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Urach (Bad Urach)

Enthält:
1) Bernhardt von Stein gibt dem Obervogt Dietrich Späth in Urach Nachricht, dass letzten Sonntag auf der Alb bis 400 Bauern beisammen waren und beschlossen hätten, dass sie keinen kleinen Zehnten mehr geben, nicht mehr Fronen, noch Leibeigene und selbst Richter seien wollen. Die Regierung sollte seinem Fürnehmen nach ihnen Einhalt tun, 8. Februar 1525
2) Bericht, dass die Bauern Marchtal und Zwiefalten eingenommen und über die Alb hereinziehen. Die Gemeinden Münsingen und Offenhausen sind bedroht und begehren Hilfe von der Stadt Urach, die sie jedoch nicht geben können, 2. April 1525
3) Der Obervogt Dietrich Spät, der sich bei den Bundesräten in Ulm aufhält, gibt dem Amtsverweser der Uracher Obervogtei Reinhardt Spät die besten Zusicherungen, dass es mit dem Bauernkrieg bald ein Ende haben werde a) es sei Jörg Truchsess geschickt worden, sich auf das Schleunigste nach Württemberg herabzuziehen b) es sei Herzog Ludwig von Bayern mit 1.200 Pferden und einem Haufen Fußknechten gegen Württemberg in Anmarsch c) hätten 2.000 Böhmen Befehl bekommen, herauszuziehen, die auch schon unterwegs seien d) wolle der Erzherzog 4.000 Fußknechte und 400 Pferde ins Land geschickt, die zu acht bis zehn Tagen da seien könnten e) setzten die benachbarten Fürsten und Herren von Mainz, Hessen, Trier und Pfalz gegen die Aufrührer in Anzeige f) habe der pfalzgräfischer Marschall Philipp Haber (?) von dem Weinsberger mördischen Haufen innerhalb drei bzw. vier Tagen bei 400 Bauern erstochen und g) werden morgen Fußknechte zur Verstärkung nach Urach ankommen, so sie daher außer Sorge seien sollen, 22. April (Samstag vor Georgii) 1525
4) Untervogt Hans Werner berichtet, dass durch seine Knechte vier von den rechten Rädelsführern gefangen wurden. Den schlimmsten hätte er auf Hohenurach führen lassen. Er bittet um Zusendung des Nachrichters zur peinlichen Befragung nach Dettingen, 24. April (Montag nach Georgii) 1525
5-9) Der Obervogtamtsverweser Reichart Späth gibt dem Statthalter und Regenten in Tübingen in mehreren Schreiben über die Vorgänge in Urach Nachricht. Sie wären durch mehrere Briefe von den Bauern aufgefordert worden, sie hätten ihnen jedoch ihre Briefe wieder mit der Antwort zurückgeschickt, dass sie selbst kommen und den Botenlohn bei ihnen holen sollen und dass sie, wenn sie ihnen noch einmal einen Brief schicken würden, den Boten an der Stadt Urach aufhängen würden. Mit dem Anrücken des Jörg Truchsess hoffen sie von einem weiteren Angriff der Aufrührer verschont zu bleiben, 30. April - 3. Mai 1525

Archivalientitel
Berichte der Oberämter: Urach - Winnenden
Signatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 54 Bü 7, 1

Kontext
Bauernkrieg >> 2. Akten >> 1. Österreichische Regierung in Württemberg >> 1.1. Österreichische Regierung in Württemberg >> Berichte der Oberämter: Urach - Winnenden
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, H 54 Bauernkrieg

Indexbegriff Person
Bayern, Ludwig X.; Herzog, 1495-1545
Böhmen; Kriegsknechte
Haber, Philipp; pfalzgräfischer Marschall
Österreich, Ferdinand I.; Erzherzog, 1503-1564
Späth, Dietrich
Späth, Reichart; Oberamtsverweser
Truchsess, Jörg = Georg III. von Waldburg-Zeil; Bundeshauptmann
Werner, Hans; Untervogt
Indexbegriff Ort
Dettingen : Ehingen (Donau) UL
Hessen
Hohenurach, abgeg. Burg bei Bad Urach RT
Mainz MZ
Marchtal = Obermarchtal UL
Münsingen RT
Offenhausen : Gomadingen RT
Pfalz
Trier TR
Tübingen TÜ
Ulm UL
Urach = Bad Urach RT
Weinsberg HN
Weinsberg HN; Bluttat
Württemberg
Zwiefalten RT

Laufzeit
8. Februar 1525-3. Mai 1525

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:52 MEZ

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Objekttyp

  • Dokument

Entstanden

  • 8. Februar 1525-3. Mai 1525

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