Bestand

5. Luftwaffendivision (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Der Auftrag einer Luftwaffendivision bestand darin, feindliche Luft- und Landstreitkräfte eines möglichen Angreifers sowie weitere militärische Ziele zu bekämpfen.

Im Einzelnen gehörten dazu folgende Aufgaben:

· Führung der unterstellten Einheiten und Verbände

· Durchführung von Erkundungen für die Flugabwehr, den Flugmelde- und Fernmeldedienst im Divisionsbereich

· Unterstützung der zuständigen militärischen Stellen beim Ausbau von Stellungen, Gefechtsständen und sonstigen Infrastrukturvorhaben im Luftwaffenbereich

· Überwachung der Einzel-, Spezial- und Verbandsausbildung der unterstellten Verbände und Einheiten

· Mitwirkung bei der Erarbeitung von Führungs-, Einsatz- und Ausbildungsgrundsätzen

· Verbindung zu den Kommandobehörden des Heeres

Auftrag und Aufgaben der Luftwaffendivisionen haben sich im Lauf der Zeit den internationalen politischen Entwicklungen angepasst. Die sich ändernden sicherheits- und militärpolitischen Rahmenbedingungen hatten zur Folge, dass militärisches Handeln in rein nationaler Verantwortung zunehmend in den Hintergrund rückte, während die Notwendigkeit zum gemeinsamen Handeln im Rahmen der NATO und der Europäischen Union sowie unter dem Mandat der Vereinten Nationen an Bedeutung gewann. Die Einsatzverbände der Luftwaffendivisionen entwickelten sich dabei zum festen integralen Bestandteil der NATO-Luftverteidigung.

Vorrangige Aufgabe der Divisionen in diesem Bündnis ist es, verlegefähige Luftwaffeneinsatzkräfte mit kurzer Reaktionszeit zur Verfügung zu stellen, die die NATO zur schnellen, lageangepassten Reaktion im Rahmen der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung befähigen.

5. Luftwaffendivision, Birkenfeld (1963 - 1971)

Mit Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 98 vom 17. September 1958 wurde zum 1. Oktober in Trier-Euren der Verband "Fliegerführer Süd" für die Führung der unterstellten taktischen Verbände aufgestellt und mit Verlegungsbefehl vom 30. Juli 1959 an seinen Endstandort Karlsruhe verlegt. Mit Wirkung zum 1. Januar 1961 wurde der Verband laut Befehl vom 10. Oktober 1960 in "Fliegerdivision Süd" umbenannt.

Gemäß Befehl für die Umgliederung der Luftwaffenkommandobehörden vom 22. Januar 1963 erfolgte mit Wirkung zum 1. April 1963 die Umgliederung der Fliegerdivision Süd in die 5. Luftwaffendivision. Unterstellt wurde sie dem Luftwaffengruppenkommando Süd.

Bei ihrer Aufstellung waren der Division folgende Verbände unterstellt:

· Jagdbombergeschwader 33, Cochem

· Aufklärungsgeschwader 51 "Immelmann", Ingolstadt

· Aufklärungsgeschwader 53, Leipheim

· Jagdgeschwader 73, Pferdsfeld

· Flugabwehrraketenregiment 2, Kransberg

· Fernmelderegiment 32, Birkenfeld

Mit Verlegungsbefehl vom 31. August 1963 wurde das Kommando der 5. Luftwaffendivision mit der Stabskompanie von Karlsruhe nach Birkenfeld verlegt. Laut Befehl für die Umbenennung vom 16. Februar 1971 wurde die 5. Luftwaffendivision zum 1. April 1971 in 2. Luftwaffendivision umbenannt.

Kommandeure:

GenMaj Kuhlmey, Kurt 1963 - 31.03.1968

GenMaj Gralka, Eberhard 01.04.1968 - 30.06.1969

GenMaj Mehlen, Hans-Werner 01.07.1969 - 30.06.1971

Chef des Stabes:

Oberst i.G. Schlichting, Joachim 1963 - 31.10.1963

Oberst i.G. Bergh, Wolfgang v. 01.11.1963 - 31.03.1966

Oberst i.G. Parakennings, Ulrich 01.04.1966 - 26.04.1968

Oberst i.G. Wittmeyer, Heinz 26.04.1968 - 06.1969

Oberst i.G. Poetter, Joachim 06.1969 - 31.03.1971

5. Luftwaffendivision, Strausberg-Eggersdorf (1991 - 1994)

Mit dem Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland übernahm der Bundesminister der Verteidigung die Befehls- und Kommandogewalt über die deutschen Streitkräfte auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Bis zum Abzug der sowjetischen Streitkräfte nahm die Luftwaffe im ostdeutschen Zuständigkeitsbereich eine Übergangsgliederung ein. Dazu wurde u.a. mit Befehl vom 21. August 1990 ein Vorbereitungsstab zur Aufstellung der 5. Luftwaffendivision eingerichtet, mit Organisationsbefehl 6/1991 (Lw) vom 27. Februar die Aufstellung des Kommandos der 5. Luftwaffendivision zum 1. April 1991 in Eggersdorf befohlen. Die Unterstellung der Division erfolgte in jeder Hinsicht beim Luftflottenkommando.

Der Division waren folgende Verbände in jeder Hinsicht unterstellt:

· Flugabwehrraketengeschwader 51, Sanitz

· Flugabwehrraketengeschwader 52, Ladeburg

· Radarführungskommando 3, Fürstenwalde

· Radarführungsabteilung 31, Parchim-Dargelütz

· Radarführungsabteilung 32, Sprölau

· Radarführungsabteilung 33, Pragsdorf

· Radarführungsabteilung 34, Holzdorf

· Jagdgeschwader 75, Laage

· ATV (Ausbildung, Truppenversuch, Vorschriften) -Gruppe MiG 29, Preschen

· In der truppendienstlichen Unterstellung waren der 5. Luftwaffendivision zusätzlich folgende Verbände zugeordnet:

· Fernmeldesektor G, Berlin-Tempelhof

· Fernmeldeabteilung 14, Eggersdorf

· Lufttransportgeschwader 65, Neuhardenberg

· SAR-Leitstelle, Fürstenwalde (Such- und Rettungsdienst)

· Luftwaffenversorgungsregiment 5, Trollenhagen

· Luftwaffeninstandsetzungsbereich, Cottbus

· Außenstelle der Luftwaffe für Flugmedizin, Königsbrück

· V./ Luftwaffenausbildungsregiment 1, Holzdorf

· III./ Technische Schule der Luftwaffe 3, Bad Düben

·

· Folgende Aufgaben wurden durch die 5. Luftwaffendivision wahrgenommen:

· Radarführung

· Fernmeldeverbindungsdienst

· Flugsicherung

· Primäraufklärung

· Abfangjagd

· Flugabwehr große und mittlere Höhen

· Lufttransport/ Such- und Rettungsdienst

· Logistik

· Ausbildung

· Sanitätsdienst (Fliegerärztlicher Dienst, Luft- und Raumfahrtmedizin)

Bei Einnahme der Luftwaffenstruktur 4 wurde gemäß Organisationsbefehl Nr. 24 / 1993 (Lw) vom 11. Juni 1993 die 5. Luftwaffendivision mit Wirkung zum 1. April 1994 in 3. Luftwaffendivision mit Standort in Berlin-Gatow umbenannt und umgegliedert.

Kommandeur:

GenMaj Mende, Bernhard 03.10.1990 - 30.09.1991

GenMaj Kleppien, Axel-Björn 01.10.1991 - 05.1993

GenMaj Höche, Jürgen 05.1993 - 31.03.1994

Chef des Stabes:

Oberst i.G. Steinbrecher, Gerd 03.10.1990 - 28.07.1992

Oberst i.G. Priller, Josef 29.07.1992 - 14.12.1993

Oberst i.G. Weymann, Arnold 01.1994 - 31.03.1994

Bestandsbeschreibung: In dem vorliegenden Findbuch sind 3 Archivalieneinheiten der 5. Luftwaffendivision, Birkenfeld (1963 - 1971) verzeichnet. Überliefert sind lediglich Kriegstagebücher der Übungen FALLEX aus den Jahren 1962 und 1966.

Die Unterlagen der 5. Luftwaffendivision, Strausberg-Eggersdorf (1991 - 1994) sind noch nicht bearbeitet.

Der Bestand ist abgeschlossen und endbearbeitet, weitere Aktenzugänge sind nicht zu erwarten.

Inhaltliche Charakterisierung: Im Onlinefindbuch verzeichnet sind 3 Kriegstagebücher zur Übung FALLEX aus den Jahren 1962 und 1966.

Die nach 2006 von der 5. Luftwaffendivision an das Bundesarchiv-Militärarchiv abgegebenen Unterlagen sind noch nicht verzeichnet.

Erschließungszustand: Onlinefindbuch; Abgabeverzeichnis, unbearbeitet

Zitierweise: BArch BL 7-5/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch BL 7-5
Umfang
28 Aufbewahrungseinheiten; 1,6 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen der Luftwaffe

Bestandslaufzeit
1962 - 1966, 1990 - 1995
Provenienz
5. Luftwaffendivision (5. LwDiv), 1963-1994

Weitere Objektseiten
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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

Objekttyp


  • Bestand

Beteiligte


  • 5. Luftwaffendivision (5. LwDiv), 1963-1994

Entstanden


  • 1962 - 1966, 1990 - 1995

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