Historienbibel. Marienleben - BSB Cgm 1101
Englische Version: Illustrated manuscripts of vernacular paraphrases of biblical history, so-called history Bibles, are probably the best-known products of the workshop of Diebold Lauber in Hagenau, Alsace. Like this manuscript, most of them transmit a recension that is based both on the prose version of the world chronicle by Rudolf von Ems and on Brother Philipp's Life of the Virgin Mary. Lauber was a professional scribe who profited from his contacts at the bailiff's office, through which he was able to find new customers. While Lauber's name is first documented in the 1440s, his scribal workshop existed in various forms from circa 1420 to circa 1470, producing numerous manuscripts, of which around 70 have been identified. The wide assortment of products that he advertised suggests that Lauber may have kept a stock of his books. Lauber's workshop is often viewed as a precursor of a printing house, because rationalized methods of production were employed in order to reduce the costs of labor. As can be observed here, the quires are composed of individual leaves and the text is written in simple Gothic cursive letters. The text is structured by means of indices, titles and chapter headings. Also, the simply colored pen illustrations drawn directly on the paper, in most cases without a border or background, reveal a tendency towards serial production. With a limited range of artistic means, a small number of iconographic types were used for various genres of texts. The illustrations most characteristic for Lauber's workshop were created by the painters of the so-called "Malergruppe A," a group of artists active between 1425 and 1450, who were also responsible for the drawings in the manuscript shown. The manuscript has lost three of its original illustrations. // Autor: Elisabeth Wunderle
Historienbibeln (freie Bearbeitungen des biblischen Stoffes in volkssprachiger Prosa) zählen zu den bekanntesten Artikeln aus der Werkstatt des Diebold Lauber in Hagenau im Elsass. Die meisten bieten, wie Cgm 1101, eine Textform, in der die biblische Geschichte auf der Grundlage der 'Weltchronik' des Rudolf von Ems und des 'Marienlebens' Bruder Philipps erzählt wird. Lauber, seit den 1440er Jahren urkundlich bezeugt, war als Schreiber tätig, hatte enge Beziehungen zur Landvogtei und nutzte diese Kontakte, um Kunden zu gewinnen. Die Werkstatt, der ungefähr 70 Handschriften zugeordnet werden können, bestand von etwa 1420 bis 1470. Bücheranzeigen bezeugen ein reichhaltiges Sortiment und lassen vermuten, dass Lauber auch auf Vorrat arbeitete. Die Produktionsform seiner Werkstatt wird daher oft als Vorstufe zum neuen Medium Druck betrachtet. Der Herstellungsprozess wurde rationalisiert und so ein kostengünstigeres Arbeiten ermöglicht. Die Lagen des Cgm 1101 sind aus Einzelblättern zusammengesetzt; es wird in einer einfachen Bastarda geschrieben; mit Hilfe von Registern, Überschriften und Kapiteleinteilungen wird der Text durchstrukturiert. Auch bei der Illustrierung ist die Hinwendung zu einer seriellen Produktion zu beobachten: Es handelt sich fast ausnahmslos um direkt auf das Papier gesetzte kolorierte Federzeichnungen. Meist haben sie keinen Rahmen, auch ein Hintergrund ist selten vorhanden. Prägend für den Stil der Werkstatt ist die Malergruppe A, die ungefähr von 1425 bis 1450 tätig war: Von ihr ist auch diese Handschrift ausgestaltet worden, in der aufgrund von Blattverlust drei Zeichnungen fehlen. // Autor: Elisabeth Wunderle // Datum: 2019
- Weitere Titel
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Clm 13146
- Standort
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München, Bayerische Staatsbibliothek -- Cgm 1101
- Maße
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40,7 x 25,8 - 27 cm
- Umfang
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II + 325 Bl. - Papier
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Ill.
Mundart: elsässisch
Unbeschrieben: I-II, 1, 8v, 213, 233v - 237v, 240v - 241r, 320r - 325v. Textverlust: je 1 Bl. fehlt zwischen 47 und 49 (durch neueres Bl. 48 mit Textnachtrag ergänzt), zwischen 212 und 214 (durch neueres leeres Bl. ergänzt), zwischen 250 und 251, 266 und 267; die neueren Bl. 234 - 235 und 320 - 321 sind für unbeschriebene fehlende Bl. eingebunden
78 + 27 kolorierte Federzeichnungen, Hagenau, Werkstatt Diebold Laubers
BSB-Provenienz: Regensburg, Stadtbibliothek
Altsignatur: Clm 13146
Kurzaufnahme einer Handschrift
- Klassifikation
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Bibel
- Schlagwort
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Bible History Bibles
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Hagenau/Elsass
- (wann)
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2. Viertel 15. Jh.
- URN
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urn:nbn:de:bvb:12-bsb00092281-5
- Letzte Aktualisierung
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16.04.2025, 08:35 MESZ
Datenpartner
Bayerische Staatsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Entstanden
- 2. Viertel 15. Jh.