Bestand

Fotosammlung Theodor Schuhmann & Sohn (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Das Kalrsruher Fotoatelier Theodor Schuhmann (seit 1859 Hoffotograf) bestand seit 1852, unter dem Namen Theodor Schuhmann & Sohn bis 1922. Der Verbleib des Firmenarchivs ist unbekannt, ebenso der Weg der 2007 aus Privatbesitz für das Generallandesarchiv erworbenen Fotos. Ein Konvolut Glasplatten des Ateliers Theodor Schuhmann&Sohn bildet heute den Bestand GLA 69 Baden, Sammlung 1995 F III.

Inhalt und Bewertung

Fotos der fürstlichen Familie und der Karlsruher Honoratiorengesellschaft. Wegen der großen Formate, der verschiedenen Techniken und Rückvermerken wie "Bromsilber" oder "Pigment" ist die Verwendung als Ausstellungsstücke im Atelier wahrscheinlich. Die Mehrzahl der Fotos dürfte aus der Zeit zwischen 1890 und 1906 stammen.

Überlieferung: Das Karlsruher Fotoatelier Theodor Schuhmann bestand seit 1852, unter dem Namen Theodor Schuhmann & Sohn bis 1922. Als Hoffotograf (seit 1859) zählte Schuhmann, der sich wie die meisten frühen Fotografen auch als Maler und Künstler verstand, zu den wichtigen Adressen der Karlsruher Honoratiorengesellschaft. Viele Fotografien aus dem Atelier haben sich verstreut erhalten, der Verbleib des Firmenarchivs ist aber unbekannt. 2007 konnte das Generallandesarchiv aus Sammlerbesitz 21 großformatige Fotos erwerben, deren Weg bis dahin aber nicht mehr rekonstruierbar ist. Ebenfalls der eigentlichen Provenienz "Atelier Schuhmann & Sohn" sind wohl Glasplatten zuzurechnen, die schon 1976 in das Generallandesarchiv gelangten; sie bilden heute den Bestand GLA 69 Baden, Sammlung 1995 F III.

Inhalt: Die Porträts von Personen des fürstlichen Hauses, von Amtsinhabern und Angehörigen einer städtischen Oberschicht repräsentieren die darstellerischen Konventionen der Jahrhundertwende auf hohem fotografischen Niveau. Wegen der Größe der Abzüge, des gleichartigen Trägermaterials, der verschiedenen Aufnahme- und Oberflächentechniken und auch wegen Rückvermerken wie "Bromsilber" oder "Pigment" waren die Fotos wahrscheinlich Ausstellungsstücke im Atelier des Fotografen, der den Kunden damit seine Möglichkeiten (und Preise) zeigen konnte. Zur fotografischen Selbstverständlichkeit gehörte dabei auch das Nachkolorieren. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, bei dem der Charakter des Fotos durch die Übermalung fast aufgehoben wird, ist das Großfoto einer Unbekannten in glanzvoller Garderobe (Nr. 6); vielleicht handelt es sich dabei um ein frühes Bild der späteren Großherzogin Hilda als Erbprinzessin. Dagegen dürfte es sich bei dem Porträt der jungen Großherzogin Luise um einen Ausschnitt aus einem der Fotos des großherzoglichen Paars von 1857 handeln, der aber erst sehr viel später angefertigt wurde. Die Merhzahl der Fotos dürfte zwischen 1890 und 1906 (dem Tod Großherzog Friedrichs I.) entstanden sein. Die meisten Fotos sind auf braune, säurehaltige Pappe aufgezogen, die sich von den Rändern her auflöst. Karlsruhe, im April 2008 Konrad Krimm

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, F-S Schuhmann
Umfang
21 Fotos

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Sonderbestände >> Abbildungen (Bilder, Fotos, Postkarten) >> Verlage und Ateliers >> Sammlung Schuhmann & Sohn
Verwandte Bestände und Literatur
Konrad Krimm, Bildregisseure der Macht - die Hoffotografen, in: Gut Licht! Fotografie in Baden 1840-1930. Ausstellung des Badischen Landesmuseums und des Generallandesarchivs Karlsruhe. Katalog, bearb. von Elisabeth Haug, Karlsruhe 2003, S. 133-158.

Bestandslaufzeit
(1857) ca. 1890 - 1906

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • (1857) ca. 1890 - 1906

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