Bestand

Ephoralarchiv Herzberg (Bestand)

Enthält: Spezialakten - für Herzberg allerdings nur Schulakten - und Rechnungen liegen nur für Kirchengemeinden vor, die auch schon 1925 zum Kirchenkreis Herzberg gehörten. Für alle Nachkriegsgründungen liegen keine Spezialia vor.

Geschichte des Bestandsbildners: Die Generalsuperintendentur Grubenhagen/Harz
Der ehemalige Kirchenkreis Herzberg war eine evangelische Organisation im Gebiet des früheren Fürstentums Grubenhagen. Das Fürstentum bestand aus zwei voneinander getrennten Teilen. Einerseits lag es zwischen dem Nordwestrand des Sollings und der Leine, andererseits im südlichen Oberharz und im südwestlichen Harzvorland nördlich des Eichsfeldes. Grubenhagen umfasste dabei die Ämter Katlenburg, Duderstadt, Elbingerode, Gieboldehausen, Herzberg, Lindau, Osterode, Radolfshausen, Scharzfeld, Rotenkirchen und Salzderhelden sowie die amtsfreien Städte Clausthal, Duderstadt (bis 1334/1366), Einbeck und Osterode.
[1598] wurde für das Territorium ein Generalsuperintendent eingesetzt, der seinen Amtssitz anfangs in Herzberg, zwischenzeitlich in Osterode und Clausthal und von 1735 bis 1878 dauerhaft in Clausthal hatte. Bei der 1708 erfolgten Neuordnung der Generalsuperintendentur ist der Bezirk in die drei Spezialsuperintendenturen Clausthal, Einbeck und Osterode aufgeteilt worden. Nach der Auflösung der Communion-Verwaltung im Oberharz mit Wirkung vom 21. Januar 1789 wurde durch die Einordnung der Inspektion Zellerfeld der Sprengel Grubenhagen zudem vergrößert. Mit der weiteren Errichtung von Superintendenturen in Herzberg und Katlenburg im Juli 1795 bestand die Generalsuperintendentur dann aus insgesamt sechs Inspektionen. Die Inspektion Katlenburg wurde zum 1. Dezember 1868 wieder aufgelöst, so dass die Generalsuperintendentur Grubenhagen/Harz 1880 mit insgesamt fünf Aufsichtsbezirken, darunter Herzberg, in der Generalsuperintendentur Göttingen aufging.
Der Kirchenkreis Herzberg
Bei seiner Gründung im Juli 1795 bestand der Kirchenkreis Herzberg aus den Kirchengemeinden Barbis, Bartolfelde (als mater combinata mit Osterhagen und Steina verbunden), Herzberg, Lauterberg, Pöhlde, Scharzfeld und Sieber (Sieber hatte von 1687-1814 eine selbständige Pfarrstelle und war anschließend als mater combinata mit Herzberg verbunden).
Der Gemeindebestand der Inspektion wurde danach durch die 1808 gegründete Kirchengemeinde Duderstadt und durch die Zulegung von Wollershausen ([im Oktober 1805] von Katlenburg abgetrennt) mit Gieboldehausen ([von 1588-1609 mit eigener Pfarrstelle,] 1861 als Kapellengemeinde [wieder]gegründet, seit 1877 eigenständige Kirchengemeinde) sowie der Gemeinden Elbingerode (als mater combinata mit Hörden verbunden) und Hattorf (diese zum 1. Dezember 1868 von der Inspektion Osterode übernommen) vergrößert.
1925 bildeten somit die Kirchengemeinden Barbis, Bartolfelde, Duderstadt, Elbingerode, Gieboldehausen, Hattorf, Herzberg, Hörden, (Bad) Lauterberg, Osterhagen, Pöhlde, Scharzfeld, Sieber, Steina und Wollershausen - weiterhin in den oben beschriebenen Verbindungen - den Kirchenkreis Herzberg.
Dieser Verband konnte nach 1945 durch die Neugründungen Bilshausen (1. April 1949 Kapellengemeinde, 1. April 1960 Kirchengemeinde), Hilkerode (1. Juli 1956), Lindau ([seit 1892] bestehende Kapellengemeinde, zum 1. April 1960 aus dem Kirchenkreis Northeim ausgegliedert und in Kirchengemeinde umgewandelt), Lonau (bestehende Kapellengemeinde, zum 1. April 1960 in Kirchengemeinde umgewandelt), Herzberg/Christus (1. Januar 1965) und Bad Lauterberg/Paulus (1. Juli 1967) erweitert werden. Zudem ging die vorher zur Kirchenprovinz Sachsen gehörende und von der Landeskirche Westfalen betreute Kirchengemeinde Bad Sachsa zum 1. Januar 1997 in die hannoversche Landeskirche über und wurde als dessen 21. Kirchengemeinde in den Kirchenkreis Herzberg eingegliedert.
Zum 1. Januar 2013 erfolgte schließlich die Vereinigung der Kirchenkreise Herzberg, Clausthal-Zellerfeld und Osterode zum Ev.-luth. Kirchenkreis Harzer Land (mit Sitz in Osterode). Dieser ist folglich Rechtsnachfolger des Kirchenkreises Herzberg.

Bestandsgeschichte: Das Archiv des ehemaligen Kirchenkreises Herzberg ist zwischen 1942 und 1944 von Pastor i. R. Fritz Garbe bearbeitet und in einem Findbuch verzeichnet worden. Wegen eines Wasserschadens im Archivraum musste die für 2015 geplante Deponierung des Ephoralarchivs in Hannover im September 2014 vorgezogen werden.
Das von Garbe erstellte Findbuch wurde dort 2020 und 2021 einschließlich der 2014 gebildeten Nachträge in die EDV-Version umgesetzt. Dabei sind in der Regel die Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung anlehnt. Auf eventuelle Besonderheiten wird an entsprechender Stelle hingewiesen.

Reference number of holding
D 98
Extent
[36] lfd. M.

Context
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> D - Deposita
Related materials
Literatur: Fritz Garbe (Bearb.): Inventare der Archive des Kirchenkreises Herzberg (= Bestandsübersichten niedersächsischer Archive - Reihe B: Inventare kirchlicher Archive Niedersachsens, Heft 9), Göttingen 1956; R. Steinmetz: Die Generalsuperintendenten von Grubenhagen und auf dem Harz, in: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, Braunschweig 1936, S. 79-175

Date of creation of holding
1584-2012

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Last update
01.04.2025, 1:47 PM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1584-2012

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