Archivale

Forderungen wegen der Streithagenschen Güter; Arrestsache

Enthält: Ein Bündel mit Akten (Eingaben und Beilagen zum Protokoll Nr. 395) bringen weitere Einzelheiten in der Auseinandersetzung um die Streithagenschen Güter zutage. Zunächst erfahren wir Näheres über die 1692 getroffenen Vereinbarungen: Am 19.4. hatten die Vertreter des Kerpener Gerichts, Schultheiß Weyerstraß und die Schöffen Schieffer, Sieger, Kraux, Jaixen und Wolter, in Köln ’auff der Bach im Wolff’ mit den Provisoren von St. Johann (als Gläubiger der Streithagenschen Güter) abgesprochen, dass diese sowohl vom Aufgeld [d. h. Verzichtgeld an den Verkäufer beim Abschluss des Kaufs zur Sicherheit gegen weitere Ansprüche] abzusehen als auch von den 240 Rtlr Schuldsumme 40 Rtlr und 24 Rtlr, d. h. eine halbe Jahrespension, abzuziehen bereit waren. Am 14.5. hatten sich dann Peter Wihrt, als Nachfolger des +Pächters Michael Hamecher, und Johann Lambert Buchem, als der Bevollmächtigte der Streithagenschen Erben, der die Güter für 1.660 [!] Rtlr ersteigert und mit Datum vom 6.2.1692 auch gerichtlich zugesprochen bekommen (’adiudicirt’) hatte, verglichen. Bucher überließ Wirth, der ihm anscheinend für den Kauf Geld vorgeschossen hatte, die oben genannten 40 Rtlr und versprach die halbe Jahrespacht [von 24 Rtlr oder 12 Maltern Roggen]. Die offizielle Bestätigung und Zahlung erfolgte dann am 28.5.1692. Als Sicherheit für die noch ausstehende Halbjahrespacht erwirkte Peter Wihrth zunächst beim Kerpener Gericht einen Arrest darauf, der jedoch bald wieder aufgehoben wurde, da von den Felderträgen bereits ’etliche Malter abgeführt’ wurden. Wihrt, der um seine Pacht fürchtete (’daß ich deß Pfachts ohne einige Ursach gantz entsetzt werden mögte’), beschwerte sich am 12.12. beim Domkapitel in Köln (als dem Vertreter des Landesherrn) gegen den damaligen Schultheißen-Verwalter Weyerstraß und den angeblichen Schuldner Johann Lambert Buchem. Die Herren nahmen die Klage an, gaben den Beklagten Kenntnis und Gelegenheit zur Antwort. Johann Lambert Buchem setzte sich daraufhin Anfang Januar schriftlich gegen die Forderung ab, behauptete die Aufhebung des Arrests als richtig und verlangte die weitere Verabfolgung der Pachten an ihn als ’Proprietarius’ (9.1.1693). Daraufhin wies das Domkapitel Peter Wihrt an das Kerpener Gericht zurück, ’pfahls er darüber noch etwan zu praetendiren [zu fordern] gemeint’. Über ein Jahr später, am 30.1.1694, wurde dort offensichtlich mit Eingaben seitens des Beklagten Buchem das Verfahren aufgenommen. Peter Wihrt fordert am 22.6. erneut, gegen einen Gerichtsbeschluss vom 19.5. [nicht vorhanden], die halbe Jahrespacht und den Zuschlag auf die Saat. Ende November (27.11.) 1696, nachdem zu Martini die nächste Pachtzahlung fällig geworden war, verlangt er noch einmal von Buchem die Zahlung der 240 Gl Pachtschulden und die Anerkennung des Arrests. Inzwischen hatte Buchem die Pacht aber nach Köln entrichtet (Quittung von Obristwachtmeister von Tondi [als bevollmächtigter Einnehmer]), und von Tondi verweist ihn darauf, sich seinerseits Entschädigung dafür zu besorgen. Das bestärkte wieder den laufenden Prozess gegen Peter Wirth. Man kommt jedoch substantiell nicht weiter. Am 27.5.1698 klagt Johann Buchem in der Gerichtsverhandlung, dass inzwischen Friedrich Holtz 13 oder 14 Gewalt Holz und Feldfrüchte von seinen (den ja noch umstrittenen) Ländereien weggenommen habe. Er bittet um Restitution und auch, dass im währenden Verfahren der Termin zur Inrotulation anberaumt werden möge. Besonders zu erwähnen sind folgende Schriftstücke: Eine Abschrift des Vergleichs vom 14.5.1692 (Lit. B, Nr. 1 und Nr. 5), der Protokollextrakt des Notars Mauritius Waldenburg über Vergleichserfüllung vom 28.5.1692 (Beilage in 3), eine Rechnung von Caspar _f46'))) ORDER BY Fn_Bez;

Reference number
Ge, 918
Notes
19.4.1692-22.5.1698

Context
Gericht >> 1.2 Erb- und Besitzstreitigkeiten
Holding
Gericht

Date of creation
1692 - 1698

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30.04.2025, 3:03 PM CEST

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Object type

  • Archivale

Time of origin

  • 1692 - 1698

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