Fotografie
Schadographie 25a
Beschreibung Veröffentlichung: Nachdem er das Studium der Malerei an der Kunstakademie in München abgebrochen hat, siedelt Christian Schad nach Zürich über, um nicht in den Krieg eingezogen zu werden. In Zürich erlebt er Veranstaltungen und Aktionen der Dadaisten um Hans Arp, Hugo Ball und weiteren mit. Mit dem dadaistischen Schriftsteller Werner Serner teilt er sich 1919 eine gemeinsame Wohnung in Genf und produziert vier Monate lang ca. 30 der sogenannten Schadographien. Diese entstehen bei der Belichtung von lichtempfindlichem Papier, auf dem er unspezifische Gegenstände platziert – u.a. Schnipsel und Stoffreste. Da durch die Objekte nur wenig Licht dringt, bilden sich schattenrissartige Abdrücke im Bild. Die Technik des Fotogramms reicht bis zu William Henry Fox Talbots Experimenten mit photogenen Zeichnungen um 1840 zurück. Die Innovation bei Schads Werken liegt konzeptuell in der Einbeziehung des Zufalls. Seine Kompositionen geben keinen Aufschluss auf außerbildliche Referenzen, im schwarz-weißen Bild sind ausschließlich unintendierte und abstrakte Formen zu erkennen. Schad, der in den 1920er Jahren von der Fotografie zur Malerei zurückkehrt, gilt als einer der Hauptvertreter der malerischen Neuen Sachlichkeit. Erst in den 1960–70er Jahren produziert er auf Anregung des Fotohistorikers Helmut Gernsheim erneut Schadographien. Schad fertigt rund 180 Arbeiten an, die mit ca. 25 x 20 cm nun deutlich größer als die kleinformatigen Arbeiten von 1919 ausfallen. Aus dieser zweiten Phase stammen auch die Schadographien, die sich im Bestand des MKG befinden. (Teresa Gruber)
- Standort
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Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
- Sammlung
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Fotografie und neue Medien
- Inventarnummer
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P1976.398.4
- Maße
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Bildmaß: Höhe: 23,2 cm; Breite: 12,9 cm Karton: Höhe: 37,4 cm; Breite: 25 cm
- Material/Technik
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Silbergelatinepapier (auf Karton montiert); Schwarzweißpositivverfahren
- Inschrift/Beschriftung
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Signatur: signiert und betitelt Wo: recto u. auf dem Karton Was: in Blei: "Schadographie 25a Christian Schad"
- Klassifikation
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Experimentelle Fotografie (Sachgruppe)
Künstlerische Fotografie (Sachgruppe)
- Bezug (was)
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Ikonographie: Abstrakte, ungegenständliche Kunst
- Förderung
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Staatliche Landesbildstelle Hamburg, Sammlung zur Geschichte der Photographie (Creditline)
- Letzte Aktualisierung
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28.03.2025, 07:53 MEZ
Datenpartner
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Fotografie
Beteiligte
Entstanden
- 1963-1965