Bestand
Jungdeutscher Orden (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Im März 1920 gründete Artur Mahraun (1890-1950) aus einer
Freiwilligenkompanie zur Bekämpfung der Spartakisten einen dem
Deutschen Ritterorden nachgebildeten nationalen Kampfbund, den
Jungdeutschen Orden (Jungdo). Der Jungdo vertrat sozialromantische
Ziele, die geprägt waren vom Erlebnis des Krieges und der
Jugendbewegung: dazu gehörte die Überwindung der Standes- und
Klassengegensätze in einer nationalen "Volksgemeinschaft" ebenso wie
eine Reform der Staatsverfassung. Im Gegensatz zu anderen
Organisationen der Rechten trat der Jungdo für die
deutsch-französische Zusammenarbeit auf allen Gebieten ein. Symbol war
ein Banner mit achtspitzigem schwarzem Kreuz auf weißem Grund. Mahraun
wurde der erste politische Führer ("Hochmeister"), ihm zur Seite
standen als geschäftsführender Leiter der Ordenskanzler (Otto
Bornemann) und die Leiter der einzelnen Ressorts. Das Ordensgebiet war
1925 in zwölf Großballeien gegliedert, denen jeweils ein Großkomtur
vorstand. Die Großballei unterteilte sich in mehrere Balleien. Die
Ortsgruppen trugen die Bezeichnung Bruderschaften und wurden von einem
Großmeister geleitet. Höchstes beratendes Organ war das Hochkapitel,
das aus der Ordensleitung und den Großkomturen bestand. Die
Ordensgemeinschaft Jungdeutscher Schwesternschaften wurde von Hanna
Klostermüller geleitet.
Unter Führung von Artur
Mahraun gründete der Jungdo 1929 die Volksnationale Reichsvereinigung,
die für die Reichstagswahlen 1930 eine gemeinsame Liste mit der
Deutschen Demokratischen Partei einreichte und später mit ihr zur
Deutschen Staatspartei zusammen schloß. Nach dem Regierungsantritt
Hitlers 1933 wurde der Jungdo in allen Ländern außerhalb Preußens
verboten; in Preußen löste er sich selbst auf.
Stand: Dezember 2003
Bestandsbeschreibung: Im März
1920 gründete Artur Mahraun (1890-1950) aus einer Freiwilligenkompanie
zur Bekämpfung der Spartakisten einen dem Deutschen Ritterorden
nachgebildeten nationalen Kampfbund, den Jungdeutschen Orden (Jungdo).
Der Jungdo vertrat sozialromantische Ziele, die geprägt waren vom
Erlebnis des Krieges und der Jugendbewegung: dazu gehörte die
Überwindung der Standes- und Klassengegensätze in einer nationalen
"Volksgemeinschaft" ebenso wie eine Reform der Staatsverfassung. Im
Gegensatz zu anderen Organisationen der Rechten trat der Jungdo für
die deutsch-französische Zusammenarbeit auf allen Gebieten ein. Symbol
war ein Banner mit achtspitzigem schwarzem Kreuz auf weißem Grund.
Mahraun wurde der erste politische Führer ("Hochmeister"), ihm zur
Seite standen als geschäftsführender Leiter der Ordenskanzler (Otto
Bornemann) und die Leiter der einzelnen Ressorts. Das Ordensgebiet war
1925 in zwölf Großballeien gegliedert, denen jeweils ein Großkomtur
vorstand. Die Großballei unterteilte sich in mehrere Balleien. Die
Ortsgruppen trugen die Bezeichnung Bruderschaften und wurden von einem
Großmeister geleitet. Höchstes beratendes Organ war das Hochkapitel,
das aus der Ordensleitung und den Großkomturen bestand. Die
Ordensgemeinschaft Jungdeutscher Schwesternschaften wurde von Hanna
Klostermüller geleitet.
Unter Führung von Artur
Mahraun gründete der Jungdo 1929 die Volksnationale Reichsvereinigung,
die für die Reichstagswahlen 1930 eine gemeinsame Liste mit der
Deutschen Demokratischen Partei einreichte und später mit ihr zur
Deutschen Staatspartei zusammen schloß. Nach dem Regierungsantritt
Hitlers 1933 wurde der Jungdo in allen Ländern außerhalb Preußens
verboten; in Preußen löste er sich selbst auf.
Erschließungszustand: Findbuch
(1981)
Zitierweise: BArch R
161/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch R 161
- Umfang
-
129 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Militärische Traditions- und Interessenverbände
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: Bildbestand (Bild 118/1-72), insbesondere Freiwilliger Arbeitsdienst
Amtliche Druckschriften: ZSg 1-128
Literatur: Klaus Hornung, Der Jungdeutsche Orden.- Düsseldorf, 1958
Beiträge zur Geschichte des Jungdeutschen Ordens, Bände 1-6.- München: Lohmüller
- Provenienz
-
Jungdeutscher Orden (Jungdo), 1919-1979
- Bestandslaufzeit
-
1919-1979
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Jungdeutscher Orden (Jungdo), 1919-1979
Entstanden
- 1919-1979