Bestand
Grober, Julius (Bestand)
Enthält: Korrespondenz - Familienforschung Ohlmeyer/Grober - Landgut Grober in Bremen-Huchting - Erinnerungen - Kriegstagebuch 1914-1918 - Unveröffentlichte Romanmanuskripte
Geschichte des Bestandsbildners: Der Internist Prof. Dr. med. Dr. h.c. I. Julius Johann August Armin Grober wurde am 27. November 1875 als Sohn Gustav Hermann Grobers und seiner Frau Anna Grobers, geb. Ohlmeyer, in Bremen geboren. Nach seiner Jugendzeit in Bremen nahm er ebenso wie sein Vater ein Studium der Medizin in Jena, Straßburg und Bonn auf. 1895 wurde er Mitglied der Burschenschaft Allemania Bonn. Das Studium schloss er 1899 mit seiner Promotion ab und habilitierte sich 1901 in Jena für Innere Medizin. Von 1909 bis 1912 leitete er die medizinische Klinik und die städtischen Krankenanstalten in Essen, bevor er 1914-1918 als Oberstabsarzt und beratender Internist bei deutschen, österreichischen und türkischen Truppenteilen in Frankreich, Russland, Rumänien und Syrien tätig war.
Nach Kriegsende wurde er zum Ordinarius für Innere Medizin an die Universität Dorpat berufen. 1925 folgte die Ernennung zum Direktor des Physikalisch-therapeutischen Instituts der Universität Jena. Von 1919 bis 1936 war Grober im Gutachterausschuss für das öffentliche Krankenhauswesen tätig. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs blieb Grober in Jena und wurde dort 1953 emeritiert. 1960 erfolgte die Umsiedlung in die Bundesrepublik, zunächst nach Krefeld, später nach Bodendorf.
Grober war Mitherausgeber zahlreicher medizinischer Fachzeitschriften und veröffentlichte selbst mehr als 300 Arbeiten vorwiegend zu Themen der inneren und physikalischen Medizin sowie zur Organisation des Krankenhauswesens und zum Ausbau physikalischer Medizinalinstitute. Daneben nahm Grober von 1925-1939 an zahlreichen Forschungsreisen u.a. nach Süd-, Zentral- und Ostafrika sowie Südamerika teil.
Zeit seines Lebens blieb Grober mit seiner Heimatstadt Bremen eng verbunden und hielt sich regelmäßig auf dem Anwesen der Familie in Huchting auf. Herr Grober verstarb am 10.11.1971 im Alter von fast 96 Jahren.
Bestandsgeschichte: Ein Teil des Bestandes mit einem Gesamtumfang von 3 lfm wurde von Julius Grober in den Jahren 1941-1970 (Dienstakte 751-09 Bde. 1 u. 2) in mehreren Ablieferungen an das Staatsarchiv abgegeben. Enthaltene Bremensien sind in die Bibliothek ausgegliedert worden. 1983 folgte eine kleinere Ablieferung des Focke-Museums. Den umfangreichsten Zuwachs erhielt der Bestand mit einem Umfang von 8 Kartons durch eine Enkelin Grobers im April 2014. Weitere Ablieferungen sind nicht zu erwarten, sodass eine abschließende Zusammenführung und Bearbeitung nun sinnvoll erschien. Gegebenenfalls vorhandene ältere Signaturen wurden in die Verzeichnungsmaske aufgenommen. Eine Konkordanz befindet sich im Anhang. Kassationen wurden nur in einem äußerst geringen Maße vorgenommen, die betroffenen Doppelstücke sind nun wieder im Besitz der Enkelin.
Grober veranlasste Abgaben auch an andere kulturgutbewahrende Institutionen (Universitätsbibliothek Jena - Abt. Handschriften, Universitätsbibliothek Bremen, Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte Frankfurt/Main), sodass es sich hier um einen (angereicherten) Teilnachlass handelt und Recherchen u.U. auch in den anderen Einrichtungen nötig sind.
Der Bestand umfasst vor allem Manuskripte, Aufzeichnungen und Fotos mit einer Laufzeit von ca. 1894-1970. Einige Einzelstücke (z.B. Familienkorrespondenz) sind deutlich älter. Das älteste Stück (ein notarieller Vertrag) ist aus dem Jahr 1685.
Der Großteil der vorhandenen Unterlagen entstammt der privaten Sphäre Grobers (Familiengeschichte, Autobiographisches), nur einige Stücke haben einen direkten Bezug zu seiner beruflichen Tätigkeit.
1976 gab es seitens des Staatsarchivs Bremen vergebliche Bemühungen in Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg das Kriegstagebuch 1914-1918 zu edieren.
Bestandsgeschichte: Werksverzeichnis (Auswahl):
a) Medizinische Beiträge:
Grober, Julius: Artenentstehung und Phylogenie der Funktionen, [Jena 1958].
Grober, Julius: Der schwarze Tod und seine Gesellen - Von den Volksseuchen, ihren Erregern und deren Entwicklung, Leipzig [1918].
Grober, Julius: Der weiße Mensch in Afrika und Südamerika - Eine bioklimatische und staatswirtschaftliche Untersuchung, Naumburg 1940.
Grober, Julius: Die Behandlung der Rassenschäden, in: Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie einschließlich Rassen- und Gesellschaftshygiene, 9. Jg., Leipzig 1912, S. 49-86.
Grober, Julius: Die medizinischen, hygienisch-technischen und sozialen Hilfsmittel der italienischen Ackerbausiedlungen im Mutterlande und in den Kolonien, Jena 1941.
Grober, Julius: Die Vereinheitlichung der Gesundheitspflege im Lande Thüringen, Erfurt 1919.
Grober, Julius: Gesundheitstaschenbuch für die warmen Länder - Tropenärztliches Vademecum für Reise und Beruf, diverse Auflagen, Berlin 1960-1981.
Grober, Julius (Hrsg.): Klinisches Lehrbuch der physikalischen Therapie, diverse Auf-lagen, Stuttgart 1934-1995.
Grober, Julius: Neue Makrobiotik oder Unsere Kunst, das menschliche Leben zu verlängern, Jena 1958.
Grober, Julius: Raumforschung, Bioklimatik und Geomedizin, Bremen 1956.
Grober, Julius: Wärmestauung und Schwülekrankheiten - Entstehung, Verlauf, Behand-lung und Verhütung für Ärzte und Hygienetechniker, Stuttgart 1960.
Bestandsgeschichte: b) Genealogische und heimatkundliche Beiträge:
Grober, Julius: Alte Geschichten um den Meister zuer Naumburg, Naumburg 1940.
Grober, Julius: Aus altem Bremer Hause - Zur Erinnerung an unsere liebe Mutter - Frau Dr. Anna Grober, geb. Ohlmeyer zu ihrem 81. Geburtstage am 22.5.1936 (Selbst-verlag), Jena 1936.
Grober, Julius: Consumimur - Ein akademischer Roman (Selbstverlag), Jena 1949.
- Bestandssignatur
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7.11
- Umfang
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1,2
- Kontext
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Staatsarchiv Bremen (Archivtektonik) >> Gliederung >> 7. Nichtamtliche Überlieferung >> 7.1. Nachlässe von Einzelpersonen und Familien >> Nachlässe G - H
- Verwandte Bestände und Literatur
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Literatur: Habel, Walter (Hrsg.): Wer ist wer? XIII. Ausgabe von Degeners Wer ist`s?, Berlin 1958, S. 396. Patemann, Reinhard: Julius Grober 1875 - 1971 - Das Leben eines deutschen Internisten in Krieg und Frieden, in: Festschrift für Eberhard Kessel zum 75. Geburtstag, München 1982, S. 255-268.sd
- Bestandslaufzeit
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1852-1970
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
30.06.2025, 11:55 MESZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1852-1970