Bestand
Nachlass des Historikers Willy Andreas (1884-1967) Verkürzte Fassung (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der Nachlass wurde 1968/1969 vom
Generallandesarchiv gekauft. Weitere Teile, v a. Unterlagen von
Gerta Andreas geborene Marcks, Gemahlin von Willy Andreas, kamen
1985-1988 als Geschenk hinzu.
Inhalt und
Bewertung
Persönliches auch von
Familienmitgliedern, Familienkorrespondenz und -fotos. - Porträt
von Willy Andreas als Rektor der Universität Heidelberg (Ölbild).-
Entwürfe und Reinschriften seiner gedruckten und ungedruckten
Werke, Materialsammlungen zu Veröffentlichungen und Vorlesungen. -
überwiegend berufliche und wissenschaftliche Korrespondenz u.a. mit
Hermann Aubin, Hermann Baier, Ernst Bayer, Hermann Baumgartner,
Georg v. Below, Albert-Erich Brinckmann, Martin Dibelius, Fritz
Ernst, Walter Eucken, Eugen Fehrle, Heinrich Finke, Günter Franz,
Hans Fritzsche, Rudolf Goldschmit-Jentner, Karl Hampe, Franz Hampl,
Adolf Helbok, Willy Hellpach, Theodor Heuss, Hermann Hoepke, Karl
Jaspers, Ernst Kantorowicz, Erich Marcks, Friedrich Meinecke, Otto
Meisner, Karl Obser, Hermann Oncken, Friedrich Örtel, Friedrich
Panzer, Gustav Radbruch, Hermann Ranke, Reinecke-Bloch, Gerhard
Ritter, Hans Schäfer, Erich Schlesinger, Franz Schnabel, Rudolf
Sillib, Heinrich Ritter v. Srbik, Rudolf Stadelmann, Gerd
Tellenbach, Emil Utitz, Paul Wentzcke, sowie mit wissenschaftlichen
Instituten, Verlagen und historischen Vereinen. - Skizzen,
Entwürfe, Illustrationen zu Erzählungen und Märchen, Gedichte,
Reiseberichte (u.a. nach Italien) und Lebenserinnerungen von seiner
Frau Gerta, geb. Marcks.
Biografie: Der Historiker
Willy Andreas (*1884 Karlsruhe, +1967 Litzelstetten am Bodensee)
beendete 1907/8 sein Studium der Fächer Philosophie, Geschichte,
Germanistik und Romanistik mit seiner Promotion bei Erich Marcks
(Heidelberg) über die venezianischen Relazionen und ihr Verhältnis
zur Kultur der Renaissance. Als Mitarbeiter der Badischen
Historischen Kommission (1908-1912) verfasste er in deren Auftrag
eine Geschichte der badischen Verwaltungsorganisation und
Verfassung in den Jahren 1802-1818. Mit einem Teil dieser Arbeit
habilitierte er sich 1912 an der Universität Marburg. Nach kurzen
Lehrtätigkeiten an den Universitäten Marburg, Karlsruhe, Rostock
und Berlin übernahm Andreas die Nachfolge Hermann Onckens auf dem
Lehrstuhl für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. In
den Jahren 1932-1933 war er dort auch Rektor. Obwohl nicht Mitglied
der NSDAP, wurde er infolge verschärfter Entnazifizierungsmaßnahmen
1946 entlassen. Seine Bemühungen um eine Rehabilitierung führten zu
seiner Emeritierung im Jahr 1949. Nach einer Lehrstuhlvertretung an
der Universität Tübingen (1949-1951) wirkte er noch in den Jahren
1955-1959 als Honorarprofessor an der Universität Freiburg. Zu
seinem 75. Geburtstag verliehen ihm die Evangelisch Theologische
Fakultät in Heidelberg und die Juristische Fakultät in Freiburg die
Ehrendoktorwürde. Er war Mitglied u.a. der Historischen Kommission
bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen
Akademie zu Berlin, der Badischen Historischen Kommission und der
Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
sowie des Instituts für Landschaftskunde des Bodenseegebietes. Zu
den Themen seiner historischen Forschungen gehörten die Renaissance
und Reformationszeit, Persönlichkeiten wie Friedrich der Große,
Maria Theresia, Richelieu, Napoleon und Bismarck, Carl August von
Weimar und Goethe.
Bestandsgeschichte: Der
Nachlass wurde 1968/1969 durch Kauf vom Generallandesarchiv
erworben. Weitere Teile, v a. die Unterlagen seiner Frau Gerta
geborene Marcks, kamen 1985-1988 als Geschenk hinzu. Der erste Teil
wurde 1973 von Marie Salba erschlossen, der zweite Teil 1989 unter
ihrer Aufsicht von Angelika Herkert verzeichnet. Im Personenindex
des Nachtragsbandes wurden einige in Titelaufnahmen des 1. Bandes
nicht genannte Namen aufgenommen. Das folgende Online-Findmittel
wurde 2006 als verkürzte Fassung aus den genannten Findbüchern für
das Kalliope-Portal, die Zentralkartei der Autographen in
Bibliotheken, Archiven und Museen generiert. Archivisch
unspezifische Verzeichnungszusätze wie "Lebensdokument" , "Brief"
oder "Sammlung" sind vom Portal vorgegebene Kategorien.
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Andreas
- Extent
-
1118 Akten, ca. 200 Fotos (z.T. Glasnegative) und ca. 1200 Ansichtspostkarten, 1 Gemälde
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Andreas
- Related materials
-
Eike Wolgast, Andreas, Willy, Historiker, in: Badische Biographien 2, 1987, S. 4 - 7; ders. in: Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, hg. u.a. von W. U. Eckart, Heidelberg 2006
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-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
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Object type
- Bestand