Arbeitspapier | Working paper

Das Wettrennen um die Energieressourcen in Subsahara-Afrika

Wegen des Fracking-Booms in Nordamerika ist der Ölpreis auf einen sehr niedrigen Stand gefallen. Dennoch gibt es ein Wettrennen um die Energieressourcen in Subsahara-Afrika. Bis zum Jahr 2030 dürfte der weltweite Energieverbrauch um gut 30 Prozent zunehmen. Gleichzeitig werden die konventionellen Energievorräte in den alten und neuen Zentren der Weltwirtschaft immer knapper. Afrika südlich der Sahara verfügt hingegen über umfangreiche noch nicht erschlossene Ressourcen. Um diese konkurrieren etablierte und aufstrebende Mächte: Europäische Staaten werden in Zukunft stärker auf subsaharische Energieressourcen angewiesen sein. Sie bauen ihr politisches und wirtschaftliches Engagement in der Region entsprechend aus, agieren aber aus einer Position der Schwäche. Aufgrund des Fracking-Booms spielt der Import von Energieträgern aus Subsahara-Afrika für die Vereinigten Staaten zurzeit kaum eine Rolle. Der Rückzug amerikanischer Konzerne könnte sich allerdings als Fehler erweisen, weil die unkonventionellen Ressourcen in Nordamerika in zwölf Jahren aufgebraucht sein dürften. China hat zuletzt von der globalen Finanzkrise und dem Rückzug amerikanischer und kanadischer Konzerne profitiert. Die Volksrepublik verfolgt eine langfristige Strategie in Subsahara-Afrika: Sie möchte ihren Energiebedarf durch – nicht marktübliche – Liefervereinbarungen mit langer Laufzeit decken. Für Brasilien steht nicht der Import von Energieträgern im Vordergrund, sondern die Internationalisierung brasilianischer Unternehmen und Marktchancen in Übersee. Der staatliche Öl- und Gaskonzern Petrobras zieht sich allerdings aus Subsahara-Afrika zurück. Südafrika könnte seinem Energiemangel durch regionale Kooperation entgegenwirken. Die teils beeindruckenden Pläne, Strom aus Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo zu importieren, sind allerdings schwer umsetzbar.

Das Wettrennen um die Energieressourcen in Subsahara-Afrika

Urheber*in: Scholvin, Sören; Alves, Ana Cristina; Andreasson, Stefan

Attribution - NonCommercial - NoDerivates 4.0 International

ISSN
1862-3603
Extent
Seite(n): 8
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Bibliographic citation
GIGA Focus Afrika (1)

Subject
Internationale Beziehungen
Politikwissenschaft
spezielle Ressortpolitik
internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
internationale Wirtschaftsbeziehungen
natürliche Ressourcen
Afrika südlich der Sahara
USA
Europa
China
Energieträger
Export
Rohstoffvorkommen
Republik Südafrika
Brasilien

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Scholvin, Sören
Alves, Ana Cristina
Andreasson, Stefan
Event
Veröffentlichung
(who)
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
(where)
Deutschland, Hamburg
(when)
2015

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-420791
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Arbeitspapier

Associated

  • Scholvin, Sören
  • Alves, Ana Cristina
  • Andreasson, Stefan
  • GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien

Time of origin

  • 2015

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