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Berufsbezogene Kohortenschicksale und Kontrollüberzeugungen ostdeutscher Erwachsener nach der Wende

"In Übereinstimmung mit mehreren soziologischen und psychologischen handlungstheoretischen Ansätzen bietet das Konzept der Entwicklungsregulation die Möglichkeit, den Lebenslauf als Ergebnis von Lernprozessen und absichtsvollem individuellen Handeln innerhalb gegebener Chancenstrukturen zu verstehen. Im Rahmen der Studie 'Lebensverläufe und historischer Wandel in der ehemaligen DDR' wurde u.a. untersucht, wie unterschiedliche Lebensverläufe und Wendeerfahrungen in der ostdeutschen Bevölkerung mit unterschiedlichen Kontrollstrategien zusammenhängen. Vier Schlüsselkomponenten wurden erhoben: Entwicklungsziele, primäres und sekundäres Kontrollstreben, kontrollbezogene Überzeugungen und Selbstwertgefühl. Die Stichprobe ist repräsentativ für die 1991 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR lebende Bevölkerung der Geburtsjahrgänge 1929-31, 1939-41, 1951-53 und 1959-61 und umfaßt für die hier gezeigten Analysen 1265 Personen. Die Befragung fand 1993 statt. Die gesellschaftliche Transformation in der ehemaligen DDR stellt die Angehörigen verschiedener Alterskohorten vor unterschiedlich schwierige Bewältigungsaufgaben. Insbesondere die im mittleren Erwachsenenalter von der gesellschaftlichen Transformation Betroffenen stehen vor einer entwicklungsregulativen Kalamität, die sie nur teilweise erfolgreich bewältigen. Für alle vier untersuchten Alterskohorten läßt sich zeigen, daß adaptive entwicklungsregulative Strategien etwa der kompensatorischen Wahl von Entwicklungszielen und der Zielflexibilität verwendet werden. Bei den Anfang 30-, 40- und 60-jährigen bleibt der wahrgenommene Selbstwert auch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Bei den Anfang 50-jährigen jedoch kommt es zu Selbstwertverlusten, die auch durch die Verwendung von Entwicklungszielanpassungen und Kontrollstrategien nicht ausgeglichen werden können." (Autorenreferat)

Berufsbezogene Kohortenschicksale und Kontrollüberzeugungen ostdeutscher Erwachsener nach der Wende

Urheber*in: Diewald, Martin; Huinink, Johannes

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Occupation-related cohort fates and control convictions of east German adults after the political transformation
ISBN
3-593-35437-3
Umfang
Seite(n): 765-780
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch". Halle, 1995

Erschienen in
Gesellschaften im Umbruch: Verhandlungen des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Halle an der Saale 1995

Thema
Wirtschaft
Berufsforschung, Berufssoziologie
Bundesrepublik Deutschland
Erwachsener
Transformation
Selbstbild
neue Bundesländer
Coping-Verhalten
Lebenslauf
Wende
empirisch
empirisch-quantitativ

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Diewald, Martin
Huinink, Johannes
Ereignis
Herstellung
(wer)
Clausen, Lars
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
1996

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-140358
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Beteiligte

  • Diewald, Martin
  • Huinink, Johannes
  • Clausen, Lars
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Entstanden

  • 1996

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