Bestand
Papiere Johann Jakob Seitz (*1790, +1874) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Eingekommen von Herrn Fritz Seitz, Stuttgart, mit Tgb.Nr. 3724/84 vom 27. September 1984
Inhalt und Bewertung
Johann Jakob Seitz (28.03.1790-24.03.1874) war der siebte Sohn des Amtsverwesers, Heiligenpflegers und Ochsenwirts Matthäus Seitz (1717-1803) und seiner zweiten Frau Margarethe Hamer (1748-1806). Im Jahr 1804 wurde er nach seiner Konfirmation zu entfernten Verwandten nach Genf geschickt, um dort in den kommenden vier Jahren das Handwerk der Kellerei zu erlernen. Hier lernte er auch die französische Sprache, welche ihm bei seiner späteren Laufbahn als Kriegskurier sehr nützlich war. Auf dem Rückweg wurde er bei Stockach für den Kriegsdienst angeworben und in ein württembergisches Infanterie-Regiment aufgenommen. Schon im darauffolgenden Jahr 1809 wurde er nach Ludwigsburg zum Leibjägerkorps versetzt. Ab 1813 diente er als Kriegskurier, diese Tätigkeit verlangte zahlreiche Reisen von ihm, welche ihn häufig zwischen die Fronten und in große Gefahr brachten, so z.B. seine Reise im Jahr 1814 nach Weimar, als er dem dortigen Oberkommandierenden die Nachricht überbrachte, dass dieser von Napoleon ablassen und zu den Alliierten übertreten solle. Jedoch wurde er erst am 24. November 1815 durch ein Dekret zum wirklichen Kabinettskurier ernannt. Am 1. September 1840 wurde er mit der Kriegsgedenkmünze für seine "treuen Dienste in den Feldzügen 1809 und 1814" ausgezeichnet."
In den Jahren 1820 bis 1823 besuchte Johann Jakob Seitz außerdem die Forstschule in Hohenheim, daraufhin wurde ihm das Revieramt Rottenburg am Neckar übertragen, welches er bis 1834 verwaltete. Im Jahre 1834 ließ er sich nach Unterweissach versetzen. Im Jahr 1858 ging er in Pension und ließ sich in Ludwigsburg nieder, wo er am 24. Januar 1874 an einer Darmblutung starb. Begraben wurde er auf einem Friedhof in Ludwigsburg.
Im Jahr 1820 heiratete er Johanna Julie Gross (1799-1883), die Tochter des Hofmetzgers und Rosenwirts Johann Gross (1768-1822) und dessen Frau Johanna Veil, in deren Gasthof zur Rose die Leibjäger und Kuriere untergebracht waren. Aus der Ehe gingen drei Söhne und zwei Töchter hervor.
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 53/24
- Umfang
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2 Büschel
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Familienpapiere und genealogische Sammlungen >> Familienpapiere württembergischer Beamter 18.-20. Jahrhundert
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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1813-1823
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1813-1823