Münze
Victorinus: Nachahmung
Münze wurde nachgeprägt. Nachprägungen meinen nicht offizielle oder halboffizielle Münzen regulärer römischer Staatsmünzen von minderer Qualität, die häufig Fehler in der Legende oder in den Bilddarstellungen sowie in den Gewichten und Metallgehalten besitzen. Sie wurden von in der Münzprägung nicht staatlich geschulten Römern im römischen Germanien geprägt, da sie überwiegend in römischen Fundkontexten auftauchen. Nachdem die Münzstätten Köln und Trier 274/75 n. Chr. durch Aurelian geschlossen wurden, kam es zu einer Geldverknappung. Als Notgeld wurden womöglich von offiziellen und privaten Institutionen die Münzen, die gerade im Umlauf waren, nachgeprägt und beispielsweise als Lohn ausgegeben. Die Währung wurde durch die Nachprägungen gestreckt. Die nachgeahmten Münzen sind dabei nicht zeitgleich mit den regulären Münzemissionen des regierenden Kaisers herausgegeben worden. Eine hohe Zahl der Imitationen weist sogar Averse und Reverse von verschiedenen vorausgegangenen Kaisern auf. Mit der Wiedereröffnung der Münzstätte Trier unter Diocletian nahm die Anzahl der nachgeprägten Münzen ab. (Dazu C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Trier ³(1997) 15f.; C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Köln (1993) 12-15) [SH] Vorderseite: Drapierte Panzerbüste des Victorinus n. r. mit Strahlenkrone. Rückseite: Pax steht n. l., hält in der erhobenen r. Hand einen Zweig, in der gesenkten l. Hand ein langes Zepter.
- Standort
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Archäologisches Museum der WWU Münster
- Sammlung
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Antike
Römische Kaiserzeit
- Inventarnummer
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M 5765
- Maße
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Gewicht: 2.89 g; Durchmesser: 22 mm; Stempelstellung: 11 h
- Material/Technik
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Bronze; geprägt
- Inschrift/Beschriftung
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Vorderseite: IMP C VICTO[R]INVS P F AV[G] Rückseite: PAX [AV]G V/*
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Das Objekt im Interaktiven Katalog des Münzkabinetts
R. Bland – A. Burnett (Hrsg.), The Normanby Hoard and other Roman coin hoards (1988) 206 Nr. 1908
J. Lallemand und M. Thirion, Le tresor de Saint Mard I. Taf. 12 Nr. 3783 (Avers könnte aus dem gleichen Atelier sein).
- Bezug (was)
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Bronze
Römische Kaiserzeit
Münze
Kupfer
Herrscher
Personifikation
Antike
Doppeldenar
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Deutschland
- (wann)
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274-284 n. Chr.
- (Beschreibung)
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Hergestellt
- Ereignis
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Sammeltätigkeit
- (wer)
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Dr. Markus R. Weder
- (Beschreibung)
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Gesammelt
- Rechteinformation
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Archäologisches Museum der WWU Münster
- Letzte Aktualisierung
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07.04.2025, 09:57 MESZ
Datenpartner
Archäologisches Museum der WWU Münster. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Münze
Beteiligte
- Dr. Markus R. Weder
Entstanden
- 274-284 n. Chr.