Forschungsbericht

Populismus in den neuen Mitgliedsländern der EU : Potentiale, Akteure, Konsequenzen

Zusammenfassung: In vielen neuen EU-Mitgliedsländern konnten in den vergangenen Jahren Parteien Terraingewinne verbuchen, die mit dem Versprechen eines radikalen Neuanfangs und einer Kampfansage an die etablierten Eliten der Transformationsperiode Politik machen. Mit schroffen Polarisierungsstrategien haben diese »populistischen« Gruppierungen in den oft fluiden Parteienlandschaften teilweise beachtliche Mobilisierungserfolge erzielt und in mehreren Fällen sogar Regierungsverantwortung übernommen. Dabei hat die Präsenz populistischer Kräfte in Regierungen die Erwartungsverlässlichkeit der betreffenden Länder als Partner in der EU mitunter deutlich reduziert. Mögliche Konsequenzen populistischer Regierungsführung sind innen- und wirtschaftspolitische Verwerfungen, Spannungen mit Nachbarländern oder die übermäßige Betonung »nationaler Interessen« in der Außen- und Europapolitik.Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die mit dem Attribut »populistisch« belegten Parteien in den Ländern Ostmittel- und Südosteuropas eine äußerst heterogene Kategorie bilden. So lassen sich Gruppierungen mit nationalistischem, mit sozialem oder mit Law-and-Order-Appell ausmachen. Ein besonders großes Potential scheinen »weiche« Populisten zu haben, die phasenweise einen antagonistischen Politikstil verfolgen, sich dann aber auch wieder als moderate Kraft der Mitte geben. Beim Umgang mit dem Phänomen des Populismus in den neuen EU-Mitgliedstaaten ist diese Vielfalt zu berücksichtigen und insbesondere die Möglichkeit des pragmatischen Wandels bei einigen Parteien auszuloten. Ebenso müssen die gemäßigten Kräfte in den jeweiligen Ländern offensive Antworten zu den Kernthemen finden, die von populistischer Politik aufgegriffen werden. Dazu gehören insbesondere Korruption und soziale Probleme

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource, 35 S.
Sprache
Deutsch

Erschienen in
SWP-Studie ; S16/2009

Klassifikation
Politik
Schlagwort
Europäische Union
Mitgliedsstaaten
Internationale Organisation
Erweiterung
Staatensystem
Politische Organisation
Akteur
Politik
Populismus
Ideologie
Einflussgröße
Änderung
Regierung
Regierungsprogramm
Nationales Interesse
Außenpolitik
Circumstantia
Kultur
Außenwirtschaft
Politisches Interesse
Polen
Slowakei
Baltikum
Bulgarien

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Berlin
(wer)
Stiftung Wissenschaft und Politik
(wann)
2009
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen
Stiftung Wissenschaft und Politik

URN
urn:nbn:de:101:1-2024020613471736770825
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:49 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

Entstanden

  • 2009

Ähnliche Objekte (12)