Bestand
Kirchengemeinde Oespel-Kley (Bestand)
Empfehlung zur Beständeübergreifenden Recherche: https://archiv-ekvw.de/fileadmin/mcs/archiv_ekvw/infomaterial/Anleitung_Recherche_DO.pdfGemeindegeschichte Die beiden Bauerschaften Oespel und Kley gehörten wie rund ein Dutzend weiterer Ortschaften zum Kirchspiel Lütgendortmund und besaßen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine eigene Kirche. Die Ortschaft Kley wuchs zwischen 1826 und 1870 von 25 auf 60 Gebäude an [B 3300, S. 20]. Das Jahr 1877 wird als "Wendepunkt" in der Entstehungsgeschichte der Kirchengemeinde Oespel-Kley bezeichnet, da aufgrund des ständigen Wachstums der westlich von Dortmund gelegenen, ausgedehnte Gemeinde Lütgendortmund eine dritte Pfarrstelle notwendig wurde [B 3300, S. 10f.]. Die größere Gemeindevertretung der Kirchengemeinde Lütgendortmund beschloss die Errichtung einer Pfarrstelle, deren Inhaber seinen Wohnsitz in Marten zu nehmen und von da aus die Gemeindeglieder in den Ortschaften Marten, Oespel, Kirchlinde und Rahm - zusammen ca. 4.000 Personen - zu pastorieren hatte. Die Errichtung wurde vom Evangelischen Oberkirchenrat (EOK) am 14.5.1881 genehmigt [LkA EKvW A 6-02]. Im Oktober 1881 wurde die Wahl des Pfarramtskandidaten Wilhelm Klein zum 3. Pfarrer der Kirchengemeinde Lütgendortmund landesherrlich bestätigt [KA 1881, S. 79].Obwohl die Gemeindebezirke Werne und Marten als selbständige Kirchengemeinden von Lütgendortmund 1893 bzw. 1894 abgezweigt worden waren, zählte die Kirchengemeinde Lütgendortmund 1895 noch 12.948 Gemeindeglieder bei den ihr verbliebenen zwei Pfarrstellen. Eine 3. Pfarrstelle für die Kirchengemeinde Lütgendortmund war nötig. Der EOK genehmigte daher am 12.8.1895 die Errichtung einer solchen mit dem vorläufigen Wohnsitz in Oespel. Der Pfarrbezirk bestand aus den Landgemeinden Oespel-Kley. Die Errichtung trat zum 1.1.1896 in Kraft [KA 1895, S. 82]. Bei der Visitation im März 1897 wurden Möglichkeiten zur "Beschaffung gottesdienstlicher Lokale in Oespel und Stockum" beraten, was letztlich den Anstoß für die Planung von Betsälen gab, derer sich Pfarrer Höfing-hoff eifrig annahm [W 10050, S. 522]. Die in Oespel wegen des Mangels an geeigneten Wohnungen auftauchende Frage nach einem Pfarrhaus wurde nach Beschluss des Presbyteriums im Jahre 1897 dann im Jahre 1899 realisiert [B 3300, S. 11]. Am 24.7.1902 konnte die aus Bruchsteinen neu errichtete Kirche in Oespel eingeweiht werden [B 3300, S. 11f.].Da Pfarrer Schulze-Noelle durch doppelte Amtsführung in Oespel und Stockum offensichtlich überlastet war, trat Ende 1902 der Hilfsprediger Wortmann aus Barop in der Gemeinde seinen Hilfsdienst an. 1903 wurde dasselbe Problem jedoch erneut akut. Man löste es diesmal durch Neueinstellung von zwei weiteren Hilfspredigern, von denen einer für Stockum berufen wurde. Nach dieser Entlastung für Pfarrer Schulze-Noelle wurde am 17.12.1903 beschlossen, Kley zu Oespel (als fortan gemeinsamen Seelsorgebezirk) zu schlagen. [B 3300, S. 12].1905 wurde die 1856 gegründete Zeche in Oespel von einem schweren Brandunglück getroffen, dem 39 Bergleute zum Opfer fielen [B 3300, S. 25]. 1906 hatte der Pfarrbezirk Oespel-Kley knapp 3.800 Gemeindeglieder und beantragte am 10.6.1906 die Auspfarrung aus der ca. 18.000 Gemeindeglieder zählenden Gesamtgemeinde Lütgendortmund. Diese stimmte der Auspfarrung am 17.1.1907 zu. Zum 15.8.1907 wurden die Evangelischen in Oespel aus der Kirchengemeinde Lütgendortmund ausgepfarrt und zu einer selbständigen Kirchengemeinde Oespel vereinigt. Die 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Lütgendortmund wurde zugleich auf die Kirchengemeinde Oespel als deren Pfarrstelle übertragen [KA 1907, S. 51].1910 wurde ein Gemeindehaus (Vereinssaal) gebaut [LkA EKvW 3.37 Nr. 298]. Nach dessen Inbetriebnahme erlebte das Vereinsleben unter Leitung des Pfarrverwalters Scheller neuen Auftrieb [B 3300, S. 13]. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ereigneten sich allerdings zunehmend Kirchenaustritte; allein im Jahre 1920 kehrten 116 Gemeindeglieder in Oespel der Kirchengemeinde den Rücken. Da zudem etliche Kinder der Gemeinde in der 1922 geschaffenen weltlichen Schule angemeldet wurden, schien der bedrohliche Zustand anzuhalten. Mitte der 1920er Jahre trat jedoch ein Stillstand in der kirchenbedrohlichen Entwicklung ein. Zu dieser Zeit besaß die kleinere katholische Gemeinde in Oespel bereits einen Kindergarten, wohin auch einige ev. Kinder geschickt wurden. Unter nicht geringen Opfern aller Gemeindeglieder konnten dann aber der große Saal des ev. Gemeindehauses als Kindergarten und der daneben liegende kleinere Raum als Näh- und Handarbeitsschule eingerichtet werden. Vom 15.4.1928 an war der Kindergarten jeden Vormittag geöffnet [W 3429, S. 12].Nachdem das Jahr 1933 zunächst positive Entwicklungen für die Kirchengemeinde zu bringen schien, denn eine ganze Anzahl zuvor ausgetretener Gemeindeglieder fand zur Kirche zurück und auch die weltlichen Schulen wurden geschlossen, war dieser Zustand dann doch nicht von langer Dauer. Bald überstiegen die Zahlen der Austrittsbewegungen jene der 1920er Jahre [W 3429, S. 16]. Nach einem Luftangriff am 12.12.1944 wurden neben einer Reihe anderer Häuser auch die Kirche, das Pfarrhaus und das Gemeindehaus zerstört. Notdürftig wurde der Gottesdienst in einem Gasthof, der sich eine halbe Stunde entfernt befand, aufrecht erhalten [B 3300, S. 13]. Erst ab Juni 1946 fanden die ersten Gottesdienste wieder in der notdürftig hergestellten Kirche statt [W 3429, S. 18]. Das Gemeindehaus wurde 1953 (und 1964) baulich erweitert [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446].Zum 1.1.1960 wurden Einwohner der Kirchengemeinde Marten, Oespel und Lütgendortmund aus diesen Kirchengemeinden ausgepfarrt, um fortan gemeinsam die Stephanus-Kirchengemeinde Dortmund-Marten zu bilden [s. auch zu den Grenzen KA 1960, S. 32]. Zum 1.4.1962 wurde eine weitere, 2. Pfarrstelle errichtet [KA 1962, S. 73]. Zum 1.1.1963 wurden die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Oespel, die nördlich des Rheinlanddammes und östlich der Straße Planetenfeld wohnten, in die Kirchengemeinde Dorstfeld umgepfarrt [KA 1963, S. 18f.]. In Dortmund-Kley wurde am 27.9.1964 die Pavillon-Kirche der Kirchengemeinde Oespel eingeweiht, die ein in Fertigbauweise erstelltes Gemeindezentrum war. 1966 erhielt Kley dann auch die Genehmigung zum Bau eines Pfarrhauses [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446]. Zum 1.1.1968 wurden die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Oespel, die nördlich des Ruhrschnellweges wohnten, die die Immanuel-Kirchengemeinde Marten umgepfarrt [KA 1968, S. 26]. Zum 1.4.1971 wurde eine weitere, 3. Pfarrstelle errichtet [KA 1971, S. 94]. Am 7.12.1975 wurde ein neuer ev. Kindergarten in Dortmund-Oespel eingeweiht [W 3429]. Zum 1.6.1977 wurde die 1. Pfarrstelle aufgehoben [KA 1977, S. 102f.]. 15 Jahre nach der Errichtung beabsichtigte die Kirchengemeinde 1979, den Behelfspavillon durch den Neubau eines Gemeindehauses mit Jugendräumen zu ersetzen. Der Bau konnte im Herbst 1983 vollendet werden [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446]. Vom 3.5.1991 an führte die Kirchengemeinde Oespel den Namen "Ev. Kirchengemeinde Oespel-Kley" [KA 1991, S. 152]. Zum 15.8.2000 wurde die 1. Pfarrstelle aufgehoben [KA 2000, S. 186]. Zum 1.1.2006 fusionierten Dorstfeld, Oberdorstfeld, Marten-Immanuel, Marten-Stephanus und Oespel-Kley zur Evangelischen Elias-Kirchengemeinde Dortmund. Die 1. Pfarrstelle Oespel-Kleys wurde zur 5. Pfarrstelle der neuen Elias-Gemeinde [KA 2005, S. 313]. Diese 5. Pfarrstelle wurde zum 1.3.2010 aufgehoben [KA 2010, S. 43].Literatur Ulrich Althöfer: Der Architekt Karl Siebold (1854-1937) : zur Geschichte des evangelischen Kirchenbaus in Westfalen, Bielefeld 1998 (W 10050); Ewald Hüttemann ; Franz Kurowski: Festschrift zur Einweihung des Evangelischen Kindergartens Dortmund-Oespel, 7. Dezember 1975, Dortmund 1975 (W 3429); Oespel-Kley und seine evangelische Kirche, Oespel-Kley 1963 (B 3300); Heinz Pickhan: 1100 Jahre Oespel. Oespel gestern und heute. Beitrag zur Geschichte eines Dortmunder Stadtteils, Dortmund 1982.Bearbeitung und Benutzung des BestandesDas Archiv der Ev. Kirchengemeinde Oespel-Kley (Ev. Kirchenkreis Dortmund-West) wurde 2006 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet und 2010 um einen Nachtrag erweitert. Es umfasst insgesamt 177 Verzeichnungseinheiten, die sich über den Zeitraum von 1896 bis 2007 erstrecken. Im Archiv der Kirchengemeinde befinden sich wenige Akten aus der Zeit vor der Gemeindegründung, die sich vor allem mit dem Bau der Kirche und des Gemeindehauses in Oespel beschäftigen. Die im Archiv vorhandenen Protokollbücher der Kirchengemeinde hingegen beginnen erst im Jahr 1923. Neben dem Kirchbau in Oespel ist auch der Bau des Gemeindezentrums in Kley gut dokumentiert.Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke "Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch" eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter "Darin" sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke. Im Anhang sind die Kirchenbücher der Kirchengemeinde Oespel aufgelistet, die im Landeskirchlichen Archiv deponiert wurden. Aus lagerungstechnischen Gründen befinden sie sich im Bestand LkA EkvW 8.3 (deponierte Kirchenbücher der Kirchengemeinden der EkvW).Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 (1) Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für personenbezogene Akten gelten laut § 7 (2) ArchG zusätzlichen Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingesehen werden. Ist das Todesdatum nicht feststellbar, bemisst sich diese Frist auf 90 Jahre nach der Geburt. Bei Akten, die nicht explizit personenbezogen angelegt sind, aber dennoch schützenswerte Belange enthalten, weist der Zusatz: - Personenschutzfristen beachten! - auf diesen besonderen Umstand hin.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EkvW 4.222 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.222 Nr. ...".Bielefeld, Januar 2014
Form und Inhalt: Empfehlung zur Beständeübergreifenden Recherche: https://archiv-ekvw.de/fileadmin/mcs/archiv_ekvw/infomaterial/Anleitung_Recherche_DO.pdf
Gemeindegeschichte
Die beiden Bauerschaften Oespel und Kley gehörten wie rund ein Dutzend weiterer Ortschaften zum Kirchspiel Lütgendortmund und besaßen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine eigene Kirche. Die Ortschaft Kley wuchs zwischen 1826 und 1870 von 25 auf 60 Gebäude an [B 3300, S. 20]. Das Jahr 1877 wird als "Wendepunkt" in der Entstehungsgeschichte der Kirchengemeinde Oespel-Kley bezeichnet, da aufgrund des ständigen Wachstums der westlich von Dortmund gelegenen, ausgedehnte Gemeinde Lütgendortmund eine dritte Pfarrstelle notwendig wurde [B 3300, S. 10f.]. Die größere Gemeindevertretung der Kirchengemeinde Lütgendortmund beschloss die Errichtung einer Pfarrstelle, deren Inhaber seinen Wohnsitz in Marten zu nehmen und von da aus die Gemeindeglieder in den Ortschaften Marten, Oespel, Kirchlinde und Rahm - zusammen ca. 4.000 Personen - zu pastorieren hatte. Die Errichtung wurde vom Evangelischen Oberkirchenrat (EOK) am 14.5.1881 genehmigt [LkA EKvW A 6-02]. Im Oktober 1881 wurde die Wahl des Pfarramtskandidaten Wilhelm Klein zum 3. Pfarrer der Kirchengemeinde Lütgendortmund landesherrlich bestätigt [KA 1881, S. 79].
Obwohl die Gemeindebezirke Werne und Marten als selbständige Kirchengemeinden von Lütgendortmund 1893 bzw. 1894 abgezweigt worden waren, zählte die Kirchengemeinde Lütgendortmund 1895 noch 12.948 Gemeindeglieder bei den ihr verbliebenen zwei Pfarrstellen. Eine 3. Pfarrstelle für die Kirchengemeinde Lütgendortmund war nötig. Der EOK genehmigte daher am 12.8.1895 die Errichtung einer solchen mit dem vorläufigen Wohnsitz in Oespel. Der Pfarrbezirk bestand aus den Landgemeinden Oespel-Kley. Die Errichtung trat zum 1.1.1896 in Kraft [KA 1895, S. 82]. Bei der Visitation im März 1897 wurden Möglichkeiten zur "Beschaffung gottesdienstlicher Lokale in Oespel und Stockum" beraten, was letztlich den Anstoß für die Planung von Betsälen gab, derer sich Pfarrer Höfing-hoff eifrig annahm [W 10050, S. 522]. Die in Oespel wegen des Mangels an geeigneten Wohnungen auftauchende Frage nach einem Pfarrhaus wurde nach Beschluss des Presbyteriums im Jahre 1897 dann im Jahre 1899 realisiert [B 3300, S. 11]. Am 24.7.1902 konnte die aus Bruchsteinen neu errichtete Kirche in Oespel eingeweiht werden [B 3300, S. 11f.].
Da Pfarrer Schulze-Noelle durch doppelte Amtsführung in Oespel und Stockum offensichtlich überlastet war, trat Ende 1902 der Hilfsprediger Wortmann aus Barop in der Gemeinde seinen Hilfsdienst an. 1903 wurde dasselbe Problem jedoch erneut akut. Man löste es diesmal durch Neueinstellung von zwei weiteren Hilfspredigern, von denen einer für Stockum berufen wurde. Nach dieser Entlastung für Pfarrer Schulze-Noelle wurde am 17.12.1903 beschlossen, Kley zu Oespel (als fortan gemeinsamen Seelsorgebezirk) zu schlagen. [B 3300, S. 12].
1905 wurde die 1856 gegründete Zeche in Oespel von einem schweren Brandunglück getroffen, dem 39 Bergleute zum Opfer fielen [B 3300, S. 25]. 1906 hatte der Pfarrbezirk Oespel-Kley knapp 3.800 Gemeindeglieder und beantragte am 10.6.1906 die Auspfarrung aus der ca. 18.000 Gemeindeglieder zählenden Gesamtgemeinde Lütgendortmund. Diese stimmte der Auspfarrung am 17.1.1907 zu. Zum 15.8.1907 wurden die Evangelischen in Oespel aus der Kirchengemeinde Lütgendortmund ausgepfarrt und zu einer selbständigen Kirchengemeinde Oespel vereinigt. Die 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Lütgendortmund wurde zugleich auf die Kirchengemeinde Oespel als deren Pfarrstelle übertragen [KA 1907, S. 51].
1910 wurde ein Gemeindehaus (Vereinssaal) gebaut [LkA EKvW 3.37 Nr. 298]. Nach dessen Inbetriebnahme erlebte das Vereinsleben unter Leitung des Pfarrverwalters Scheller neuen Auftrieb [B 3300, S. 13]. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ereigneten sich allerdings zunehmend Kirchenaustritte; allein im Jahre 1920 kehrten 116 Gemeindeglieder in Oespel der Kirchengemeinde den Rücken. Da zudem etliche Kinder der Gemeinde in der 1922 geschaffenen weltlichen Schule angemeldet wurden, schien der bedrohliche Zustand anzuhalten. Mitte der 1920er Jahre trat jedoch ein Stillstand in der kirchenbedrohlichen Entwicklung ein. Zu dieser Zeit besaß die kleinere katholische Gemeinde in Oespel bereits einen Kindergarten, wohin auch einige ev. Kinder geschickt wurden. Unter nicht geringen Opfern aller Gemeindeglieder konnten dann aber der große Saal des ev. Gemeindehauses als Kindergarten und der daneben liegende kleinere Raum als Näh- und Handarbeitsschule eingerichtet werden. Vom 15.4.1928 an war der Kindergarten jeden Vormittag geöffnet [W 3429, S. 12].
Nachdem das Jahr 1933 zunächst positive Entwicklungen für die Kirchengemeinde zu bringen schien, denn eine ganze Anzahl zuvor ausgetretener Gemeindeglieder fand zur Kirche zurück und auch die weltlichen Schulen wurden geschlossen, war dieser Zustand dann doch nicht von langer Dauer. Bald überstiegen die Zahlen der Austrittsbewegungen jene der 1920er Jahre [W 3429, S. 16]. Nach einem Luftangriff am 12.12.1944 wurden neben einer Reihe anderer Häuser auch die Kirche, das Pfarrhaus und das Gemeindehaus zerstört. Notdürftig wurde der Gottesdienst in einem Gasthof, der sich eine halbe Stunde entfernt befand, aufrecht erhalten [B 3300, S. 13]. Erst ab Juni 1946 fanden die ersten Gottesdienste wieder in der notdürftig hergestellten Kirche statt [W 3429, S. 18]. Das Gemeindehaus wurde 1953 (und 1964) baulich erweitert [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446].
Zum 1.1.1960 wurden Einwohner der Kirchengemeinde Marten, Oespel und Lütgendortmund aus diesen Kirchengemeinden ausgepfarrt, um fortan gemeinsam die Stephanus-Kirchengemeinde Dortmund-Marten zu bilden [s. auch zu den Grenzen KA 1960, S. 32]. Zum 1.4.1962 wurde eine weitere, 2. Pfarrstelle errichtet [KA 1962, S. 73]. Zum 1.1.1963 wurden die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Oespel, die nördlich des Rheinlanddammes und östlich der Straße Planetenfeld wohnten, in die Kirchengemeinde Dorstfeld umgepfarrt [KA 1963, S. 18f.]. In Dortmund-Kley wurde am 27.9.1964 die Pavillon-Kirche der Kirchengemeinde Oespel eingeweiht, die ein in Fertigbauweise erstelltes Gemeindezentrum war. 1966 erhielt Kley dann auch die Genehmigung zum Bau eines Pfarrhauses [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446]. Zum 1.1.1968 wurden die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde Oespel, die nördlich des Ruhrschnellweges wohnten, die die Immanuel-Kirchengemeinde Marten umgepfarrt [KA 1968, S. 26]. Zum 1.4.1971 wurde eine weitere, 3. Pfarrstelle errichtet [KA 1971, S. 94]. Am 7.12.1975 wurde ein neuer ev. Kindergarten in Dortmund-Oespel eingeweiht [W 3429]. Zum 1.6.1977 wurde die 1. Pfarrstelle aufgehoben [KA 1977, S. 102f.]. 15 Jahre nach der Errichtung beabsichtigte die Kirchengemeinde 1979, den Behelfspavillon durch den Neubau eines Gemeindehauses mit Jugendräumen zu ersetzen. Der Bau konnte im Herbst 1983 vollendet werden [LkA EKvW 2.2 Nr. 9446]. Vom 3.5.1991 an führte die Kirchengemeinde Oespel den Namen "Ev. Kirchengemeinde Oespel-Kley" [KA 1991, S. 152]. Zum 15.8.2000 wurde die 1. Pfarrstelle aufgehoben [KA 2000, S. 186]. Zum 1.1.2006 fusionierten Dorstfeld, Oberdorstfeld, Marten-Immanuel, Marten-Stephanus und Oespel-Kley zur Evangelischen Elias-Kirchengemeinde Dortmund. Die 1. Pfarrstelle Oespel-Kleys wurde zur 5. Pfarrstelle der neuen Elias-Gemeinde [KA 2005, S. 313]. Diese 5. Pfarrstelle wurde zum 1.3.2010 aufgehoben [KA 2010, S. 43].
Literatur
Ulrich Althöfer: Der Architekt Karl Siebold (1854-1937) : zur Geschichte des evangelischen Kirchenbaus in Westfalen, Bielefeld 1998 (W 10050);
Ewald Hüttemann ; Franz Kurowski: Festschrift zur Einweihung des Evangelischen Kindergartens Dortmund-Oespel, 7. Dezember 1975, Dortmund 1975 (W 3429);
Oespel-Kley und seine evangelische Kirche, Oespel-Kley 1963 (B 3300);
Heinz Pickhan: 1100 Jahre Oespel. Oespel gestern und heute. Beitrag zur Geschichte eines Dortmunder Stadtteils, Dortmund 1982.
Bearbeitung und Benutzung des Bestandes
Das Archiv der Ev. Kirchengemeinde Oespel-Kley (Ev. Kirchenkreis Dortmund-West) wurde 2006 im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen verzeichnet und 2010 um einen Nachtrag erweitert. Es umfasst insgesamt 177 Verzeichnungseinheiten, die sich über den Zeitraum von 1896 bis 2007 erstrecken.
Im Archiv der Kirchengemeinde befinden sich wenige Akten aus der Zeit vor der Gemeindegründung, die sich vor allem mit dem Bau der Kirche und des Gemeindehauses in Oespel beschäftigen. Die im Archiv vorhandenen Protokollbücher der Kirchengemeinde hingegen beginnen erst im Jahr 1923. Neben dem Kirchbau in Oespel ist auch der Bau des Gemeindezentrums in Kley gut dokumentiert.
Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke "Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch" eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter "Darin" sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.
Im Anhang sind die Kirchenbücher der Kirchengemeinde Oespel aufgelistet, die im Landeskirchlichen Archiv deponiert wurden. Aus lagerungstechnischen Gründen befinden sie sich im Bestand LkA EkvW 8.3 (deponierte Kirchenbücher der Kirchengemeinden der EkvW).
Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 (1) Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz - ArchG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für personenbezogene Akten gelten laut § 7 (2) ArchG zusätzlichen Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person eingesehen werden. Ist das Todesdatum nicht feststellbar, bemisst sich diese Frist auf 90 Jahre nach der Geburt. Bei Akten, die nicht explizit personenbezogen angelegt sind, aber dennoch schützenswerte Belange enthalten, weist der Zusatz: - Personenschutzfristen beachten! - auf diesen besonderen Umstand hin.
Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen bzw. des Aufbewahrung- und Kassationsplans.
Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EkvW 4.222 Nr. ... (hier folgt die Archivsignatur der entsprechenden Archivalie). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.222 Nr. ...".
Bielefeld, Januar 2014
- Bestandssignatur
-
4.222
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.03. Kirchenkreis Dortmund
- Bestandslaufzeit
-
1899 - 2005
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
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- Letzte Aktualisierung
-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1899 - 2005