Bestand

Friedrich Landolin Karl von Blittersdorf (1792-1861): Badischer Bundestagsgesandter und Minister des Auswärtigen (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

1908 Einlieferung durch Philipp und Max v. Blittersdorf

Inhalt und Bewertung

Akten (politische Denkschriften, Aufzeichnungen und Berichte zu allen politischen Fragen, Thronfolgeregelung in Baden, Aachener Kongreß, Bundestag, Wiener Kongreß, Gesandtschaften in Wien und Petersburg), Tagebücher und Reisejournale (Paris, Wien, Moskau), Zeitungsartikel und Aufsätze, Exzerpte, Korrespondenz mit den Mitgliedern des großh. Hauses, mit badischen und auswärtigen Ministern und Gesandten.

Vorbemerkung: Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf (Blittersdorff) wurde 1792 in Mahlberg geboren. Nach Abschluss seines juristischen Studiums war er von 1813 bis 1848 auf verschiedenen Positionen im badischen Staatsdienst tätig. 1818 wurde er badischer Geschäftsträger in St. Petersburg, im folgenden Jahr unterstützte er Außenminister von Berstett auf den Ministerialkonferenzen in Karlsbad und Wien. Seit 1821 war er als badischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt am Main tätig. Blittersdorf war ein entschiedener Gegner der badischen Verfassung von 1818 und setzte sich für die Stärkung des Deutschen Bundes ein, der die monarchische Idee in den Mitgliedsstaaten verteidigen sollte. 1835 zum Außenminister ernannt, erlangte er nach dem Tode des Innenministers Winter 1838 und der Verdrängung von Nebenius 1839 immer größeren Einfluss auf die badische Politik und setzte nach dem Vorbild Metternichs einen antiliberalen Kurswechsel in der sogenannten "Ära Blittersdorf" durch. Nach einem schweren Konflikt mit der Zweiten Kammer des Landtages musste Blittersdorf 1843 auf seinen alten Posten am Bundestag zurückkehren, wo er bis 1848 verblieb. Er hatte bereits 1825 in die Familie Brentano eingeheiratet und lebte bis zu seinem Tod 1861 in Frankfurt. Die Unterlagen wurden 1908 dem Generallandesarchiv von den Enkeln des Außenministers, Philipp und Max von Blittersdorf, übergeben. Das von Karl Obser 1908 angefertigte Verzeichnis wurde 2009 von der Volontärin Lucile Fontaine unter Anleitung von Dr. Rainer Brüning überarbeitet und ergänzt. Bei der Bearbeitung 2009 wurde die alte Nummerierung und die Klassifikation in fünf Abteilungen beibehalten. Die erste, vornehmlich chronologisch geordnete Abteilung "Akten" enthält hauptsächlich Blittersdorfs Gesandschaftsberichte und Denkschriften aus St. Petersburg, Wien und Frankfurt. Sein Versuch, die öffentliche Meinung mit Artikeln in der Mannheimer Zeitung zu beeinflussen, ist in der dritten Abteilung "Zeitungsartikel und Aufsätze" dokumentiert. Einblicke in sein Privatleben gewähren die Abteilungen "Tagebücher und Reisejournale" sowie "Exzerpte und Lesefrüchte". Den Schluss des Bestandes bildet eine alphabetisch geordnete Korrespondenzserie.

Benutzungshinweise: Der Bestand ist vollständig digitalisiert. Benutzung nur über das Online-Findmittel.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 52 Blittersdorf
Umfang
Nr. 1 - 148 a

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Politische Nachlässe >> von Blittersdorf

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1792-1859

Weitere Objektseiten
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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
06.02.2024, 09:17 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Entstanden


  • 1792-1859

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