Faszikel er mit Großbuchstaben bezeichnete; gelagert wurden die Akten in mehr als 50 Schubladen. Dieses Repertorium ist wegen seiner relativ detaillierten Angaben des jeweiligen Akteninhalts und aufgrund der Tatsache, dass es nur zwölf Jahre vor dem Übergang an Thurn und Taxis geschaffen wurde, sehr wertvoll.
Nachdem Ehingen an Thurn und Taxis gefallen war, leerte der Pfleger Troll die Schubladen, die Akten von nicht an dieses gelangten Besitzungen enthielten, und füllte sie von hinten her auf. Dies zeigen in Rot vorgenommene Korrekturen der Schubladennummern auf den Aktenfaszikeln.
In der Ulmer Punktation vom 31.12.1802 vereinbarten die Häuser Baden und Thurn und Taxis eine Extradition solcher Archivalien aus dem Salemer Hauptarchiv, die die von letzterem erworbenen Gebietsteile betrafen. Da nur ein Teil der die Pflege Ehingen bildenden Orte an Thurn und Taxis fielen, gestaltete sich die Extradition aus Salem schwieriger als in anderen Bereichen. So wurden insbesondere die Amtsrechnungen zunächst nicht ausgeliefert, weil sie die gesamte Pflege betrafen. Im Gegensatz etwa zu den Ostracher Rechnungen (in Dep. 30/4 T 2) sind die Amtsrechnungen nur in einfacher Ausfertigung in den hiesigen Bestand gelangt, die zweite Ausfertigung behielt Baden zurück (sie befinden sich heute im Hauptstaatsarchv Stuttgart, siehe unten). Da auch viele Akten gemischten Inhalts waren, einigte man sich auf die Möglichkeit, Einsicht und gegebenenfalls Abschrift zu gewähren. 1806 wurden die Patronatsakten von Baden ausgehändigt (FZA, Akten des Pflegamts Frankenhofen, Nr. 18).
An sich hatte die Regierung Buchau vorgesehen, die älteren Registraturen der erworbenen Gebiete in die neu zu schaffenden thurn und taxisschen einzuarbeiten. Sie räumte allerdings ein, dass dort, wo die Menge älterer Akten zu groß sei, mit der Säkularisation ein Registraturschnitt gemacht werden dürfe (Auszug aus dem Regierungsprotokoll vom 26. Januar 1805: FZA, Akten des Pflegamts Frankenhofen, Nr. 18). Der Pfleger Troll machte von dieser Möglichkeit Gebrauch, denn er führte die in salemischer Zeit entstandenen Akten - abgesehen von einzelnen Ausnahmen - nicht weiter, sondern legte neue an. Auch die aus Salem extradierten Akten ließ er unberührt. Für die Akten aus thurn und taxisscher Zeit verwendete er ein neues Registraturschema, das dem Vorgängermodell verwandt ist, aber unverkennbar Züge des Archivplans enthält, den der Scheerer Hofrat Joseph Franz Xaver von Epplen auf Härtenstein bereits 1786 für das Scheerer Archiv entwickelt hatte (vgl. den Abdruck des Archivplans bei Kretzschmar, Epplen, S. 200-204, und ders., Urkundenregesten, Anhang, S. 693-698). Troll teilte die Aktenregistratur in neun Sachgruppen ein: 1. Ankunftstitel, Bestandteile und Verhältnisse des Amts, 2. Jurisdictionalia et regalia, 3. Ecclesiastica, 4. Feudalia, 5. Forestalia, 6. Cameralia, 7. Polizeisachen, 8. Gnadensachen, 9. Causae subditorum. Epplens Plan hatte an erster Stelle Acta familiae stehen gehabt. Die Rubriken 2-7 sind völlig identisch, Gnadensachen fehlen bei Epplen, stattdessen nehmen die Causae subditorum hier die 8. Stelle ein. Die Umschläge der Aktenfaszikel wurden mit "Frankenhofen Pflegamt" und dem Titel der Sachgruppe sowie dem speziellen Betreff des jeweiligen Faszikels beschriftet. Wie in Salemer Zeit wurden die Faszikel mit Großbuchstaben bezeichnet und in Fächer bzw. Schubladen einsortiert.
In verwaltungstechnischer Hinsicht wurde keine Scheidung zwischen Obera mt und Rentamt vorgenommen. Innen- und Außenadressen der Akten tragen die Bezeichnung Pflegamt Frankenhofen o.ä., Troll setzte diese Aufschrift - wie gesagt - oben auf die Aktenfaszikel, und auch die verwendeten Sachbetreffe lassen die Vermischung erkennen. Für andere thurn und taxissche Ober- und Rentämter wurde bereits Ähnliches beobachtet (siehe Findbuch zur Reponierten Registratur des Rentamts Buchau, S. IIf.).
Nach der Auflösung des Pflegamts Frankenhofen und der Zusammenlegung mit dem Ober- bzw. Rentamt Marchtal wurden die Archivalien nach Obermarchtal überführt und dort in einem nur 50 Schritte von der Kanzlei entfernten Gewölbe eingelagert (FZA, Akten des Pflegamts Frankenhofen, Nr. 66). Die in der kurzen thurn und taxisschen Zeit entstandenen Unterlagen wurden also sofort archiviert und bis auf Splitter nicht in die Registratur des Rentamts eingearbeitet (vgl. die Findmittel zu den im FZA verwahrten Amtsbüchern und den Akten der Reponierten Registratur des Rentamts Marchtal). Dennoch musste der Bestand nach den Forschungen von Herberhold ( S. 292, 295) 1832 von dem Renovationskommissar Hauff wiederhergestellt werden, und 1836 legte dieser der Domänenoberadministration ein "Repertorium über Akten des ehemaligen Pflegamts Frankenhofen 1802-1807" vor, über dessen Verbleib nichts bekannt ist. Der Bestand soll aber 1878 abermals in Unordnung gewesen sein.
Die schließlich im Archiv in Obermarchtal in die Repositur V eingestellten Unterlagen gelangten zusammen mit denen der übrigen thurn und taxisschen Verwaltungsstellen in Oberschwaben 1952 als Depositum ins Staatsarchiv Sigmaringen. Zum Abtransport wurden jeweils mehrere Bände bzw. Aktenfaszikel zu Paketen verschnürt.
Überlieferung in anderen Archiven
Infolge der eingangs skizzierten politischen Entwicklungen des beginnenden 19. Jahrhunderts traten Archivalienzersplitterungen ein, so dass sich Unterlagen aus der Provenienz der ehemaligen Salemer Pflege Ehingen und dem thurn und taxisschen Pflegamt Frankenhofen in weiteren Archiven und Beständen befinden. Darüber hinaus wird auf wichtige Pertinenzbestände verwiesen:
Staatsarchiv Sigmaringen
Dep. 30/11 (Ehingen ) T 1 (Urkunden, 1234-1801)
Dep. 30/15 (Karten und Pläne)
Wü 65/9 Oberamt Ehingen: hier befinden sich auch Unterlagen des Thurn und Taxisschen Bezirksamts Obermarchtal, zu dem Frankenhofen, Tiefenhülen und Stetten gehörten
Wü 125/11 T 1: in den Beständen des württembergischen Kameralamts Ehingen befinden sich einzelne Akten aus der Übergangszeit von 1806 und Unterlagen über Gefällablösungen, die auch solche des Hauses Thurn und Taxis betreffen.
Generallandesarchiv Karlsruhe
Im Generallandesarchiv befindet sich das Salemer Hauptarchiv, das auf verschiedene Bestände verteilt ist:
A, B, C, D, E (Urkunden-Sondersammlungen),
4 (Urkunden Salem),
61 (Protokolle),
62 (Rechnungen),
64 (Nekrologe und Anniversarien),
65 (Handschriften),
66 (Beraine),
67 (Kopialbücher,
68 (Repertorien),
98 (Akten Salem),
229 (Spezialakten der badischen Ortschaften).
Ehingen betreffende Unterlagen befinden sich in den Beständen 4, 65 (Nr. 1559-1560: Gerichtsordnung des Abtes Peter von Salem (1593-1614), u.a. für die Pflege Ehingen), 67 (Nr. 1485: Urkunden betr. Ehingen, Frankenhofen, Stetten und Tiefenhülen), 98 (hauptsächlich Akten). In Bestand 62 ursprünglich vorhandene Rechnungen wurden 1915 an das königliche Filialarchiv Ludwigsburg abgegeben und lagern heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart (siehe unten). In den übrigen Beständen sind Unterlagen zu erwarten, doch bedarf dies noch näherer Prüfung.
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Da die Orte der Pflege Ehingen 1806 unter württembergische Landeshoheit gelangten, finden sich in folgenden Beständen Archivalien:
A 135 Kl. Salem (1284 -1800): einzelne Urkunden B 36 Vorderösterreichische Regierung betr. Burgau, 14.-19. Jh.: u.a. Auseinandersetzungen mit Freyberg um die Pfarrei Griesingen, Streitigkeiten mit der Stadt Ehingen
B 497 Differenzen über die Inkorporation der Pfarrei Griesingen zwischen Salem und den Freiherrn von Freyberg (1335-1712)
B 498 2 Abschriften der Konfirmation der Herzöge Albrecht bzw. Leopold über die Exemtion des Salemer Hofs in Ehingen von Diensten und Beschwerden (1351, 1383); Schreiben des Pflegers zu Ehingen an Salem in Amtsangelegenheiten (1650)
B 499 Pflegamtsrechnungen von 1527 bis 1802, ab 1590 in großer Geschlossenheit, im 18. Jahrhundert Lücken, darunter einzelne Jahrrodel und Gültbücher; Amtsrechnungen des markgräflich-badischen Pflegamts von 1802-1805; Heiligenrechnungen der Kirchen St. Georg zu Frankenhofen, St. Nikolaus zu Tiefenhülen und St. Maria zu Stetten, 1605-1696.
Fürst Thurn und Taxis Zentralarchiv Regensburg
Aus den lokalen Verwaltungsstellen wurden immer wieder Unterlagen in das Zentralarchiv in Regensburg überführt, so dass man dort auch solche der salemischen Pflege Ehingen bzw. des Pflegamts Frankenhofen antrifft. Die besonders umfangreiche Aktenüberlieferung befindet sich in dem durch eine Kartei erschlossenen Pertinenzbestand Schwäbische Akten. Urkunden und Rechnungen fehlen. Im Kartenbestand findet sich eine Karte des "Grundbezürck[s] Stetten", ca. 1715 (Ks. 1646).
Inhalt und Bewertung
Verzeichnungsgrundsätze
Amtsbücher der salemischen Pflege Ehingen (Dep. 30/11 T 2) Die in Salemer Zeit angelegten Amtsbücher lassen sich zu mehreren Gruppen zusammenfassen, die sich in etwa auch in dieser Ordnung zu Paketen zusammengebunden in dem Bestand befanden: Amtsprotokolle, Urkundenverzeichnisse und Repertorien, Heiligenrechnungen, Steuerveranlagungen und -rechnungen, Urbare, Waisen- und Schulfondsrechnungen sowie Jahrrechnungen und Zinsbücher. Letztere beiden Rechnungstypen bilden mit knapp zwei Dritteln der Pakete den größten Umfang innerhalb der Amtsbücher. Bei der Verzeichnung wurden die Pakete aufgelöst, die Rechnungen serienweise zusammengestellt sowie die einzelnen Hefte und Bände mit fortlaufenden Nummern signiert.
Obwohl lediglich Teile der Pflege Ehingen an Thurn und Taxis fielen, sind doch zumeist die gesamte Pflege abdeckende Verwaltungsunterlagen in den Teilbestand gelangt. Amtsbücher befanden sich auch in den Aktenbeständen der Pflege Ehingen (Dep. 30/11 T 3) und unter den aus Salem extradierten (Dep. 30/11 T 4) und wurden, sofern sie zu den hier verzeichneten Typen gehörten, dort herausgelöst. Andere wurden im Aktenzusammenhang belassen.
Ein besonders wechselhaftes Schicksal erlebte die Pfarrei Griesingen, deren Patronat sich Salem phasenweise mit den Freiherrn von Freyberg teilte und worüber immer wieder Streitigkeiten entstanden. 1803 gelangte der Patronat an Baden, das ihn im selben Jahr an das Haus Freyberg verkaufte. Als Teil ihrer Herrschaft Öpfingen veräußerten die von Freyberg Griesingen schließlich 1809 an das Haus Thurn und Taxis. Es wurde dem Rentamt Öpfingen zugeordnet und die Akten und Amtsbücher aus salemischer und freybergischer Zeit dorthin überwiesen. Da das Rentamt Öpfingen 1832 mit dem von Obersulmetingen zusammengelegt wurde, gelangten die Heiligenrechnungen von Griesingen dorthin. Die die salemische Zeit betreffenden wurden aus diesem Überlieferungszusammenhang herausgelöst (Rep. III Pk. 275) und ihrer alten Provenienz, der Pflege Ehingen, zugeordnet (Bestellnr. 681-768). Daneben fanden sich auch unter den aus Salem extradierten Akten solche Rechnungen (Dep. 30/11 T 4, Nr. 6, 13), mit denen ebenso verfahren wurde (Bestellnr. 833-849). Schließlich ließen sich noch in einer aus der Ehinger Registratur stammenden, in thurn und taxisscher Zeit dem Bezirks- und Rentamt Obersulmetingen überwiesenen Akte (Dep. 30/11 T 3, Nr. 228) Griesinger Heiligenrechnungen ermitteln (Bestellnr. 826-832).
In Repositur III Paket 135 wurden Jahrrechnungen der Pflege Ehingen aufgefunden (Bestellnr. 420a, 422a, 423a, 425a). Wie diese hierher gelangten, bleibt unklar. Die beiden ältesten Jahrrechnungen (Bestellnr. 850-851) waren mit der Schemmerberger Registratur in thurn und taxisscher Zeit an das Bezirks- und Rentamt Obersulmetingen gelangt (Rep. IV Pk. 49; Rep. IV Fach 1 Nr. 1; jetzige Bestandsbezeichnung: Dep. 30/10 T 2).
Obwohl im ältesten Repertorium des Pflegamts Ehingen in der Pflege vorhandene Rechnungen erwähnt werden, zeigen das obige Beispiel und die Erwähnung der Probleme, die mit der Extradition der Amtsrechnungen aus Salem verbunden waren, dass diese in der Regel zur Abhörung ins Kloster geschickt wurden und dort verblieben.
Die Verzeichnung der Urbare erfolgte weitgehend nach den vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1974 aufgestellten "Richtlinien zur Kurzverzeichnung von Lagerbüchern". Nicht berücksichtigt wurden aus Zeitgründen die Punkte 5 (Genetische Stufe und Behördenprovenienz), 6 (Charakterisierung der Einleitung des Lagerbuchs), 8-12 (Kurzverzeichnung der Urkunden, Reskripte, Notizen, sonstigen Einträge, losen Einlagen) und 13 (äußere Bandbeschreibung). Angaben über die Punkte 8-12 wurden in summarischer Charakterisierung im Darin-Vermerk gemacht. Die Orte, soweit sie nicht im Titel des Urbars bereits ausgewiesen waren, wurden in den Enthält-Vermerk übernommen. Der Originaltitel des Bandes wurde gemäß den Richtlinien übernommen und die Schreibweisen normalisiert; außerdem wurden auch alle Ortsnamen des Titels in der heutigen Schreibung wiedergegeben.
Bei der Verzeichnung der Rechnungen wurde lediglich eine enge Anlehnung an den ursprünglichen Titel vorgenommen, da dieser innerhalb einer Rechnungsserie immer ein wenig variiert. Pro Rechnungsserie erfolgte eine Titelaufnahme, die zugehörigen Bände wurden nur noch mit ihrer Bestellnummer, der Laufzeit und weiteren ausschließlich auf sie zutreffenden Merkmalen (Vorsignatur, Bemerkungen etc.) ausgewiesen. Die Rechner wurden aus Zeitgründen nicht eigens ausgeworfen. In einer älteren Serie von in einem Band vereinigten Jahr- und Zinsrodeln begann das Rechnungsjahr im Jahrrodel ab Michaelis (29. Sept.), während im Zinsrodel die Martinigefälle (11. Nov.) verzeichnet wurden. Die Laufzeit wurde bei diesen Bänden als "Michaelis/Martini" plus das jeweilige Rechnungsjahr wiedergegeben. Im Rechnungsjahr 1594/1595 wechselte man insgesamt auf den Festtag des hl. Georg (23. April). Auf diesen Bänden ist als Laufzeit Georgii des einen bis Georgii des nächsten Jahres vermerkt. Gelegentlich setzten die Rechner lediglich eine Jahreszahl auf die Bände, und zwar die, mit der das Rechnungsjahr begann, die dann aufgrund quellenkundlicher Überlegungen getreu übernommen wurde.
Pergamenturkunden oder -handschriften dienten häufig als Einbände oder als Fälzelstreifen zur Verstärkung der Bindung. Unter der Rubrik Bemerkungen wurden solche Beobachtungen ausgewiesen, liefern diese Fragmente doch wichtige Hinweise auf den ehemaligen Salemer Buch- und Urkundenbestand. Der Teilbestand besitzt einen Umfang von 13,5 lfm. und 862 Verzeichnungseinheiten. Er ist folgendermaßen zu zitieren: Dep. 30/11 T 2.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 30/11 T 2
Umfang
852 Bände (16 lfd.m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Deposita (ohne FAS - Dep. 39) >> Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal >> Ehingen

Indexbegriff Ort
Ehingen (Donau) UL; Salemische Pflege

Bestandslaufzeit
1477-1805

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
24.02.2022, 13:39 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1477-1805

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