Bestand
Nachlass Richard Reinhard (1846-1920), bad. Staatsrat, Mitglied der Ersten Kammer des badischen Landtags (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
1971 Geschenk von Gertrud Streng
Inhalt und Bewertung
Private und
berufliche Korrespondenz.-Teilnachlass des Pforzheimer
Oberbürgermeisters Richard Streng
1. Vorwort: Richard Reinhard
wurde am 29. April 1846 in Freiburg im Breisgau als Sohn eines
Lehrers geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften von 1864
bis 1868 in Freiburg, München und Heidelberg legte er 1871 das
zweite juristische Staatsexamen ab und trat im Folgejahr als
Sekretär im Innenministerium in den badischen Staatsdienst ein. Es
folgten Stellen als Amtmann in Heidelberg (1874-1877), als
Amtsvorstand in Kork (1877-1890, ab 1881 in Kehl) und in
Baden-Baden (1890-1893). Anschließend wurde Reinhard Ministerialrat
im Innenministerium und zugleich ständiges Mitglied des
Landesversicherungsamts (bis 1896). Nach einer Station als
Landeskommissär in Freiburg für die Kreise Freiburg, Lörrach und
Offenburg kehrte er 1900 für das Amt des Domänendirektors (später:
Direktor der Forst- und Domänendirektion) nach Karlsruhe zurück
(bis 1909). Obwohl Katholik, neigte Reinhard der Nationalliberalen
Partei zu. Für sie trat er 1900 bei einer Reichstagsersatzwahl in
Offenburg-Kehl, seiner früheren Wirkungsstätte, gegen den
Kandidaten des Zentrums an, freilich ohne Erfolg. Unter Verleihung
des Titels eines Staatsrats wurde Reinhard 1901 stimmführendes
Mitglied des Staatsministeriums. Dort konzentrierte sich seine
Arbeit vor allem auf die Pflege der Beziehungen zur katholischen
Kirche. 1906 war Reinhard zeitweise als Kandidat für den Posten des
Finanzministers im Gespräch. Nach seiner Pensionierung 1909 wirkte
er von 1915 bis 1918 als Mitglied der Ersten Kammer des badischen
Landtags, zeitweise als Vizepräsident. Richard Reinhard, der
unverheiratet geblieben war, starb am 1. Juni 1920 in
Freiburg.
2. Zur Ordnung: Der Nachlass
wurde 1971 als Geschenk von Gertrud Streng, der Nichte Richard
Reinhards, unter Vermittlung von Lothar Gall dem
Generallandesarchiv übergeben (vgl. GLA 450 Nr. 1260). Er enthält
vor allem private und berufliche Korrespondenz Reinhards, wobei die
frühen Jahre seiner Laufbahn keinen Niederschlag im Nachlass
finden. In geringem Umfang enthält er auch Material von und über
Richard Streng, 1917-1933 Erster Bürgermeister von Pforzheim. Der
Bestand wurde von Christoph Nonn unter Anleitung von Marie Salaba
im September 1993 verzeichnet. Er umfasst 6 Faszikel von zusammen
0,2 lfdm. Die Übertragung des analogen Findmittels in ein
Online-Findmittel erfolgte 2017 durch René Gilbert im Rahmen eines
von der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg finanzierten Projekts.
Zusätzlich versah Gilbert den Bestand mit Orts- und
Personenindizes.
3. Quellen und Literatur:
Quellen: "Reinhard, Richard", Dienerakte, GLA 76 Nr. 6147
[Laufzeit: 1900-1906] "Reinhard, Richard", Dienerakte, GLA 236 Nr.
18539 [Laufzeit: 1900-1920] Literatur: Hildenbrand, Manfred:
Heinrich Hansjakob und Richard Reinhard. Eine Freundschaft im
Spiegel von Hansjakobs Briefen, in: Badische Heimat 72 (1992), S.
85-105 Angerbauer, Wolfram: Die Amtsvorsteher der Oberämter,
Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972.
Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim
Landkreistag Baden-Württemberg, Stuttgart 1996, S. 456
Liessem-Breinlinger, Renate: Reinhard, Richard, in: Badische
Biographien NF, Bd. 5, hrsg. von Fred L. Sepaintner, Stuttgart
2005, S. 231-233
- Bestandssignatur
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Reinhard
- Umfang
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6 Akten
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Reinhard, Richard
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
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1898-1951
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1898-1951