Porzellanfigur

Die Eintracht in der Ehe

Auf einem mit goldenen Rocaillen gerahmten Grassockel sitzt ein sich innig zugeneigtes Paar. Die links auf einem Mauerstück sitzende Frau legt ihre rechte Hand in die linke weit geöffnete Hand des Mannes. Er selbst thront auf einem bemoosten Baumstumpf. Mit ihrem linken Arm umarmt sie sanft seinen Rücken, während er im Begriff ist, ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Sie trägt einen weißen, mit blauen Blumen verzierten Mantel mit dreiviertellangen Rüschenärmeln und goldener Borte, darunter ein blau gerüschtes Mieder mit weißem Volant am Dekolleté. Ihren Hals schmückt eine zweiteilige purpurfarbene Blumenkette, die sich im Nacken mit einem dunklen Band geschlossen hält. Der weiße, mit blauen Streublumen gemusterte Rock ist mit einem goldenen Rand verziert und gibt den Blick frei auf die mit goldenen Schnallen bestückten, weißen Schuhe. Ihre hochgesteckte, lockige Frisur und der nach links zum Mann gedrehte Kopf bringen ihren verliebten Gesichtsausdruck zum Vorschein. Der Mann, der im Begriff ist, die Frau auf die Wange zu küssen, trägt einen weißen, geöffneten Rock mit umgeschlagenen Ärmeln und golden verzierten Knopflöcher sowie goldenen Knöpfen und Borten. Die darunter liegende weiße, geschlossene Weste ist ebenfalls mit goldenen Ziernähten bestückt. Dazu ist sie golden geblümt und umschließt ein weißes Rüschenhemd, dessen Kragen und Ärmelenden hervorsehen. Sowohl das eng gebundene Halstuch und der mit dem linken Arm eingeklemmte Dreispitz als auch die Hose und die Schuhe sind mit einer schwarzen Legierung bemalt. Seine Kniehose schließt mit einem goldenen Saum ab. Wieder sind die Schuhe mit goldenen Schnallen verziert. Sein Haar ist im Nacken mit einer schwarzen Schleife zusammengebunden.
Dieses Motiv stereotypisiert die vernünftige und ausgeglichene Ehe. Sie ist durch eine respektvolle Zuneigung beider Partner gekennzeichnet. Insbesondere die christlichen Normen werden im Barocken Zeitalter in die Ehe eingeflochten. Durch Tugendvorstellungen, Gottesehrfurcht und festgelegter Machtverteilung soll sich langsam und zaghaft eine unbefleckte und ewige Liebe entwickeln. Als Pendant gilt die „Zwietracht in der Ehe“ (Inv.-Nr. B 1975/12).

Bearbeiterin: Alina Wetzel

BEN.B 262 - Die Eintracht in der Ehe | Urheber*in: Lick, Karl Gottlieb; Porzellanmanufaktur Frankenthal / Rechtewahrnehmung: Stiftung Schloss und Park Benrath; Foto: Walter Klein, Jochen Stapel

Urheberrechtsschutz

Alternativer Titel
Die Eintracht in der Ehe (Kurztitel)
Standort
Stiftung Schloss und Park Benrath
Inventarnummer
BEN.B 262
Maße
(H x B x T): 16,5 × 14,2 × 10,7 cm
Material/Technik
Porzellan, mit Muffelfarben bemalt, Vergoldung
Inschrift/Beschriftung
Stempel/Zeichen: Blaumarke: CT (Ligiert) mit Kurhut, AB, 6
Position: unter dem Sockel

Verwandtes Objekt und Literatur

Ereignis
Entwurf
(wer)
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Frankenthal
(wann)
1766

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
02.12.2025, 09:54 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Porzellanfigur

Entstanden

  • 1766

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