Journal article | Zeitschriftenartikel
Mahnaktionen in postalischen Befragungen: empirische Befunde zu Auswirkungen auf den Rücklauf, das Antwortverhalten und die Stichprobenzusammensetzung
"Empirische Befunde zur rücklaufsteigernden Wirkung von Remindern sind konsistent und zahlreich. Nur wenige Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss von Nachfassaktionen auf das Antwortverhalten der Respondenten und die soziale Zusammensetzung der Befragtenstichprobe. Vorliegender Beitrag untersucht diese Aspekte anhand der Daten einer im Jahr 2009 im Raum Südbaden durchgeführten postalischen Befragung (N=3.555) unter 49- bis 81-Jährigen zum Thema 'Kriminalität im höheren Lebensalter'. Die Analysen ergeben, dass das Ausmaß fehlender Antworten (Item-Nonresponse) mit den Mahnaktionen zunimmt, wobei der Zusammenhang zwischen der Zahl der Nachfassaktionen und der Zahl fehlender Antworten kurvilinear ist. Mahnaktionen rekrutieren v.a. Gruppierungen in die Befragungsstichprobe, die nach einmaligem Anschreiben üblicherweise unterrepräsentiert sind - nämlich Personen, die jünger sind, im ländlichen Raum wohnen sowie einen schwächeren Sozialstatus und geringeres politisches Interesse aufweisen. Mahnaktionen tragen damit zu einer Verbesserung der sozialen Zusammensetzung der Stichprobe bei. Hinsichtlich sozio-demographischer Merkmale sowie psychosozialer Befindlichkeiten unterscheiden sich die Befragten des Erstversands allerdings nicht gravierend von denen der gesamten Befragungsstichprobe. Eine Ausnahme stellt das kriminelle Handeln der Befragten über die Lebensspanne dar: mit zunehmenden Kontaktierungen werden deutlich weniger delinquente Personen in die Befragung einbezogen. Die Antworten der Respondenten zum Befragungsthema stehen demnach in deutlichem Zusammenhang zum Erhebungszeitpunkt. Nachfassaktionen können somit auch hier zur Abschwächung anfänglicher Verzerrungen beitragen. Aus methodischer Sicht sollten Mahnaktionen deshalb prinzipiell in das Erhebungsdesign postalischer Befragungen eingeplant werden. Insgesamt drei Erhebungszeitpunkte erscheinen dabei optimal." (Autorenreferat)
- Alternative title
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Follow-ups in mail surveys: empirical findings on the effects on the response rate, the responses and the sample composition
- ISSN
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2190-4936
- Extent
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Seite(n): 127-155
- Language
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Deutsch
- Notes
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)
- Bibliographic citation
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Methoden, Daten, Analysen (mda), 4(2)
- Subject
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Soziologie, Anthropologie
Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Bundesrepublik Deutschland
Kriminalität
Regression
Wertorientierung
postalische Befragung
Forschungsstand
Methode
Baden-Württemberg
Lebensalter
Teilnehmer
Antwortverhalten
Auswirkung
Schulbildung
Delinquenz
Befragung
Einfluss
Einkommen
Repräsentativität
Einstellung
empirisch
empirisch-quantitativ
Theorieanwendung
- Event
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Geistige Schöpfung
- (who)
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Kunz, Franziska
- Event
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Veröffentlichung
- (where)
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Deutschland
- (when)
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2010
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-210146
- Rights
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Last update
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21.06.2024, 4:27 PM CEST
Data provider
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Zeitschriftenartikel
Associated
- Kunz, Franziska
Time of origin
- 2010