Skulptur

Trauernder Johannes

Der trauernde Jünger Johannes gehörte einst zu einer Kreuzigungsgruppe in Ebratshofen. Der Kruzifix befindet sich, allerdings im Barock verändert, noch am Herkunftsort. Die ebenfalls zugehörige trauernde Maria ist als Leihgabe im Ulmer Museum zu sehen. Pfeilerhaft schlank steht Johannes mit leicht zur Seite geneigtem Haupt. Seine Arme fügen sich in die Körpersilhouette ein: die rechte Hand liegt als Zeichen der Trauer auf der Brust, die linke hält ein Buch als Zeichen des Evangelisten. Trotz der zurückhaltenden Gestik entfaltet die Skulptur durch die betonten Hände und den großen Kopf eine eindringliche Wirkung. Die Füße und ein Teil des Untergewandes fehlen ebenso wie die ursprüngliche Bemalung. Die Ebratshofener Kreuzigungsgruppe wird im frühen 13. Jahrhundert entstanden sein. Dafür spricht neben den stilistischen Merkmalen auch die Tatsache, dass Ebratshofen, der Sitz des ehemals größten Dekanats im Bistum Konstanz, erstmals im Jahr 1200 erwähnt wird. Die Skulptur stammt von einem Bauernhaus in Ebratshofen, Landkreis Lindau.

Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Mittelalterliche Skulpturen; Skulptur und Plastik; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Inventarnummer
WLM 13677
Maße
H. 136 cm, B. 32 cm, T. 17 cm
Material/Technik
Lindenholz, Rückseite flach ausgehöhlt

Bezug (was)
Plastik
Figur (Darstellung)
Religiöse Kunst
Kreuzigungsgruppe
Holzskulptur
Bezug (wer)
Bezug (wann)
Romanik (950-1250)
13. Jahrhundert
500-1500

Ereignis
Herstellung
(wo)
Bodensee
(wann)
Anfang 13. Jahrhundert
Ereignis
Gebrauch
(wo)
Ebratshofen

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:22 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Skulptur

Entstanden

  • Anfang 13. Jahrhundert

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