Bestand
Regierungspräsidium Nordbaden: Wasserwirtschaft (Bestand)
Inhalt und Bewertung
u.a. Organistion der Wasserwirtschaft, Fähren und
Bootsverleih, Landeskulturmaßnahmen, Flußregulierungen,
wasserwirtschaftliche Bauwerke, Pfinz-Saalbach-Korrektion,
Weschnitz, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
Behördengeschichte: Betreuung
des Wasser- und Straßenbauwesens: Die Betreuung des gesamten
Wasser- und Straßenbauwesen oblag seit 1815 der Wasser- und
Straßenbaudirektion, die 1823 zur Oberdirektion wurde. Der
Wirkungskreis der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues, die
dem Ministerium des Innern angegliedert war, umfasste den "Bau und
die Unterhaltung der Landstraßen, die wegebauliche Aufsicht über
die Kreisstraßen und Gemeindewege, die Leitung des Flussbaues an
den im Flussbau-Verband befindlichen Flüssen und die wasserbauliche
Aufsicht über sonstige Flüsse und Bäche, die Pflege der
Meteorologie und Hydrographie, die Landeskulturarbeit, die
Feldbereinigung, die Wasserversorgung, die Katastervermessung und
die Anfertiung der topographischen Karten". Diese Aufgaben wurden
mit Hilfe der unterstellten Bezirksbehörden vollzogen (Stand 1910):
4 Rheinbauinspektionen (Freiburg, Offenburg, Mannheim und
Karlsruhe), 19 Wasser- und Straßenbauinspektionen, 10
Kulturinspektionen. Dazu kamen noch Bezirksgeometer, Wasser- und
Straßenbaukassen, meteorologische Stationen und Regenstationen.
Aufgrund der Verordnung vom 2.9.1921 wurde die Oberdirektion in
Wasser- und Straßenbaudirektion umbenannt. Auf der Bezirksebene kam
es zu Änderungen: Aus den Wasser- und Straßenbauinspektionen wurden
Wasser- und Straßenbauämter, aus den Rheininspektionen
Rheinbauämter und aus der Kulturinspektion Kulturbauämter. Die
politischen Umwälzungen der 1930er Jahre führten dazu, dass durch
Verordnung vom 21.10.1933 die Wasser- und Straßenbaudirektion
aufgehoben wurde. Die errichteten Abteilungen Wasser- und
Straßenbau, Landwirtschaft und Domänen und Landesvermessung beim
Finanz- und Wirtschaftsministerium übernahmen die Aufgaben der
früheren Behörde. Durch eine Reihe von Verordnungen zu
Neueinteilung und Umbenennung der Bezirksverwaltung traten an die
Stelle der bisherigen Bezeichnungen Wasser- und Straßenbauamt nun
Straßenbauamt, ausgenommen bei den Ämtern Konstanz, Waldshut und
Tauberbischofsheim, wo die alten Bezeichnungen erhalten blieben.
Auch die Rheinbauämter hießen seit 1939 Wasserstraßenämter, die
Kulturbauämter trugen kurze Zeit den Namen Kultur- und
Wasserbauämter und seit 1939 Wasserwirtschaftsämter. Nach
Kriegsende bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg
(1945-1952) kann man kaum von einer stabilen Behördenstruktur in
wasserwirtschaftlichen Angelegenheiten, vor allem auf Landesebene,
sprechen. Im November 1945 ist das Badische Finanz- und
Wirtschaftsministerium nach Freiburg überführt worden, dem die
Abteilung für Straßen, Wasser- und Vermessungswesen untergeordnete
wurde. In Nordbaden hat man ähnliche Abteilungen für Straßen,
Wasser- und Vermessungswesen dem Landesdirektor der Finanzen
unterstellt. Die gemeinsame Verwaltung auf dem Gebiet des Straßen-,
Wasser- und Vermessungswesens, die für Nord- und Südbaden von
Karlsruhe aus erfolgte, wurde im Juni 1946 auf Drängen der
französischen Militärregierung für die Besatzungszone in Südbaden
aufgehoben und eine selbstständige Abteilung in Freiburg gebildet.
Kurz danach hat man diese Abteilung in Südbaden in Baudirektion
Straßen-Wasser-Vermessung umbenannt, die mit kurzen Unterbrechungen
dem badischen Finanzministerium unterstellt war. Nach der Gründung
des Landes Baden-Württemberg bildete Nordbaden den Landesbezirk
Baden, dessen Verwaltung die Landesbezirksdirektion mit Sitz in
Karlsruhe führte. Am 01.01.1948 hat man die Organisation der
Wasserwirtschaft der Abteilung Landwirtschaft und Ernährung beim
Präsidenten des Landesbezirks Baden unter dem Namen
Wasserwirtschaftsverwaltung eingegliedert. Weitere Reorganisationen
folgten 1951: Die Wasserwirtschaftsverwaltung wurde in die
Abteilung Wasserwirtschaft bei der Landesbezirksdirektion für
Landwirtschaft und Ernährung umgewandelt, die dem Präsidenten des
Landesbezirks Baden untergeordnet blieb. So setzte sich nach Ende
des 2. Weltkrieges durch, dass die Verwaltungsorganisation auf dem
Gebiet des Straßenbaus und Wasserwesens getrennt wurde.
Bestandsübernahmen und
Bearbeiterbericht: Der Zugang 1992-21 umfasst den ersten Teil einer
Aktenablieferung des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Abteilung
Wasserwirtschaft. Da es sich hierbei um die erste Ablieferung an
das Generallandesarchiv Karlsruhe dieser Abteilung handelt, reichen
die Akten bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Ein
Teil der Akten, die hier nicht verzeichnet wurden, wurden an das
Staatsarchiv Sigmaringen (Nr. 236, 237, 494, 505, 509, 510, 535,
542, 545, 561-566, 570, 600-646 des Einlieferungsverzeichnisses,
mit der Provenienz Regierungspräsidium Tübingen), an das
Staatsarchiv Freiburg (Nr. 271, 276, 277, 391, 397, 400, 417, 452,
485, 487, 543 des Einlieferungsverzeichnisses, mit der Provenienz
Regierungspräsidium Freiburg) sowie an das Staatsarchiv Ludwigsburg
(Nr. 59, 60, 62, 63, 65-67, 69, 78-80, 89, 90, 91, 93, 95, 96, 99,
101, 270, 422-424, 434-436, 443, 448 des
Einlieferungsverzeichnisses, mit der Provenienz Regierungspräsidium
Stuttgart) abgegeben. Der Bestand wurde von September bis Oktober
1992 von Viktor Krieger im Zuge eines halbjährigen Praktikums unter
Anleitung des Unterzeichners verzeichnet. Dr. Jürgen
Treffeisen
Konversion: Im Jahr 2015
wurde das Findmittel konvertiert. Die Endredaktion führte Sara
Diedrich im Mai und Juni 2016 durch.
Literaturhinweise: Hof- und
Staatshandbuch des Großherzogtums Baden. Rebmann, Edmund u.a.: Das
Großherzogtum Baden in allgemeiner, wirtschaftlicher und
staatlicher Hinsicht dargestellt, Bd. I, Karlsruhe 1912, S.
822-824. Stiefel, Karl: Baden 1648-1952, Bd. II, Karlsruhe 1977, S.
1389-1428.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 466 Zugang 1992-21, jetzt: 466-18 Nr. 7294-7819
- Umfang
-
526 Archivalieneinheiten (Akten, Karten, Pläne)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Inneres, Soziales und Umwelt >> Regierungspräsidium Karlsruhe >> Wasserwirtschaft
- Bestandslaufzeit
-
1832-1979
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1832-1979