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Porträt des Malers Otto Ruprecht

Das Künstlerbildnis gehört zu den großen Sonderthemen des Leibl-Kreises. Immer wieder standen sich die Malerkollegen gegenseitig Modell, malten sich auch als Zeichen der Freundschaft. In der Sammlung der Nationalgalerie finden sich daher ganz unterschiedliche Arbeiten aus diesem Themenkomplex: ein Bildnis Fritz Paulsens von Wilhelm Leibl (Inv.-Nr. A I 658), ein weiteres, Carl Schuch darstellend, von Wilhelm Trübner (Inv.-Nr. A I 745), ein Porträt Karl Hagemeisters von Carl Schuch (Inv.-Nr. A III 666) sowie dieses Brustbildnis des heute nahezu unbekannten Münchner Genremalers Otto Ruprecht (1846–1893) von Ernst Zimmermann. Ruprecht, der bis 1882 Schüler von Wilhelm von Diez an der Münchner Akademie war und darüber mit den Malern des Leibl-Kreises in Kontakt gekommen sein dürfte, wurde in den späten 1870er Jahren wenigstens zweimal porträtiert: einmal von Zimmermann und einmal von Leibl (Öl auf Leinwand, 51,5 × 42 cm, Privatbesitz). Leibls Bildnis zeigt in prägnantem Pinselstrich den jungen Malerfreund frontal mit offenem Blick hinter den schmalen Brillengläsern. Zimmermanns Bildnis mit Hut ist dagegen repräsentativer und bleibt in der malerischen Ausführung niederländischen Vorbildern verpflichtet. Erst später wird sich Zimmermann, beispielsweise im Bildnis des Malerkollegen Frank Duveneck (1919, Öl auf Leinwand, 56,5 × 47,5 cm, Privatbesitz), dem freieren Malstil Leibls annähern. | Regina Freyberger

Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 53,5 x 44 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A I 1035

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1908 Ankauf von der Kunsthandlung D. Heinemann, München
Ereignis
Herstellung
(wann)
1878

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1878

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