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Profiling terror: gender, strategic logic, and emotion in the study of suicide terrorism

'Robert Papes viel diskutiertes Buch 'Dying to Win: The Strategic Logic of Suicide Terrorism' (2005) zeigt deutlich die Selbstverständlichkeit eines vermeintlich geschlechtsneutralen Zugangs zur Analyse von männlichen und weiblichen SelbstmordterroristInnen. Papes Hauptargument ist, dass Selbstmordterrorismus eine durchaus rationale Strategie politischer AkteurInnen sei, der sich in Form von Kampagnen ausschließlich gegen Demokratien richte. Die Studie benennt zwar Männer wie Frauen als rationale politische Individuen bzw. AkteurInnen, betont zugleich aber bei Frauen stark den emotionalen Aspekt der Motivation. In diesem Artikel argumentieren die Verfasser, dass geschlechtsneutrale Studien wie die von Robert A. Pape nur vermeintlich geschlechtsneutral sind und gerade diese Annahme dazu führt, dass soziale und politische Dimensionen von Geschlechterordnungen ebenso wie die Vergeschlechtlichung des Sozialen und Politischen ausgeblendet werden. Darüber hinaus sagen die Verfasser, dass das Modell der Rational Choice Theorie, wie sie bei Pape eindrücklich angewendet wird, die Kluft zwischen den Geschlechtern noch vergrößert, indem 'männlichen' Werten der Vorzug gegenüber 'weiblichen' gegeben wird. Als Alternative schlagen die Verfasser eine dreifache Modifikation des Zugangs zu einer Beforschung von Selbstmordterrorismus vor, die sowohl politische als auch emotionale Motivationen inkludiert: Vergeschlechtlichte Repräsentationen von SelbstmordattentäterInnen verstärken Stereotype über Geschlecht sowie über Selbstmordterrorismus; das Ausblenden der Komplexität von Motivationen bringt die Vielfalt der Variablen, die in die Entscheidung der 'MärtyrerInnen' einfließen, nicht zum Verschwinden; und ein theoretischer Zugang, der das Emotionale in den Vordergrund stellt, könnte die Verengung des Rational Choice Ansatzes ausgleichen. Der Aufsatz schließt mit Belegen für unsere These am Beispiel der tschetschenischen 'Schwarzen Witwen', womit die der Verfasser Vorschläge als explanatorisch wertvoll diskutiert werden.' (Autorenreferat)

Profiling terror: gender, strategic logic, and emotion in the study of suicide terrorism

Urheber*in: Sjoberg, Laura; Gentry, Caron E.

Attribution - NonCommercial 4.0 International

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Alternative title
Terrorismusprofile: Geschlecht, strategische Logik und Emotionen in der Erforschung des Selbstmordterrorismus
ISSN
2313-5433
Extent
Seite(n): 181-196
Language
Englisch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Bibliographic citation
Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37(2)

Subject
Sozialwissenschaften, Soziologie
Politikwissenschaft
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Frauen- und Geschlechterforschung
Selbstmord
Rationalität
Russland
Geschlecht
Kritik
postsozialistisches Land
Motivation
Stereotyp
geschlechtsspezifische Faktoren
Tschetschenien
Emotionalität
Feminismus
politischer Akteur
Rational-Choice-Theorie
UdSSR-Nachfolgestaat
Terrorismus
Nationalismus
empirisch
empirisch-qualitativ
Theorieanwendung

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Sjoberg, Laura
Gentry, Caron E.
Event
Veröffentlichung
(where)
Österreich
(when)
2008

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-281617
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Zeitschriftenartikel

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  • Sjoberg, Laura
  • Gentry, Caron E.

Time of origin

  • 2008

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