Archivale

Verschiedene Strafsachen gegen Soldaten

Enthält: 1.) Der hessische Offizier Japhet hat ohne Erlaubnis die Wälle und Befestigungen der Stadt Münster besichtigt. Durch Urteil des Kriegsgerichts vom 23. 2./7. 3. 1635 wird er mit Arrest bestraft, der so lange dauern soll, "bis der liebe Gott besseres Wetter giebt". Auf Bitten seines Vorgesetzten Karl Rabenhaupt in Burgsteinfurt beschließt der Rat am 10. 3.1635, ihn zu entlassen, falls die fürstlichen Räte keine Bedenken haben. Das Kriegsgericht besteht aus den Hauptleuten Sprenger und Tonhausen, dem Leutnant von Thonhausen, den Fähnrichen von Sprenger und von Thonhausen, den Feldwebeln von Sprenger, von Niedeggen und von Thonhausen, den Führern von Sprenger und von Niedeggen, dem Adjutanten Willebrand Jegger, den Gefreiten Bernard Voss und Stephan von Soest, den Korporalen Henrich Seldenreich, Bernard Velthaus und Johan Gise dem Regimentsschultheiß Henrich Wibbeken. 2.) Der Soldat Johan Israel Plesser, Sohn des Johan Plesser in Ascheberg, hat einen Diebstahl begangen. Auf Fürsprache seines Rittmeisters Herman Hoyer wird er aus der Haft entlassen. 5. 7. 1636. Am 6.7.1636 vernimmt Notar Walter Ossenbeck, pro tempore fiscus wernensis, auf Antrag des Vaters des Beschuldigten den Gerichtsfrohn Rotger Khospeck, den Gert Khemner und den Evert Jelcking, alle aus dem Kspl. Ascheberg, über den Leumund des Beschuldigten; Zeugen sind Melchior Jelcking und Johan Dirckes. 3.) Die Soldaten Jörgen Zeiger gen. Hollender und Bernard Olieschlegger unter Hauptmann Johan von Niedeggen, z. Zt. Kommandant in Rheine, sollen mit anderen Soldaten einem Landwirt Johan Meyer im Stift Osnabrück Pferde geraubt, Zeiger ferner einem Landwirt in Altenberge Geld und Kleider geraubt haben. 1637. Sie werden durch den Regimentsschultheiß Henrich Wibbeke verhört. Erwähnt werden Bernard Hülswedde; Her-man Volcker; Henrich Untiedt, Profoß Wilhelm Thonnies; die münster. Soldaten Johan Eschman, Johan thor Brüggen, Johan Mertens, Bernard zur Wyren und Christoffer und Johan Meyer. 4.) Der Soldat Konrad Preel aus Hertzfeld in Hessen hat den Soldaten Johan Broedther erschossen. Da anscheinend nur Fahrlässigkeit vorliegt, wird die Sache dem Regiments-schultheiß übergeben. 1647. Erwähnt werden die Feldwebel Johan Lovenberg und Ber-nard Hecker. 5.) Der Soldat Rudolf Kentrupf und die Korporale Herman Schürman und Johan Heine haben bei der Löhnung, als sie nur den halben Sold erhielten, einen Tumult erregt und die anderen Soldaten unruhig gemacht. Durch Urteil des Kriegsgerichtes vom 6.8.1642 wer-den sie bestraft "mit dem Esel uff einen halben Tag Zeits, jedoch einem jeden mit 6 oder 7 Pfund Eisernes anhangede". Das Kriegsgericht besteht aus den Hauptleuten Sprenger, Niedeck und Donhausen, dem Leutnant von Sprenger, dem Fähnrich von Niedeck, dem Feldwebel von Sprenger, dem Führer von Donhausen, den Gefreiten Steffen Soist und Jürgen Albers, den Korporalen Johan Droste, Christian Lodewich, Gerdt Reckvordts und Johan Telgt, aus dem Regimentsschultheiß Henrich Wibbeke. Das Votum der Mitglieder des Kriegsgerichtes liegt bei. Erwähnt werden die Soldaten Johan Brochtrup und Peter Mencke. 6.) Die Soldaten Bernard von der Wolbeck, Rotger Hartman, Herman Brinckman, Johan Fye, Gerhard Neteler (Neiteler) aus Herbern, Herman von Oesen, Friedrich von Beilen, Herman Eddeler, Albert Eddeling (Edler) und Herman Becker gen. Scheiper gehörten der Kompagnie des Hauptmanns Kaspar Sprenger an, die nach Rheine gelegt und dem dortigen, Kommandanten Hauptmann Johan von Niede unterstellt wurde. Sie sind angeklagt wegen Gehorsamsverweigerung und Mißhandlung des Adjutanten Georg Möhrer (Maurer). Die Vorfälle haben sich in Rheine abgespielt. Dem Bernard von der Walbeck wurde von dem Leutnant Schürckman befohlen, die Korporale Arnold Dreckman und Hans von Beilen wiederzuholen, die ohne Erlaubnis aus der Münster- oder Kaldewei-Schanze in die Stadt gegangen waren. Er weigerte sich und blieb beim Kartenspiel. Schürckman schlug ihn darauf mit dem Regimentsstecken. Die Angeklagten führen zu ihrer Entschuldigung an, dass ihre Kompagnie von der des Hauptmanns von Niedegg beleidigt sei. Der Haupt-mann Sprenger führt deswegen auch Klage beim Rat. Da von Niedegg die Zeugen in Rheine nicht entbehren und zur Vernehmung nach Münster schicken kann, werden sie auf seinen Antrag vom Rat in Rheine vernommen und zwar am 27. 41. 1636. Es sind: 1. Führer Ludger Schlichter, 2. Soldat Christian zum Mersch, 3. Gefreiter Berndt Voss, 4. Korporal Johan Fronhoff, 5. Feldwebel und Adjutant Georg Maurer, 6. Gefreiter Hans Ties (Thiassen, Tigges). Das Protokoll ist unterschrieben von Stadtsekretär Gerhard Homeier. Wegen der Beleidigung der Kompagnie Sprenger werden durch den Rat in Rheine am 17.11.1636 folgende Rheiner Bürger vernommen 1. Fähnrich Herman Wischman, 2. Gerdt tom Brincke, 3. Henrich EIbering, Knecht des M. Gerdt Bülte, 4. Berndt Schulte, 5. Herman Fiker, 6. Klaus tom Walde, 7. Loger Büning, 8. Johan Fiker, 9. Johan Lodewigs, 10. Herman Molckenbuer, 11. Johan von Warendorpf, 12. Johan Hagelsypp, 13. Henrich Rimenschnider Erwähnt werden Rottmeister Johan Kremer in Rheine; Tönies Molkenbuer, Rezeptor des Wachtholzes in Rheine; Theodor Ridders; Bernard Hodtfilcker; die Soldaten Friedrich Stromberg, Johan Becker, Johan Eilers und Berndt Fronhoff aus Wolbeck; Fähnrich Martin Deppen aus Hildesheim.

Archivaliensignatur
B-Acta crim, 106

Kontext
Acta criminalia (Kriminalakten) >> 1601-1700
Bestand
B-Acta crim Acta criminalia (Kriminalakten)

Laufzeit
1635 - 1647

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Letzte Aktualisierung
24.06.2025, 14:12 MESZ

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Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1635 - 1647

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