Akten

Legate (ref.), Bd. 4: Brandenburgische Stiftung

Enthält: Brandenburgische Stiftung der Gefälle eines Kanonikats an der Stiftskirche zu Düsseldorf für die Ref. Gemeinde (und Schule) daselbst. Zu diesem Aktenstück ist das nächste (Az. 55-1,5, Nr. 199) über die brandenburgische Stiftung für die Schule heranzuziehen. Vorstücke (Urkunde vom 31.08.1613, daran anschließend die Urkunden von 1566-1662). 02.01.1566: Herzog Wilhelm von Kleve usw. verschreibt seinem Getreuen Dr. Joh. Weyer für ein Darlehn von 400 Talern, die dieser an den Landrentmeister Joh. Potgieter von Essen gezahlt hat, eine Rente von 8 Maltern Roggen Klever Maßes und 10 Taler an Geld aus den Gefällen der Schlüterei Kleve. Die Rente ist auf Dreikönigstag fällig. Abschrift 05.01.1575: durch Abmachung mit Dr. Weyer ist die Rente gemäß der vorigen Urkunde auf 6 Malter Roggen und 10 Taler herabgesetzt worden.- Abschrift. 08.03.1662 (Kleve): Joh. Barthold Weyer überläßt die von seinen Eltern ererbte Rentenverschreibung vom 02.01.1566 samt der restierenden Zinsen dem in Kleve für die Ref. Kirche des Landes gestifteten Aerarium acclesiasticum, und zwar zu Händen des Registrators Herm. Hüls, der dazu von der klevischen Regierung beauftragt ist, und liefert ihm auch alle bezüglichen Dokumente aus.- Abschrift. 01.08.1662: der vorgenannte Herm. Hüls überträgt nunmehr die Obligation an Prediger, Älteste und Vorsteher der Ref. Gemeinde zu Düsseldorf. Diese Urkunden stehen z.T. in Verbindung mit folgenden; 31.08.1613: seitens des Markgrafen Joh. Sigismund von Brandenburg, des Reiches Erzkämmerers und Kurfürsten in Preußen, Herzogs zu Jülich-Kleve-Berg, wird dem Wilh. Stephani, Dr. theol., als Abgeordneten der sämtlichen Ref. Kirchen mitgeteilt, der Kurfürst wisse sich zu erinnern, dass "zur Erbauung von Kirche und Schule zu Düsseldorf" 1000 Reichstaler bewilligt worden seien. Der Kurfürst werde den Kommissaren, die er in Bälde in das Land schicken werde, Anweisung geben, das Geld rechtzeitig für den Bau zur Verfügung zu stellen. Ebenso wolle er der Schule zu Düsseldorf zur Unterhaltung der Praezeptoren jährlich 300 Reichstaler aus der kurfürstlichen Rentkammer zur Verfügung zu stellen, bis das Geld anderswie angewiesen worden sei. Über den Bau in Mülheim habe der Kurfürst erfahren, dass dieser ins Stocken zu geraten drohe usw.- Beglaubigte Abschrift. Die Ref. Gemeinde hatte schon vor 1662 entsprechend dem Versprechen des Kurfürsten versucht, in den Genuß der Pfründengefälle eines Stiftes zu kommen, z.B. 1656 in den Besitz der Pfründengefälle des verstorbenen Jülicher Kanonikers Peter Lövenich. 1662 erlangte sie ihr Recht erstmalig bei dem Kan. Joh. Barthold Weyer (s. Urkunde 08.03.1662-01.08.1662). Aber schon vorher hatte sie mit Erfolg Anspruch auf die Pfründe des Lorenz Bischof (verstorben 1658) erhoben, die der gen. Weyer dann gegen Überlassung der Rente (s. oben) erhielt. Es scheint, als ob auch noch eine zweite Pfründe (bzw. deren Gefälle) von der Ref. Gemeinde beansprucht worden ist.- Mit mehreren Autographen des Brandenburgischen Kurfürsten. Von Düsseldorfer Kanonikern, deren Pfründen für die obige Stiftung herangezogen worden sind, werden erwähnt; Scholaster Joh. Wendel (verstorben 1674), Joh. Henr. Wendel (1674), Doktor Caspers (1675) Theodor Bürgers (1675), Franz Peter Voetz (verstorben 1675), Dechant Wendel (verstorben 1675), Dr. med. Heinrich de Schwartz (1675). 1683; ist vom "vorhabenden Kirchenbau" die Rede. Vom Jahre 1675 liegen Briefe Gerh. v. Hasselt aus Kleve mit militärischen Nachrichten dem Aktenstück bei, das mit d. 05.02.1683 abschließt.

Reference number
4KG 005 Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf, 4KG 005 (Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf), 198

Context
Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf >> Bestand Düsseldorf I >> Akten >> IV. Finanzverwaltung >> 55. Legate
Holding
4KG 005 Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf

Date of creation
1566-1683

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Last update
24.06.2025, 2:06 PM CEST

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Object type

  • Sachakte

Time of origin

  • 1566-1683

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