Bestand
EB/1, Pfarrer Hans Becker (Bestand)
Verwaltungsgeschichte/biografische
Angaben: Hans Becker wurde am 24. März 1905 in Montabaur als Sohn von
Heinrich Becker, Studienrat und Gymnasialprofessor, und Maria geb. Flügel
geboren und wuchs auch dort auf. Schon früh interessierte sich Hans
Becker für die Geschichte seines Heimatortes und begann, gefördert durch
Heimatforscher im Bekanntenkreis, bereits als Gymnasiast mit ersten
Forschungen. Als Student veröffentlichte er 1925 erstmals Beiträge über
die Geschichte von Montabaur in der "Westerwälder Volkszeitung".
Becker studierte Theologie in Fulda und Limburg und wurde 1928 in
Limburg zum Priester geweiht. Von 1932 bis 1940 war er als Kaplan tätig,
zunächst in Höhr-Grenzhausen (1928-1932) und Hachenburg (1932-1935), dann
in Frankfurt (Höchst 1935-1937; Allerheiligen 1937-1940), bevor er 1940
Pfarrer in Wehrheim wurde. Dort erwarb er sich in der Kriegs- und
Nachkriegszeit aufgrund seines Einsatzes für Kriegsgefangene und
Heimatvertriebene den Beinamen "Engel von Wehrheim". Von Wehrheim
wechselte er 1953 als Pfarrer nach Königstein und anschließend, 1959,
nach Limburg-Ahlbach, wo er bis zu seiner Ruhestandssetzung 1974 blieb.
In seinen letzten Lebensjahren wohnte Becker in Limburg und bot seit 1976
als Subsidiar des Ordinariates Führungen durch den Dom sowie zum
Domschatz an.
Während seiner Tätigkeit als
Seelsorger betrieb Becker intensive Forschungen zur Kirchen- und
Regionalgeschichte, insbesondere zu seinen Wirkungsstätten, aber auch zum
Bistum Limburg insgesamt und verschiedenen kirchengeschichtlichen Themen.
Insbesondere Forschungen zu Dietkirchen und dem Heiligen Lubentius
bildeten einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit.
Bereits
1930 wurde er Mitglied des Vereins für nassauische Altertumskunde und
Geschichtsforschung, 1947 war er Mitbegründer der Gesellschaft für
Mittelrheinische Kirchengeschichte und seit 1949 engagierte er sich in
der Historischen Kommission für Nassau.
Beckers mannigfaltige
Forschungsarbeit und zahlreichen Publikationen machten ihn weithin als
"Bistumshistoriker" und Ansprechpartner für historische Fragen und Funde
bekannt. Auch vom Bischöflichen Ordinariat wurde Becker immer wieder zur
Beratung herangezogen oder mit Forschungsarbeiten betraut.
Für
seine Verdienste erhielt Becker den Ehrenbrief des Landes Hessen (1976),
das Bundesverdienstkreuz (1978) und schließlich, kurz vor seinem Tod, die
Ehrenplakette der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte
(1979).
Am 7. Januar 1980 starb Pfarrer Hans
Becker nach kurzer Krankheit in Limburg.
Der
Nachlass von Pfarrer Hans Becker wurde im Sommer 1980 vom Diözesanarchiv
durch Ankauf übernommen.
Literatur/Quellen:
- Walter Michel: Pfarrer Hans Becker (1905-1980), in: Archiv für
mittelrheinische Kirchengeschichte 32 (1980), S. 293-296.
-
Ders.: Nachruf: Hans Becker, in: Nassauische Annalen 91 (1980), S.
505-506.
- DAL, Personalakte Hans Becker
- Bestandssignatur
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EB/1
- Kontext
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Diözesanarchiv Limburg (Archivtektonik) >> E, Nachlässe >> EB, Priester, Geistliche und Ordensleute
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
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04.03.2025, 16:50 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand