Bestand
Grafschaft Wertheim: Schulsachen (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Im Bestand befinden sich Akten der Wertheimer Zentralverwaltung zu den Dorfschulen in der Grafschaft und den Schulen in der Stadt Wertheim (Lateinschule, Deutsche Schule, Mädchenschule). Der Bestand wurde vermutlich im 19. Jahrhundert formiert und im Jahr 2001 aus bislang unverzeichneten Nachträgen ergänzt. Die Bildung der Akten folgt dem Betreff der Lehrerstelle.
Vorbemerkung: Der vorliegende Bestand umfasst Schriftgut der Wertheimer Zentralverwaltung zu den Dorfschulen in der Grafschaft und den Schulen in der Stadt Wertheim (Lateinschule, Deutsche- oder Knabenschule, Mädchenschule). Er setzt etwa zu dem Zeitpunkt im dreißigjährigen Krieg ein, als das Gemeinschaftliche Archiv nach Frankfurt am Main geflüchtet wurde. Der Bestand dürfte im 19. Jahrhundert von der Hand eines Archivars formiert worden sein. Er beinhaltet neben Schriftgut der Regierung auch solches der gräflichen Kabinette sowie Schriftgut der Kanzlei des Grafen Ludwig Moritz (+ 1740). Wenn Akten solcherart gemischtprovenienziell vorliegen, ist dies dem Feld "Vorprovenienzen" zu entnehmen. Die Bildung der Akten folgt dem Betreff der Lehrerstelle. Unter diesem Betreff finden sich vor allem Bewerbungen bei Neubesetzungen und Besoldungsfragen; dazu kommen allgemeinere Unterlagen zur Verbesserung des Schulwesens in der Grafschaft - ein im 18. Jahrhundert beständig formuliertes Anliegen der Obrigkeit. Die Vergabe der Lehrerstellen gehörte zu den Rechten, die die Grafen ihrem persönlichen Regiment vorbehielten. Sie erfolgte demnach im 18. Jahrhundert, wie die Vergabe anderer Stellen auch, nach Turnus unter den Grafen, d.h. wurde eine Stelle vakant, konnte der Graf, der an der Reihe war, einen Kandidaten präsentieren. In den Dorfschulen wurden bisweilen ehemalige herrschaftliche Lakaien als Lehrer eingesetzt. Auch Alumni, also Stipendiaten der Wertheimer Lateinschule kamen für diese Posten in Frage. Für die ersten drei Lehrerstellen (Rektor, Konrektor, Cantor) an der Lateinschule dagegen war das Studium an einer Universität erforderlich. Durch die Verbindung des Konrektorats mit der Pfarrei Waldenhausen kamen für dieses Amt nur ordinierte Pfarrer in Frage. Der Cantor mußte zusätzlich Kirchenmusiker sein, denn sein Amt war mit der Organistenstelle in der Stadtkirche verbunden. Den damit verbundenen Ansprüchen an die Qualifikation des Cantors entsprach die Besoldung der Stelle keineswegs, und so überlegte man nach dem Tod des Cantors Johann Wendelin Glaser 1783, diese Verbindung aufzugeben (Nr. 53). Die Besoldung der anderen Lehrerstellen an der Lateinschule war ebenfalls wenig attraktiv, weshalb man sich schwertat, geeignete Interessenten zu finden bzw. in Wertheim zu halten (vgl. etwa zum Rektorat Nr. 7 und 57). Die Nummern 1-50 bilden den Altbestand Rep. 24 ("Wertheimer Schulsachen I"). Sie wurden nicht neu verzeichnet, sondern Titel und Laufzeit lediglich überprüft und ggflls. bearbeitet. Hinzugekommen sind die Nummern 51-78, die teils im Rahmen einer Provenienzbereinigung aus Rep. 25 (bisher: "Wertheimer Schulsachen II", vgl. die Konkordanz in Rep. 25) entnommen wurden, teils einem unverzeichneten Nachtrag entstammen. Da keine eigentliche Neuverzeichnung erfolgte, wurde auf eine Klassifikation verzichtet. Einen gewissen Ersatz bietet der Index, in dem sich etwa die Wertheimer Schulen mit einem je eigenen Stichwort finden. Der Personenindex ermöglicht - ähnlich wie in Rep. 25 und 25 A - den Zugriff auf einzelne Lehrernamen. Der Bestand umfasst 1 lfd. Meter in 69 Einheiten. Bronnbach, im September 2001 Robert Meier
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, F-Rep. 24
- Umfang
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1,1 lfd. m in 80 Einheiten
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Freudenbergisches Archiv >> Altes Archiv >> Kanzlei, Regierung und Kammer
- Bestandslaufzeit
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1630-1810
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.03.2024, 13:33 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1630-1810