Urkunden
Hans Betz aus Rohr, gef. zu Stuttgart, weil er seine unbescholtene Frau nach reichlichem Weingenuß im Zorn mißhandelt hatte, jedoch auf Fürbitte seiner Frau und Freundschaft mit der Auflage freigel., hinfort seine Frau ehrbar zu behandeln, sich auch sonst wohl zu verhalten, am Werktag keinen Wein mehr zu trinken und am Feiertag nur eine gewöhnliche Zeche zu tun, verspricht eidlich, dies zu befolgen und schwört U.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 U 4710
- Umfang
-
Ausf., Perg.; 2 S.: 1 besch.
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Schaden: 1 S. besch.
Siegler: 1) Gregor Keller 2) Georg Rockenbuch, beide Bm. zu Stuttgart
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: 2 S.
- Kontext
-
Urfehden >> 8. Band 8: Stuttgart, Stadt und Amt >> 2. Stuttgart, Amt >> 2.1. Amtsorte >> 2.1.27. Rohr
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 44 Urfehden
Indexbegriff Person
Betz, Hans
Indexbegriff Ort
Rohr : Stuttgart S
Laufzeit
1532 Mai 6 (Kreuzmontag)
- Weitere Objektseiten
- Digitalisat im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:51 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1532 Mai 6 (Kreuzmontag)
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Bläsin Schweyckher, Zimmerman, B. zu Schlaitdorf, wegen Trunkenheit und Belästigung ehrbarer Leute auf freier Straße zu Stuttgart gef., jedoch auf seine Bitte und die Fürbitte seiner Ehefrau des strengen Rechts enthoben und mit der Auflage freigel., ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine offenen Zechen mehr zu besuchen, des Rechts gewärtig zu sein und seine Gefängniskosten zu bezahlen, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Urban Biecheller aus Plieningen, wegen Bruchs einer früheren U. erneut zu Stuttgart gef., weil er sein altes Treiben wiederaufgenommen, seine Güter verschwendet, seine Gläubiger nicht bezahlt, auch Frau und Kind in Armut zurückgelassen hatte und außer Landes gegangen war, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sich fortan wohl und gehorsam zu verhalten, bei seiner Familie zu bleiben und sie zu ernähren, keine Zeche mehr zu besuchen, keine Wehr mehr bei sich zu tragen und ohne obrigkeitliche Erlaubnis nichts zu versetzen oder zu verkaufen, verspricht eidlich, dem gehorsam nachzuleben, und schwört U.
Jörg Haffner, seßhaft zu Rohr, wegen Doppel-Spiels und Verschleuderung seines Gutes zum Schaden seiner Kinder zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten freigel.,-schwört U. und gelobt eidlich, fortan alles Spiel und Doppel-Spiel zu meiden, die ihm auferlegte Pflegschaft seines Gutes anzunehmen, ohne Rat und Wissen der Pfleger nichts zu unternehmen, sich sonst "haushälterisch" zu verhalten und höchstens bei ehrbaren Gesellschaften am Tage eine mäßige Zeche zu tun.
Michel Müller aus dem Reichenbachtal, zu Stuttgart gef., weil er der wiederholten Aufforderung, Frieden zu halten, nicht nachgekommen war, jedoch mit der Auflage freigel., sich sein Leben lang wohl zu verhalten, ohne Erlaubnis der Obrigkeit keine Zeche mehr zu besuchen, außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr mehr zu tragen, verspricht eidlich, dies alles zu halten, und schwört U.
Mattis Beringer aus Sielmingen, wegen Diebstahls zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., fortan das Stuttgarter Amt nicht mehr zu verlassen, heimliche und öffentliche Zechen nicht zu betreten, alle Wein- und Spielgesellschaften zu meiden, nicht mehr zu spielen und sich wohl zu verhalten, verspricht, dem gehorsam nachzuleben - bei Verlust seines Lebens -, und schwört U.
Hans Themel aus Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er sein Gut zum Nachteil seiner Familie vertan und sich in Streitigkeiten eingelassen hatte, jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten mit der Auflage freigel., sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen, alle Zechen zu meiden und sich wohl zu verhalten, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
Aberlin Gent aus Stuttgart, wegen unerlaubten Verlassens des Landes und Teilnahme an den Bauernunruhen zu Stuttgart gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., sich sein Leben lang wohl und gehorsam zu verhalten, ohne obrigkeitliche Erlaubnis keine offene Zeche mehr zu besuchen, auch keine Wehr mehr zu tragen noch zu Hause aufzubewahren, alles bei Verlust seines Lebens, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U.
Michel Leupoldt aus Plieningen, erneut zu Stuttgart gef., weil er eine frühere U. nicht gehalten hatte, sondern Tag und Nacht in Wirtshäusern gelegen, sein Eigentum vertan, seine Güter verkauft und außerdem seine Frau mißhandelt und verwundet hatte, jedoch auf Bitten seiner Frau und seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., sich wohl zu verhalten, seine Frau in Ehren zu halten, sein Leben lang außerhalb von Plieningen in keine Zeche mehr zu gehen und daselbst auch nur an gebotenen Feiertagen um mit ehrbaren Leuten eine "ziemliche" Zeche zu tun, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
Hans Nencker, seßhaft zu Plieningen, zu Stuttgart gef., weil er über ein Jahr lang den Großen Zehnten von seinen Äckern nicht abgeliefert hatte, jedoch auf Fürbitten seiner Freundschaft und anderer mit der Auflage freigel., der Herrschaft 40 fl "Abtrag" zu bezahlen, sich mit seinem Herrn, dem Prälaten zu Bebenhausen, wegen des einbehaltenen Zehnten zu vergleichen, sein Leben lang keine Wehr mehr zu tragen und - außer an einem gebotenen Feiertag - keine Zeche mehr zu besuchen, verspricht eidlich, dies zu befolgen, und schwört U.
![Heinz Rörlin aus Rohracker, seßhaft zu Oberesslingen [Stadt Esslingen], wegen strafbarer Handlungen gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und anderer ehrbarer Leute freigel., schwört U. und gelobt eidlich, zeitlebens gegen die Herrschaft und das Land Württemberg nicht zu handeln, auch Streitigkeiten mit württembergischen Untertanen und "Zugewandten" nur vor den zuständigen Gerichten auszutragen.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
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Jakob Deylin, B. zu Stuttgart, daselbst gef., weil er unlängst in betrunkenem Zustand einem Torwart zu Stuttgart die Fenster aufgerissen und die Scheiben zerschlagen, auch einen Scharwächter mit dem Degen und unter Fluchen bedroht hatte, jedoch auf Fürbitten begnadigt und mit der Auflage freigel., offene und heimliche Zechen zu meiden und ohne obrigkeitliche Erlaubnis außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr und keinen Harnisch mehr zu tragen oder in seinem Hause aufzubewahren, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U. Im Falle der Übertretung dieser Verschreibung soll er ohne Urteil und Rechtsverfahren vom Nachrichter mit dem Schwert gerichtet werden.
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Michel Leupoldt aus Plieningen, erneut zu Stuttgart gef., weil er eine frühere U. nicht gehalten hatte, sondern Tag und Nacht in Wirtshäusern gelegen, sein Eigentum vertan, seine Güter verkauft und außerdem seine Frau mißhandelt und verwundet hatte, jedoch auf Bitten seiner Frau und seiner Freundschaft mit der Auflage freigel., sich wohl zu verhalten, seine Frau in Ehren zu halten, sein Leben lang außerhalb von Plieningen in keine Zeche mehr zu gehen und daselbst auch nur an gebotenen Feiertagen um mit ehrbaren Leuten eine "ziemliche" Zeche zu tun, verspricht eidlich, dies zu halten, und schwört U.
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Jakob Deylin, B. zu Stuttgart, daselbst gef., weil er unlängst in betrunkenem Zustand einem Torwart zu Stuttgart die Fenster aufgerissen und die Scheiben zerschlagen, auch einen Scharwächter mit dem Degen und unter Fluchen bedroht hatte, jedoch auf Fürbitten begnadigt und mit der Auflage freigel., offene und heimliche Zechen zu meiden und ohne obrigkeitliche Erlaubnis außer einem abgebrochenen Brotmesser keine Wehr und keinen Harnisch mehr zu tragen oder in seinem Hause aufzubewahren, gelobt eidlich, diese Artikel zu befolgen, und schwört U. Im Falle der Übertretung dieser Verschreibung soll er ohne Urteil und Rechtsverfahren vom Nachrichter mit dem Schwert gerichtet werden.
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Jörg Haffner, seßhaft zu Rohr, wegen Doppel-Spiels und Verschleuderung seines Gutes zum Schaden seiner Kinder zu Stuttgart gef., jedoch auf seine und seiner Freundschaft Bitten freigel.,-schwört U. und gelobt eidlich, fortan alles Spiel und Doppel-Spiel zu meiden, die ihm auferlegte Pflegschaft seines Gutes anzunehmen, ohne Rat und Wissen der Pfleger nichts zu unternehmen, sich sonst "haushälterisch" zu verhalten und höchstens bei ehrbaren Gesellschaften am Tage eine mäßige Zeche zu tun.
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Heinz Rörlin aus Rohracker, seßhaft zu Oberesslingen [Stadt Esslingen], wegen strafbarer Handlungen gef., jedoch auf Fürbitten seiner Freunde und anderer ehrbarer Leute freigel., schwört U. und gelobt eidlich, zeitlebens gegen die Herrschaft und das Land Württemberg nicht zu handeln, auch Streitigkeiten mit württembergischen Untertanen und "Zugewandten" nur vor den zuständigen Gerichten auszutragen.