Gerät

Geflügelter Phallus (Glöckchenhalter)

Diesen geflügelten Phallus mit Raubtierhinterläufen nennt man phallisches Tintinnabulum. Der Begriff bezieht sich auf Glöckchen aus Metall, die nicht erhalten sind und unterhalb der Tatzen hingen. Korpus, Phallus-Schweif, Geschlechtsteil zwischen den Hinterläufen und Flügelpaar – diese Tintinnabula konnten sehr unterschiedlich sein – charakterisieren den Penis als Symbol gesteigerter Manneskraft.
Ihr Hauptverbreitungsgebiet waren die Vesuvstädte. Die Verwendung ist (noch) unklar. Waren ihre Besitzer Anhänger des Priapos-Kultes? Eindeutige Antworten findet man weder im überlieferten Denkmälerbestand noch in den Schriftquellen, auch die sonst für kultische Handlungen aussagekräftige Wandmalerei hilft nicht weiter. Daher sollten diese Glöckchen allgemein als Glück verheißend und Übel abwehrend gedeutet werden. An prominenter Stelle im Wohnhaus oder auch in Gasthäusern, Herbergen und Bordellen galt ihr Klingeln im Wind als gutes Vorzeichen. (AVS)

Standort
Museum August Kestner, Hannover
Sammlung
Antike Kulturen
Inventarnummer
1999.3
Maße
Länge: 15 cm
Material/Technik
Bronze / gegossen

Verwandtes Objekt und Literatur

Bezug (was)
Phallus
Penis
Bordell
Gerät
Bezug (wer)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Kampanien
(wann)
1. Jahrhundert n. Chr.

Rechteinformation
Museum August Kestner
Letzte Aktualisierung
27.03.2023, 15:22 MESZ

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Objekttyp

  • Gerät

Entstanden

  • 1. Jahrhundert n. Chr.

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