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Spuren von Traumatisierungen in narrativen Interviews

Traumatische Kindheitserfahrungen können zur Ausbildung von Dissoziation als Reparaturmechanismus und infolgedessen zu fragmentierten Erinnerungen führen. In narrativen Interviews zeigen sich diese Fragmentierungen als Spuren im Ausdrucksfeld der Sprache. In diesem Beitrag wird anhand von Fallbeispielen aufgezeigt, wie sich Dissoziationen als Folge von Traumatisierungen in der Vergangenheit wie auch in der Gegenwart sprachlich ausdrücken können und welche unterstützenden Möglichkeiten Interviewer/innen in Forschungssituationen haben. Denn erst das Erkennen von traumatisch bedingten Inkonsistenzen ermöglicht das Verstehen von Lebensgeschichten traumatisierter Menschen jenseits von kollektiv wirksamen Tabuisierungen. Auf diese Weise vermeiden Forscher/innen die Reproduktion von gesellschaftlich relevanten Schweigegeboten bzw. Verleugnungsprozessen im wissenschaftlichen Kontext.

Alternative title
Traces of Traumatizations in Narrative Interviews
Rastros de traumatización en entrevistas narrativas
ISSN
1438-5627
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet

Bibliographic citation
Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 9(1)

Subject
narratives Interview
Tabu
Trauma

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Loch, Ulrike
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2008

URN
urn:nbn:de:0114-fqs0801544
Last update
21.06.2024, 4:26 PM CEST

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Object type

  • Zeitschriftenartikel

Associated

  • Loch, Ulrike

Time of origin

  • 2008

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