Fotografie

Schadographie 21

Beschreibung Veröffentlichung: Nachdem er das Studium der Malerei an der Kunstakademie in München abgebrochen hat, siedelt Christian Schad nach Zürich über, um nicht in den Krieg eingezogen zu werden. In Zürich erlebt er Veranstaltungen und Aktionen der Dadaisten um Hans Arp, Hugo Ball und weiteren mit. Mit dem dadaistischen Schriftsteller Werner Serner teilt er sich 1919 eine gemeinsame Wohnung in Genf und produziert vier Monate lang ca. 30 der sogenannten Schadographien. Jene entstehen bei der Belichtung von lichtempfindlichem Papier, auf dem er unspezifische Gegenstände platziert – u.a. Schnipsel und Stoffreste. Da durch die Objekte nur wenig Licht dringt, bilden sich schattenrissartige Abdrücke im Bild. Die Technik des Fotogramms reicht bis zu William Henry Fox Talbots Experimenten mit photogenen Zeichnungen um 1840 zurück. Die Innovation bei Schads Werken liegt konzeptuell in der Einbeziehung des Zufalls. Seine Kompositionen geben keinen Aufschluss auf außerbildliche Referenzen, im schwarz-weißen Bild sind ausschließlich unintendierte und abstrakte Formen zu erkennen. Schad, der in den 1920er Jahren von der Fotografie zur Malerei zurückkehrt, gilt als einer der Hauptvertreter der malerischen Neuen Sachlichkeit. Erst in den 1960–70er Jahren produziert er auf Anregung des Fotohistorikers Helmut Gernsheim erneut Schadographien. Schad fertigt rund 180 Arbeiten an, die mit ca. 25 x 20 cm nun deutlich größer als die kleinformatigen Arbeiten von 1919 ausfallen. Aus dieser zweiten Phase stammen auch die Schadographien, die sich im Bestand des MKG befinden. (Teresa Gruber)

Location
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Collection
Fotografie und neue Medien
Inventory number
P1976.398.7
Measurements
Bildmaß: Höhe: 23,4 cm; Breite: 17,6 cm Karton: Höhe: 39,1 cm; Breite: 31,4 cm Passepartout (außen): Höhe: 70 cm; Breite: 50 cm
Material/Technique
Silbergelatinepapier (auf Karton montiert); Schwarzweißpositivverfahren
Inscription/Labeling
Signatur: signiert und betitelt Wo: recto u. auf dem Karton Was: in Blei: "Schadographie 21 Christian Schad"
Signatur: Aufkleber Wo: verso u. li. Was: in Maschinenschrift: "Christian Schad, Keilberg/Spessart / Schadographie 21, um 1960"

Classification
Experimentelle Fotografie (Sachgruppe)
Künstlerische Fotografie (Sachgruppe)
Subject (what)
Ikonographie: Abstrakte, ungegenständliche Kunst

Event
Herstellung
(who)
(where)
Keilberg
(when)
1963-1965

Sponsorship
Staatliche Landesbildstelle Hamburg, Sammlung zur Geschichte der Photographie (Creditline)
Last update
28.03.2025, 7:53 AM CET

Data provider

This object is provided by:
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Object type

  • Fotografie

Associated

Time of origin

  • 1963-1965

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