Bestand
NL (alph.): Dumont, Konrad (Bestand)
Nachlass Dr. Konrad Alexis Dumont,
1819-1885 1. Biographie Konrad Alexis Dumont erblickte am 23. Juli 1819
als Sohn des Spediteurs Friedrich Dumont und seiner Frau Anna Klehe in
Mainz das Licht der Welt. Die Dumont hatten sich im 18. Jahrhundert in
Mainz niedergelassen und zählten zu den angesehensten Familien der Stadt.
Ihr Metier war der Handel. Er führte zu engen Beziehungen mit Frankreich,
und während der französischen Herrschaft in Mainz arbeitete Friedrich
Dumont mit ihrer Verwaltung eng zusammen ("Agent special") Der Lebens-
und Berufsweg Konrad Alexis Dumonts verließ die Handelstradition der
Familie. Dumont begann 1837 an der hessischen Landesuniversität Gießen
ein Jura-Studium. Nach einer Zwischenstation in Heidelberg 1839-1840
endete das Studium am 12. Februar 1841 mit seiner Promotion zum Dr. jur.
in Gießen. Prägend war für Dumont ein Aufenthalt in Frankreich von
1846-1849. Er erlebte die Revolution von 1848 in Paris. 1849 kehrte
Dumont nach Mainz zurück, wo er sich als Anwalt niederließ. Die Zeit in
Frankreich hatte ihn zu einen politischen Menschen gemacht, der
gewaltsamen Lösungen widersprach. Dumont schloss sich den Liberalen an.
Er setzte sich für eine konstitutionelle Monarchie mit einer
demokratischen Verfassung in seiner Heimat, dem Großherzogtum
Hessen-Darmstadt, ein. Seine liberale Haltung zeigte sich auch in seiner
Haltung zur Kirche. Obwohl Dumont ein bekennender Katholik war, verfocht
er die Trennung von Staat und Kirche. Er setzte sich für eine Öffnung der
Kirche, für liberale Prinzipien ein. Deshalb gehörte er zu den Gegnern
des autoritären Papsttums und engagierte sich in der Protestbewegung
gegen die Nichtbestätigung der Wahl des Gießener Theologieprofessors
Leopold Schmidt durch Papst Pius IX im Jahre 1855. 1862 wurde Dumont zum
Abgeordneten der Zweiten Kammer des Landtags des Großherzogtums
Hessen-Darmstadt gewählt. Er gehörte bis 1866 der Fraktion der liberalen
Fortschrittspartei an. Im preußisch-österreichischen "Bruderkrieg" von
1866 schloss sich Dumont der österreichischen Partei an. Er vertrat die
"großdeutsche" Lösung der deutschen Frage. Im Bismarckschen
Kleindeutschland sah er einen Hort des Militarismus und der Unfreiheit.
Folgerichtig verließ er die sich nationalliberal orientierenden
Fortschrittler und trat der süddeutschen "Volkspartei" bei. Am 28. April
1877 wurde Konrad Alexis Dumont zum Nachfolger Wallaus in das
Oberbürgermeisteramt der Stadt Mainz gewählt. In den acht Jahren seiner
Amtszeit widmetete sich Dumont besonders dem Ausbau und der
Modernisierung der Stadt. Die Festungsanlagen, die die Ausdehnung des
Stadtgebiets beschränkten, wurden beseitigt. Mainz erhielt ein modernes
Verkehrsnetz und eine funktionsfähige Kanalisierung. Noch vor Beendigung
seiner Amtszeit verstarb Konrad Alexis Dumont am 23. Juni 1885. Nach zwei
kurzen Ehen verwitwet (1. Ehe mit Sophie Krämer 1861-1863; 2. Ehe mit
Johannette Wilhelmine Antonia Kraus 1877-1880), hinterließ er eine
Tochter.
2. Der Nachlass Konrad Alexis Dumont Die Umstände der
Übergabe des Nachlasses von Konrad Alexis Dumont an das Stadtarchiv sind
nicht überliefert. Vermutlich verfügte der Oberbürgermeister die
Verwahrung seines Nachlasses im Stadtarchiv. Maschinenschriftliche
Vermerke innerhalb des Bestandes aus den 1920er Jahren lassen den Schluss
zu, dass eine Ordnung und Gliederung der hinterlassenen Dokumente und
Briefschaften vorgenommen werden sollte. Sie blieb allerdings in Ansätzen
stecken. Das im Nachlass überlieferte Schriftgut besteht aus
Materialsammlungen. Die erste umfasst Daten aus dem Studium Dumonts.
Weitere Materialsammlungen enthalten Schriftstücke und Korrespondenzen
zur politischen Tätigkeit Dumonts. Dazu kommen Konzepte von Reden des
Oberbürgermeisters Dumont. Eine aufschlussreiche Sammlung bildet das
Schriftgut zur Genealogie der Mainzer Familie Dumont. Die Verzeichnung
des Dumont'schen Nachlasses hat sich an den vorgefundenen
Strukturen orientiert. Zur besseren Erschließung des Bestandes erfolgte
die Verzeichnung nach folgender Gliederung: 1. Jugend und Studienjahre
Dumonts 2. Der Politiker Dumont 3. Konrad Alexis Dumont als
Oberbürgermeister der Stadt Mainz 4. Genealogica [5. 1 Mappe "Varia"].
Weitere Informationen über Konrad Alexis Dumont lassen sich aus der
Autographensammlung des Stadtarchivs gewinnen. Sie sind durch eine
Absender- und Adressatenkartei erschlossen.
ursprüngliche
Ordnung: Archivalien Nr. 1-7: 29 Nr. in 6 Fsz.
Artikel "Dr. Konrad Alexis Dumont",
Hessische Biographie, Bd. 2, 1927, S. 430 ff.; Dr. Konrad Alexis Dumont,
in: Wolfgang Balzer: Mainz, Persönlichkeiten der Stadtgeschichte, Bd. 1,
Ingelheim 1985, S. 344-345.
Form und Inhalt: Nachlass Dr.
Konrad Alexis Dumont, 1819-1885 1. Biographie Konrad Alexis Dumont
erblickte am 23. Juli 1819 als Sohn des Spediteurs Friedrich Dumont und
seiner Frau Anna Klehe in Mainz das Licht der Welt. Die Dumont hatten
sich im 18. Jahrhundert in Mainz niedergelassen und zählten zu den
angesehensten Familien der Stadt. Ihr Metier war der Handel. Er führte zu
engen Beziehungen mit Frankreich, und während der französischen
Herrschaft in Mainz arbeitete Friedrich Dumont mit ihrer Verwaltung eng
zusammen ("Agent special") Der Lebens- und Berufsweg Konrad Alexis
Dumonts verließ die Handelstradition der Familie. Dumont begann 1837 an
der hessischen Landesuniversität Gießen ein Jura-Studium. Nach einer
Zwischenstation in Heidelberg 1839-1840 endete das Studium am 12. Februar
1841 mit seiner Promotion zum Dr. jur. in Gießen. Prägend war für Dumont
ein Aufenthalt in Frankreich von 1846-1849. Er erlebte die Revolution von
1848 in Paris. 1849 kehrte Dumont nach Mainz zurück, wo er sich als
Anwalt niederließ. Die Zeit in Frankreich hatte ihn zu einen politischen
Menschen gemacht, der gewaltsamen Lösungen widersprach. Dumont schloss
sich den Liberalen an. Er setzte sich für eine konstitutionelle Monarchie
mit einer demokratischen Verfassung in seiner Heimat, dem Großherzogtum
Hessen-Darmstadt, ein. Seine liberale Haltung zeigte sich auch in seiner
Haltung zur Kirche. Obwohl Dumont ein bekennender Katholik war, verfocht
er die Trennung von Staat und Kirche. Er setzte sich für eine Öffnung der
Kirche, für liberale Prinzipien ein. Deshalb gehörte er zu den Gegnern
des autoritären Papsttums und engagierte sich in der Protestbewegung
gegen die Nichtbestätigung der Wahl des Gießener Theologieprofessors
Leopold Schmidt durch Papst Pius IX im Jahre 1855. 1862 wurde Dumont zum
Abgeordneten der Zweiten Kammer des Landtags des Großherzogtums
Hessen-Darmstadt gewählt. Er gehörte bis 1866 der Fraktion der liberalen
Fortschrittspartei an. Im preußisch-österreichischen "Bruderkrieg" von
1866 schloss sich Dumont der österreichischen Partei an. Er vertrat die
"großdeutsche" Lösung der deutschen Frage. Im Bismarckschen
Kleindeutschland sah er einen Hort des Militarismus und der Unfreiheit.
Folgerichtig verließ er die sich nationalliberal orientierenden
Fortschrittler und trat der süddeutschen "Volkspartei" bei. Am 28. April
1877 wurde Konrad Alexis Dumont zum Nachfolger Wallaus in das
Oberbürgermeisteramt der Stadt Mainz gewählt. In den acht Jahren seiner
Amtszeit widmetete sich Dumont besonders dem Ausbau und der
Modernisierung der Stadt. Die Festungsanlagen, die die Ausdehnung des
Stadtgebiets beschränkten, wurden beseitigt. Mainz erhielt ein modernes
Verkehrsnetz und eine funktionsfähige Kanalisierung. Noch vor Beendigung
seiner Amtszeit verstarb Konrad Alexis Dumont am 23. Juni 1885. Nach zwei
kurzen Ehen verwitwet (1. Ehe mit Sophie Krämer 1861-1863; 2. Ehe mit
Johannette Wilhelmine Antonia Kraus 1877-1880), hinterließ er eine
Tochter.
2. Der Nachlass Konrad Alexis Dumont Die Umstände der
Übergabe des Nachlasses von Konrad Alexis Dumont an das Stadtarchiv sind
nicht überliefert. Vermutlich verfügte der Oberbürgermeister die
Verwahrung seines Nachlasses im Stadtarchiv. Maschinenschriftliche
Vermerke innerhalb des Bestandes aus den 1920er Jahren lassen den Schluss
zu, dass eine Ordnung und Gliederung der hinterlassenen Dokumente und
Briefschaften vorgenommen werden sollte. Sie blieb allerdings in Ansätzen
stecken. Das im Nachlass überlieferte Schriftgut besteht aus
Materialsammlungen. Die erste umfasst Daten aus dem Studium Dumonts.
Weitere Materialsammlungen enthalten Schriftstücke und Korrespondenzen
zur politischen Tätigkeit Dumonts. Dazu kommen Konzepte von Reden des
Oberbürgermeisters Dumont. Eine aufschlussreiche Sammlung bildet das
Schriftgut zur Genealogie der Mainzer Familie Dumont. Die Verzeichnung
des Dumont'schen Nachlasses hat sich an den vorgefundenen
Strukturen orientiert. Zur besseren Erschließung des Bestandes erfolgte
die Verzeichnung nach folgender Gliederung: 1. Jugend und Studienjahre
Dumonts 2. Der Politiker Dumont 3. Konrad Alexis Dumont als
Oberbürgermeister der Stadt Mainz 4. Genealogica [5. 1 Mappe "Varia"].
Weitere Informationen über Konrad Alexis Dumont lassen sich aus der
Autographensammlung des Stadtarchivs gewinnen. Sie sind durch eine
Absender- und Adressatenkartei erschlossen.
ursprüngliche
Ordnung: Archivalien Nr. 1-7: 29 Nr. in 6 Fsz.
Artikel "Dr.
Konrad Alexis Dumont", Hessische Biographie, Bd. 2, 1927, S. 430 ff.; Dr.
Konrad Alexis Dumont, in: Wolfgang Balzer: Mainz, Persönlichkeiten der
Stadtgeschichte, Bd. 1, Ingelheim 1985, S. 344-345.
- Bestandssignatur
-
NL Dumont
- Umfang
-
ca. 0,2 lfm.
- Kontext
-
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe, alphabetisch geordnet
- Indexbegriff Person
-
Dumont, Konrad Alexis;
- Bestandslaufzeit
-
1819 - 1885
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.05.2025, 08:02 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Mainz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1819 - 1885